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Modesty Blaise 02: Die Lady bittet ins Jenseits

Modesty Blaise 02: Die Lady bittet ins Jenseits

Titel: Modesty Blaise 02: Die Lady bittet ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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ermöglicht, und ich habe auch ein wenig dazu beigetragen. Aber wahrscheinlich war sie mit ihrer früheren Lebensweise, in all dem Schmutz, wesentlich glücklicher.» Tarrant starrte sie an. «Glücklicher?»
    «Ja. Das war eine Lebensweise, die sie kannte und verstand.»
    «Aber jetzt hat sie doch Sicherheit. Ist es nicht das, was Kinder am allernotwendigsten brauchen? Sie hat Sie und Willie hinter sich.»
    «Vielleicht ist gerade das der springende Punkt. Wir sind zwar hinter ihr, können aber nicht wirklich immer um sie sein. Wir können ihr kein Familienleben bieten.
    Und das hier», sie wies mit der Hand auf die Wohnung, «diese andere Art von Sicherheit, bedeutet herzlich wenig. Tatsächlich ist es eher so, daß dadurch die Triebkräfte geschwächt werden, wenn man sich nicht vorsieht.»
    Tarrant lächelte. «Die meisten Menschen wären gern bereit, ihre Triebkräfte unter derart angenehmen Bedingungen schwächen zu lassen. Sie denken vielleicht ein wenig anders darüber. Aber ich würde erwarten, daß Lucille sich anpaßt – und zumindest einen gewissen Grad von Dankbarkeit empfindet.»
    «Aber warum denn, wenn sie nicht glücklich ist? Wir tun das Beste, wozu wir imstande sind; aber irgendwie ist es ein Jammer, daß wir die Uhr nicht zurückdrehen können. Wahrscheinlich wäre es für Lucille besser gewesen, Willie hätte sie an dem Tag, da ihre Eltern getötet worden waren, nicht zu sich genommen.» Tarrant war zutiefst erschrocken. «Jetzt sind Sie aber sehr hart, nicht wahr?»
    Sie lachte und sah ihn überrascht an. «Ich sage nur, was für sie am besten gewesen wäre. Außerdem ist es eigenartig, gerade Sie von Härte sprechen zu hören.»
    «Ich? Wieso?»
    «Weil Sie selbst ein sehr harter und grausamer Mensch sind, Sir Gerald. Sie müssen es sein.»
    «Ganz im Gegenteil. Ich sollte es sein, aber in Wahrheit bin ich ein sentimentaler alter Herr.»
    «Noch schlimmer. Das bedeutet, daß Sie noch mehr Härte an den Tag legen müssen, damit Sie Ihr Gefühl nicht bei der Arbeit beeinflußt.» Plötzlich guckte ihr der Schalk aus den Augen. «Ich habe einen Freund, der ein sentimentaler alter Herr ist und der eine geheimnisvolle Abteilung im Außenministerium leitet, aber ich glaube nicht, daß er sich von seinen Gefühlen daran hindern läßt, mich einzusetzen, wenn er kann.»
    Tarrant seufzte. «
Touché
», sagte er traurig. «Aber vielleicht tut er das nur, weil er glaubt, daß Sie sich ganz gerne von ihm einsetzen lassen. Und ist es nicht in einem gewissen Sinne vielleicht so, daß Sie
ihn
einsetzen?»
    «Ich bin überzeugt, er kann sich selbst seiner Haut wehren. Und außerdem ist er gar nicht so alt.» Sie hakte sich bei ihm unter und ging mit ihm zu dem tief gepolsterten Sofa. «Also, was wollen Sie trinken?»
    «Danke, jetzt nicht.»
    «Haben Sie schon gegessen?» Als sie sah, daß er zögerte, fuhr sie fort. «Nein, Sie haben noch nicht gegessen. Da Willie und ich heute nachmittag sehr beschäftigt waren, beauftragte ich Weng, drei Platten mit kaltem Huhn und Salat vorzubereiten. Ich dachte an ein ganz zwangloses Abendessen, während dem wir unsere Angelegenheit besprechen können. Oder wäre das zu barbarisch?»
    «Es wäre mir sehr angenehm. Ich weiß nur zu gut, wie sehr Sie und Willie heute nachmittag beschäftigt waren.»
    «Sie hielten sich in der Vorführkabine auf?»
    «Ja. Aber ich erkannte Sie erst, als Willie direkt auf das Guckloch blickte und den Finger ins Ohr steckte. Ich mußte mich an das kleine Radargerät erinnern. Sagen Sie, hatten Sie Gummikissen unter den Wangen?»
    «Ja. Das ist die einfachste Methode, die Form des Gesichts zu verändern.»
    «Die Erklärung Willies, daß er die Sache unterstützen würde, war einzigartig. Es muß Ihnen schwergefallen sein, Ihre Bewunderung zu verbergen.»
    «Nein.» Sie sah ihn aufrichtig an. «Ich trug nicht bloß dunkle braune Kleider und hatte ein verändertes Gesicht. Ich war müde und befangen, und hatte ein wenig Angst vor meinem Mann. Eine Sache wie diese würden wir niemals als Spaß auffassen. Schon gar nicht, nachdem Sie uns sagten, wir sollten uns im Hintergrund halten.»
    Mit besorgtem Blick kam Willie ins Wohnzimmer zurück. «Lucille hat nicht die Hälfte der Aufgaben gemacht, die sie während der Ferien hätte machen sollen, Prinzessin. Eben gestand sie es mir.» Verzweifelt fuhr er sich mit den Händen durch das Haar. «Diese Mutter Bernard wird wieder Hackfleisch aus mir machen.»
    Modesty begann zu lachen.
    «Alles schön

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