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Modesty Blaise 01: Die tödliche Lady

Modesty Blaise 01: Die tödliche Lady

Titel: Modesty Blaise 01: Die tödliche Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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gesetzt.»
    «Hier», sagte Major Jazairli ohne Begeisterung. Hagan entriß ihm den Zettel und ging zur Landkarte.
    Zahlen murmelnd, legte er das Lineal an und zog eine Linie von Beirut in fast westlicher Richtung. Wieder läutete das Telefon. Diesmal sprach der Major nach den ersten Worten Arabisch. Hagan stand neben ihm, als er eine neue Peilung niederschrieb.
    «Hauptquartier der ägyptischen Luftwaffe», sagte der Major und reichte Hagan den Zettel. Die zweite Peilung verlief einige Grad nordwestlich von Port Said und kreuzte sich mit der ersten an einem ungefähr 129 Kilometer südwestlich von Zypern gelegenen Punkt.
    «Wie, zum Teufel, konnten sie den Sender auf dem Meer eingerichtet haben?!» fragte Tarrant.
    «Nicht auf offener See.» Hagan sah die Landkarte an.
    «Es ist eine kleine Insel dort. Kalithos.» Er sah auf.
    «Wissen Sie etwas über sie?»
    «Noch nie von ihr gehört. Wir können bei unserer Gesandtschaft nachfragen.» Während Tarrant sprach, läutete das Telefon. «Ihre Gesandtschaft», sagte Major Jazairli. «Sie haben jetzt eine Peilung von Zypern aus.»
    «Danke.» Tarrant nahm den Zettel und reichte ihn Hagan. «Kann ich selbst mit ihnen sprechen, bitte?»
    Hagan trug die dritte Peilung ein. Sie stimmte mit den beiden anderen überein. Am Telefon sprach Tarrant kurz angebunden. «Ja. Kalithos. Ich will wissen, wem sie gehört. Nun, dann gehen Sie und sehen Sie eben nach, ja? Und schnell.» Eine lange Pause von einigen Minuten. Dann: «Ja. Verstehe. Nun, dort sind unsere Freunde soeben. Nein, ich weiß nicht, was, zum Teufel, sich dort abspielt, und es hat keinen Sinn, London jetzt schon zu unterrichten. Jetzt hören Sie zu: Sie werden den Gesandten wecken müssen …»
    Hagan wandte sich wieder der Landkarte zu und fing an, Entfernungen zu messen. Gabriel war mit seinen Gefangenen auf Kalithos. Kalithos war vom britischen Stützpunkt auf Zypern auf dem Seeweg in vier bis fünf Stunden zu erreichen. Aber wie lange würde es dauern, die Sache zu organisieren? Er dachte an die Kette von Befehlsstellen, die damit befaßt waren, und spürte ein Frösteln der Verzweiflung.
    Tarrant legte den Hörer auf. «Kalithos ist türkischer Besitz», sagte er. «Auf der Insel ist nichts als ein 350 Jahre altes Kloster, von einigen Dutzend Mönchen bewohnt. Natürlich kein Luftlandeplatz. Um ein Boot voll Polizei oder Truppen hinzukriegen, müssen wir zuerst die Erlaubnis der türkischen Regierung einholen.
    Zweifellos werden sie um unsertwillen selbst eingreifen, wenn sie erfahren, worum es geht. Unser Gesandter wird jetzt aus dem Bett geholt, um sich damit zu befassen. Mit etwas Glück könnte in ungefähr vierundzwanzig Stunden etwas unternommen werden.»
    «Das nützt verdammt nichts!» Hagans Gesicht war dunkel vor Zorn. «Modesty und Willie haben den Sender in Gang gesetzt, daher müssen sie mit ihrem Ausbruch begonnen haben. Sie können nicht einfach sitzen und warten, und allein werden sie es nie schaffen. Verfluchte Zucht, in vierundzwanzig Stunden wird es zu spät sein!»
    «Es kann schon jetzt zu spät sein», sagte Tarrant düster. «Aber seien wir optimistisch und nehmen wir an, daß es ihnen irgendwie gelingt, einige Stunden am Leben zu bleiben. Wie können wir ihnen helfen?»
    «Könnte Abu-Tahir Nasser dazu bringen, etwas zu tun? Ein Schiff hinschicken? Sie haben ihm bisher noch nichts verweigert.»
    Tarrant blickte über die Lichter des Hafens hinweg.
    «Es gibt keine Regierung, die eine militärische oder Polizeistreitmacht auf Kalithos einsetzen könnte, ohne diplomatische Schritte zu unternehmen –» begann er, brach dann ab und wandte sich mit großen, verblüfften Augen Hagan zu. «Bei Gott, ich habe ja unrecht», sagte er leise. «Es gibt eine Regierung, die sich keinen Pfifferling darum schert.» Hagan sah ihn verständnislos an, dann flammte plötzlich ein Licht in seinen Augen auf. Er sagte: «Aber ein Transportmittel?»
    «Das kann ausgeliehen werden, glaube ich. Es hängt davon ab, was verfügbar ist. Aber ich habe etwas gesehen, als ich die Peilstation hier vorbereitete …» Tarrants Stimme wurde leiser, er schwieg. Einige Augenblicke sah er Hagan nachdenklich an. Leise Erregung kam in seinen Blick, dann wandte er sich an Major Jazairli. «Wären Sie so freundlich, mich mit dem
Hilton Nil
-Hotel zu verbinden, bitte?» sagte er höflich.
    McWhirter stieß die Karten beiseite und sammelte den Einsatz ein.
    «Ich habe beobachtet», sagte er streng, «daß der weibliche Verstand

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