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Modesty Blaise 02: Die Lady bittet ins Jenseits

Modesty Blaise 02: Die Lady bittet ins Jenseits

Titel: Modesty Blaise 02: Die Lady bittet ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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ganze Operation, in weniger ab hundertfünfzig Worten.»
    «Schriftlich?»
    «Nein, alles in meinem Kopf.»
    Sie sprach mit der stumpfen Gleichgültigkeit eines Menschen, der weiß, daß ihn weder Lüge noch Wahrheit retten können.
    «Ihr Verbindungsmann hätte die Meldung an die englische Regierung weitergegeben?»
    «Und an die amerikanische; das war mit einkalkuliert.»
    «Und der Zweck dieser Durchsage?»
    «Geld. Kuwait zu retten, das würde einer jeden Regierung nahezu jeden Betrag wert sein. Ich würde zehnmal mehr bekommen haben, als Sie mir bezahlen.»
    «Vielleicht. Und wenn Sie die Depesche durchgegeben hatten, was sollte dann geschehen?»
    «Ich wäre zu Fuß losgezogen, entlang eines der Täler westlich vom See.»
    Karz’ Augen verengten sich ein wenig. «Sie wissen doch, daß das unmöglich ist. Kein Mensch kann hier zu Fuß heraus.»
    Sie zuckte die Achseln. «Ich hätte mir eine Chance fünfzig zu fünfzig gegeben, daß ich es doch schaffe.»
    «Vor dem Senderaum wurde ein Paket eiserne Ration gefunden», warf Liebmann ruhig ein. «Ausreichend für zwei Wochen.»
    Modesty sah ihn verächtlich an. «Zwei? Fünf würde ich damit auskommen. Ich hätte von Wurzeln und Gras und allem, was in Flüssen schwimmt oder auf dem Boden kriecht, gelebt, so lange, bis ich durchgekommen wäre. So habe ich mich früher auch durchgeschlagen.»
    Karz nickte langsam. «Das ist mir aus Ihrem Dossier bekannt. Sie hatten bereits Gelegenheit, unter harten Bedingungen zu leben. Sie werden sie nicht wieder haben.» Sie sah Flammen des Hasses in seinen Augen blitzen, und sie wußte, daß er sie deshalb haßte, weil sie für seine sorgsam aufgebaute Armee verloren war. Sie war für ihn wertvoller als eine ganze Abteilung Männer gewesen. Das galt für alle seine Kommandeure. Nun würde er gezwungen sein, aus den unteren Rängen einen neuen Kommandeur zu ernennen, einen möglicherweise schwachen Ersatz.
    «Sie hat Brunig gut geschult.» Liebmann war den Gedankengängen seines Meisters gefolgt. «Er ist jetzt von ganz anderem Kaliber. Dann haben wir noch Cogan.»
    «Darüber sprechen wir später.» Sein Ausdruck war wieder undurchdringlich geworden. «Sind Sie sich dessen bewußt, daß Sie durch Ihre Handlungsweise den Tod des Kindes verursacht haben?»
    «Lucille?» fragte sie mit zornbebender Stimme. «Was geht mich Lucille an? Das ist Garvins Angelegenheit.
    Ich habe bloß mitgespielt, um ihm einen Gefallen zu tun, aber er ist ja inzwischen größenwahnsinnig geworden. Jetzt kann er mir gestohlen bleiben und die Kleine ebenfalls.»
    Karz sah durch sie hindurch. Es dauerte eine geraume Weile, ehe er zu Liebmann sagte: «Bringen Sie sie weg. Führen Sie Talo und Garvin herein!»
    Talos Bericht war kurz. Die Frau war in die Baracke gekommen, hatte ihn damit abgelenkt, daß sie behauptete, das stromführende Kabel sei kurzgeschlossen, und dann hatte sie ihn niedergeschlagen. Er war noch rechtzeitig zu sich gekommen, um mitanzusehen, wie Garvin und Blaise in der Baracke kämpften.
    Willie versuchte zweimal, ihn zu unterbrechen, aber zweimal brachte ihn Karz mit einem kurzen Wort zum Schweigen.
    «Nun», sagte Karz, als Talo geendet hatte. «Können Sie das bestätigen, Garvin?»
    «Ja, und ich …»
    «Wieso waren Sie Blaise auf dem Weg dorthin gefolgt?»
    «Das ist doch völlig egal!» Willies Gesicht glänzte vom Schweiß.
    Die Worte brachen aus ihm heraus, ihr Schwall war nicht aufzuhalten. «Was geschieht mit dem Kind? Das ist das einzige, was mich interessiert! Dieses verdammte Weibsstück kümmert sich einen Dreck darum, was mit dem Kind passiert. Typisch, was? Aber ich habe Delgado schon vor ein paar Tagen gewarnt. Ich habe es ihm gesagt! Sie war in Ordnung, bis zu dem Tag, da sie das Vermögen in Beirut verlor. Schön, wir versuchten es mit dem Watteau. Die Sache geht schief. Seither ist sie verrückt. Sie sehen es doch, wie sie mit mir umspringt.»
    «Schweigen Sie!» rief Karz mit erhobener Stimme und gebot damit dem Zornesausbruch endlich Einhalt. Willie holte tief Atem und fuhr mit der Hand über das schweißnasse Gesicht.
    «Sie hatten schon vorher den Verdacht, sie sei
faul

    «Ja. Das heißt, ich wußte, daß es ihr egal sein würde, das Kind ans Messer zu liefern, wenn sie sich einbildete, sie hätte irgendwo eine Chance.»
    «Also gingen Sie ihr heute nach?»
    «Das war reiner Zufall. Thamars diensthabender Offizier und ich saßen bis zwei Uhr beim Schach. Auf dem Rückweg sah ich Blaise an der letzten Baracke

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