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Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Titel: Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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…?
    Natürlich. Sie könnten eine Stunde lang draußen vor der Bucht auf und ab schwimmen, den toten Hai im Schlepptau. Er hatte ihn vor vier Tagen harpuniert, und die Verwesung war nun weit genug vorgeschritten.
    Pluto und Belial machten das gern. Zwar nicht so gern wie Das Spiel, aber es würde sie trotzdem beruhigen.
    García legte seine Arme um Pluto, schwamm im Wasser herum, glitt dann ans Ufer und zog sich aus dem Wasser. Seine Kleider trieften, als er zu dem Verschlag ging, den er über dem toten Hai errichtet hatte, um die Aasvögel davon fernzuhalten. Naß oder trocken, das machte für García keinen Unterschied. Er zog zwei Bretter zur Seite, holte das Doppelgeschirr mit dem dreizehn Meter langen Verbindungsseil heraus, in dessen Mitte der Schlepphaken befestigt war, und trug das Ganze ans Wasser hinunter.
    Er ließ das Verbindungsseil neben sich aufgerollt und lockte Belial herbei. Der Delphin sprang erfreut hoch, tauchte wieder unter, tauchte abermals auf und drängte sich eifrig an seinen Herrn. García streifte ihm das Zuggeschirr über. Schon war auch Pluto da, begierig, gleichfalls angeschirrt zu werden.
    «Nur langsam, Kleiner, nur langsam», sagte García und befestigte auch den zweiten Gurt. «So. Und jetzt wartet …» Er erhob sich und machte sich auf den Weg, um den toten Hai zu holen. Plötzlich ertönte eine Stimme.
    «Mr. García, sind Sie es?»
    Regina trat aus dem Schatten und kam auf ihn zu.
    García zog die Nase kraus. Er holte ein zerkautes Streichholz aus der Tasche und schob es sich abwartend zwischen die Zähne. Dieses Weib konnte er nicht ausstehen. Er konnte überhaupt keinen der Hausbewohner ausstehen, ausgenommen vielleicht den einen, den sie Collier nannten. Auch das dunkelhaarige Mädchen war in Ordnung gewesen, aber die war ja nicht mehr da.
    «Oh, Mr. García, hier sind Sie!» Regina hielt in ihrem Gehumpel inne. Er sah, daß sich ihr Fuß in dem aufgerollten Verbindungsseil verfangen hatte, sagte aber nichts. Die Leute da oben hatten ja allesamt keine Ahnung von seiner Arbeit. Daran war er jetzt schon gewöhnt. Sinnlos, sich über irgend etwas zu beklagen, denn sonst würde dieser Seff ihn davonjagen, und Pluto und Belial würden dann allein sein, ja vielleicht sogar zugrunde gehen. Die Tränen kamen ihm, wenn er daran dachte.
    Das knochige Weib stand nun da und wühlte in ihrer Handtasche. «Du meine Güte», sagte sie, «was für eine Nacht, Mr. García! So ein Wirbel! Ist wenigstens hier herunten alles in Ordnung?»
    «Ja, Señora.» Eben wollte er ihr sagen, daß Pluto und Belial gleich hinausschwimmen würden, aber da zog sie ihre Hand aus der Tasche, und etwas traf ihn mit furchtbarer Gewalt in die Brust. Dann kam der Knall.
    Taumelnd versuchte García sich aufrecht zu halten und zu verstehen, was da geschah.
    Regina zog die Stirn in Falten, zielte sorgfältig und feuerte ein zweites Mal. Ein zweiter Hammerschlag ließ García herumwirbeln, so daß er nun an ihrer Seite schwankte. Seine Beine gaben nach, und er stürzte nach vorn. Es war hell genug, daß Regina das zerkaute Streichholz im Mund des Toten sehen konnte, der jetzt ins Wasser schlug.
    Pluto und Belial schnellten durch den Wasserarm davon und tauchten auf den seichten Grund. Das Seil hinter ihnen straffte sich.

24
    Die Hitze auf dem Dach war jetzt fast unerträglich geworden. Flammen züngelten aus den Vorder- und Hinterfenstern, aber die Rauchentwicklung war schwach, und das Feuer diente einzig zur Beleuchtung der Szenerie.
    Collier hockte mit Luzifer nahe der einen Ecke, in der die beiden T-Balken sich vereinigten. Luzifer trug noch immer seine Gasmaske. Er kauerte nun auf den Fersen, da es zum Sitzen schon zu heiß war; die Arme hielt er um die Knie geschlungen, der Kopf war ihm vornüber gesunken. Collier bemerkte, daß die großen, kräftigen Hände zitterten. Mit krächzender Stimme sagte er: «Alles bestens, Luzifer, es wird nicht mehr lange dauern.»
    Wirklich, alles bestens, dachte Collier. Abgesehen davon, daß man uns hier braten oder beim ersten Fluchtversuch erschießen wird. Und ich gäbe was drum, zu wissen, was nun wirklich passiert.
    Modesty und Willie kamen um jene Ecke gekrochen, die der in die Schlucht gebaute Teil des Hauses mit dem Haupttrakt bildete.
    «Bleib unten», sagte Modesty. «Und setz die Maske auf, Steve.» Sie und Willie zogen ebenfalls ihre Gasmasken über.
    Die Tränengasbomben lagen schon bereit. Collier sah die Hände zugreifen, die Arme ausschwingen. Die Bomben

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