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Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Titel: Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Pflaster aufgelegt hatte.
    In ihrem Kopf pochte der Schmerz. Nur langsam gelang es ihr, seiner Herr zu werden, ihn zu unterdrücken und aus ihrem Bewußtsein auszuschalten.
    «Wie steht’s?» fragte sie.
    «Steve sucht mit dem Noktoskop die Gegend ab, aber die sind alle in Deckung gegangen. Luzifer sitzt noch immer mit seiner Gasmaske da und denkt nach.
    Du bist keine fünf Minuten lang bewußtlos gewesen.»
    Sie hob den Kopf, wälzte sich herum und richtete sich auf Händen und Knien auf.
    «Langsam, Prinzessin.»
    «Bin schon wieder auf dem Damm. Noch ein bißchen wacklig, aber das vergeht.» Sie zog die Stirn in Falten und streckte die Hand aus, um das Bleidach zu befühlen. «Willie, das Dach wird
heiß

    Jetzt überzeugte auch er sich. Beide knieten nun da und starrten einander an, während das weiche Metall von Sekunde zu Sekunde heißer wurde. Dann nickte Modesty, und sie krochen beide auf die vordere Brüstung zu, wo sie ihre Waffen bereitgelegt hatten.
    Collier hastete von hinten heran. Er sah Modesty, sagte «Gott sei Dank» und fügte rasch hinzu: «Sie haben Feuer gelegt. Drüben am Treppenaufgang ist das Dach schon am Schmelzen.»
    «Ich weiß.» Modesty sah zu der Ecke hinüber, wo der reglose Luzifer saß. «Und wie ist es da drüben, Steve?»
    «Bisher noch ganz gut.»
    «Na schön, lassen wir ihn fürs erste noch dort sitzen.» Sie griff sich an die Stirn und blickte Willie nachdenklich an. «Feuer. Jetzt weiß ich es wieder. Sie haben doch ein Benzinfaß herangeschafft. Deswegen hab ich ja ohne Deckung geschossen.»
    «Klar.» Willie schob soeben ein neues Magazin in seine AR-15. Es war mit einem roten Farbring markiert.
    Collier brachte das Fernrohr über die Brüstung und suchte die Terrasse ab. «Mein Gott, das ist ja der reine Feuerofen da hinter den Fenstern. Und alle sind zu, um das Feuer drinnen zu halten. Wir werden bei lebendigem Leib geröstet.» Er zog das Fernrohr wieder ein und blickte um sich. Nun war der Brandgeruch schon deutlich zu merken, und dünne Rauchwölkchen drangen aus den Spalten, die die Sprengung des Treppenaufgangs im Dach hinterlassen hatte. «Wenn wir hier bleiben, werden wir gegrillt, und sobald wir uns zeigen, knallen sie uns ab. Nicht einmal genug Rauch gibt es, um Deckung zu finden!»
    «Willie wird jetzt die Aufmerksamkeit von uns ablenken», sagte Modesty. «Wir haben uns das da bis zum Schluß aufgehoben.»
    «Aufmerksamkeit ablenken? Wie?»
    Sie bedeutete ihm, zuzusehen. Willie hatte sich rücklings von der Brüstung entfernt. Er kauerte nun auf einem Knie und hatte den Ellbogen zum Zielen auf das andere gestützt. Seine Feuerlinie ging gerade über die nahe Brüstung hinweg auf den Klippenrand zu, so daß er von unten nicht gesehen werden konnte. Er gab zwölf sorgfältig gezielte Schüsse ab und senkte dann das Gewehr. «Schau mal hinüber, Steve», sagte Modesty. «Auf die Moro-Boote.»
    Vorsichtig schob Collier das Periskop über die Kante und setzte das Auge ans Okular. Etwa 200 Meter jenseits des Klippenrandes waren die Moro-Boote an der hölzernen Landebrücke vertäut. Jetzt schossen aus ihnen und aus der Mole kleine Stichflammen, die sich zusehends ausbreiteten.
    «Brandpatronen», sagte Modesty. «Diese Boote sind lebenswichtig für die Moros und auch für Seff. Horch!»
    Sie konnten jetzt das gedämpfte Knistern der Flammen unter sich hören, doch wurde dieses bedrohliche Geräusch nun von fernen Alarmrufen durchbrochen, die von irgendwoher am Fuß des rechten Abhangs heraufdrangen.
    «Weshalb, zum Teufel, haben wir das nicht schon früher gemacht?» fragte Collier, dem die Wut im Hals steckte.
    «Wir wollten sie erst herankommen lassen.» Modesty blickte auf die Reservemunition und die Handgranaten.
    «Wird irgend etwas davon in der Hitze hochgehen, Willie?»
    «Das Zeug hält schon ein bißchen mehr aus als wir, Prinzessin.»
    «Ich kann nicht viel Trost in der Gewißheit sehen, daß wir schon vorher krepieren werden», sagte Collier.
    Das Bleidach war nun schon so heiß, daß man es mit bloßen Händen nicht mehr berühren konnte, und die Luft hatte den Hitzegrad eines Walzwerkes erreicht.
    «Wir müssen durchhalten, bis der Rauch stärker wird», sagte Modesty. «Jack Wish wird nicht alle Moros die Boote löschen lassen. Er wird die Frauen und vielleicht die Hälfte der Männer heranziehen.» Sie blickte prüfend über das Dach. Der aufsteigende Rauch rundum war noch immer viel zu dünn. «Es wäre viel besser, wenn ein paar Fenster

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