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Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Titel: Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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verschwanden in der Senke zwischen der Rückfront des Hauses und dem Berghang.
    Collier brachte sein maskiertes Gesicht nahe an das Modestys heran und schrie: «Machen wir uns jetzt davon?»
    Sie schüttelte den Kopf. «Noch nicht. Zuerst machen wir noch ein bißchen Dampf.»
    Die dumpfen Worte hinter der Maske waren kaum zu verstehen, aber Modesty wies nach hinten und oben. Collier starrte in die gewiesene Richtung. Er wußte, daß Modesty und Willie Plastiksprengstoff und Zünder vorbereitet hatten, verstand aber nicht, weshalb. Nichts war zu sehen außer dem großen Wassertank auf seinem Stahlrohrgestell, das sich nach oben verjüngte.
    Der Wassertank!
    Seit Stunden hatte Collier den Blick nur nach unten gerichtet und darüber den Tank vergessen. Wasser … Colliers ausgedörrte Kehle brannte bei dem Gedanken daran.
    Der Knall war überraschend leise. Collier sah das stählerne Gitterwerk sich majestätisch neigen, so als wollte sich das Gestell auf seine zwei Vorderbeine knien. Dann begann es zu stürzen und krachte mit ohrenbetäubendem Getöse auf das Dach. Der Tank selber schlug quer über die Stelle, wo sich früher der Treppenaufgang befunden hatte, durchbrach das Trümmerwerk samt den umliegenden Bleiplatten, die ausgetrockneten Balken und den Gips darunter. Eine Wasserflut ergoß sich über das Dach, in der Hitze zischend und Wolken von Dampf aufwerfend, rollte gegen die Brüstung und wieder zurück und verteilte sich so über das ganze Dach.
    Collier faßte mit beiden Händen in die Pfütze zu seinen Füßen, besprengte sich den glühenden Kopf und tränkte seine Kleidung mit dem jetzt schon warmen Wasser. Aber die Pfütze lief bereits ab und strömte über die leicht geneigte Fläche zu den schmalen Abflußöffnungen in der hinteren Brüstung. Der Großteil der 500 Gallonen aber war durch das große Loch, das der Tank geschlagen hatte, in den Feuerofen darunter geflossen.
    Willie Garvin schrie etwas unter seiner Maske, irgend etwas über Dampf. Collier blickte über ihn hinweg. Dicker grauer Dampf entströmte nun den Fenstern und ballte sich zu Wolken, die sich nach allen Seiten verteilten. Schon nach wenigen Sekunden konnte man kaum zwei Meter weit sehen.
    «Jetzt!» Eine verzerrte Stimme schrie Collier ins Ohr, und er fühlte sich an der Hand vorwärtsgerissen.
    Er tastete die Brüstung ab und bekam die Haken der Strickleiter zu fassen. Willie hatte sie schon hinuntergelassen. Collier schwang sich rittlings auf die Brüstung, suchte mit dem einen Fuß eine Sprosse und begann den Abstieg.
    Erst auf halbem Weg durchzuckte ihn der Schreck, als ihm einfiel, daß Modesty ihm aufgetragen hatte, eines der AR-15-Gewehre mitzunehmen. Er hatte es in der Hand gehabt, es noch vor der Nässe der ersten Überschwemmung bewahrt, hatte es aber dann gegen die Brüstung gelehnt, während er seinen erhitzten Körper mit Wasser übergossen hatte. Und dort stand es noch jetzt.
    Zu spät! Schon spürte er Willie oder sonst jemanden über sich die Leiter herabklettern. Beinahe hysterisch fluchte Collier vor sich hin, während er weiter nach unten stieg. Die Leiter war an der Nordecke der Mauer herabgelassen worden; es gab dort keine Fenster, so daß keine Gefahr vom Feuer drohte, das nun von neuem aufzuleben begann. Jetzt bekam Collier Boden unter die Füße und blieb stehen, wie man ihm gesagt hatte. Jemand tastete nach ihm und ergriff seinen Arm. Dann wurde er durch die Dampfschwaden vorwärts gezerrt.
    Dem kräftigen Griff nach zu schließen war es Willie.
    Wo, um Himmels willen, war Modesty? War sie zurückgeblieben, und mußte sie nun allein mit Luzifer fertig werden? Collier versuchte sich loszureißen, doch ein Ruck, der ihn fast vom Boden hob, war die Antwort. Jetzt waren sie ganz nahe an der felsigen Flanke des Berges. Collier konnte sie fühlen, wenn er den Arm ausstreckte. Der Dampf wurde jetzt dünner. Willie drückte Collier auf die Knie. Ab jetzt sollte es also kriechend weitergehen.
    Ein Luftwirbel blies den Dampf auseinander, und Collier fühlte sich von einem unerbittlichen Arm zu Boden gerissen. Seine Gasmaske war innen ganz mit Dunst beschlagen und außen total verdreckt. Dennoch konnte er vor sich die Gestalt eines Moros erkennen, der hingekauert und mit schußbereitem Revolver auf der Lauer lag. Der Kerl hatte sein Halstuch um Mund und Nase geschlungen, und Collier schloß daraus, daß das Tränengas noch immer wirksam und der Mann davon geblendet sein mußte. Aber da knallte schon der Revolver, und kaum

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