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Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Titel: Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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ausdrückliche Weisung veranlaßt, Mr. Wish?»
    «Ohne. Jetzt ist es an mir, den Laden zu schmeißen, also halten Sie sich dran, bis wir klarkommen. Dann werd ich wieder auf Sie hören.»
    Der schwere Colt war plötzlich in Wishs Hand. Seff hatte gar nicht gesehen, wie. Vielleicht war es geschehen, während er geblinzelt hatte. Jetzt war die runde schwarze Mündung drohend auf ihn gerichtet.
    «Ich möchte die Pistole aus Ihrer Tasche haben, Seff.
    Sie könnten falschen Gebrauch davon machen.»
    «Also, Mr. Wish –»
    «Wir wollen doch nicht streiten, oder? Sie wollen alles aufs sauberste geordnet haben, und dabei könnten Sie übers Ziel schießen.» Wish langte in Seffs Tasche und zog den Browning hervor. Er überzeugte sich, daß die Waffe gesichert war, und schob sie dann in seinen Hosenriemen. «Sie haben das Hirn, und ich habe die Kontakte, Seff. Wir sind noch immer ein gutes Team, und ich möchte nicht, daß Sie ausgerechnet jetzt einen Fehler machen.»
    Langsam nahm Seff den Koffer wieder auf. Er sah, wie Jack Wish den Colt Commander in das Schulterhalfter gleiten ließ. Was für ein Glück, daß Regina eine Pistole hatte! Seff hoffte auf ihr rasches Handeln bei seinem Stichwort. Sicherlich, sie würde es tun. Auf Regina war immer Verlaß …
    Luzifer lag auf dem dünnen Teppich aus fauliger Vegetation, der die Felsmulde bedeckte. Sein irdischer Körper war wund, sein irdisches Gesicht fühlte sich verbrannt und rissig an. Es tat gut, daß Modesty ihm die Maske abgenommen hatte und ihm jetzt mit einem feuchten Gewandfetzen das Gesicht abwischte.
    Luzifer schlug die Augen auf und sah zum Himmel.
    Der Kampf gegen die Rebellen war jetzt fast vorüber, so hatte Modesty gesagt. Obgleich bis in ihre Grundfesten erschüttert, stand die Hölle noch immer. Die Feinde waren gescheitert. Das war natürlich von vornherein gewiß, aber der Kampf hatte Luzifers ganze Kraft beansprucht. Stundenlang hatte er all seine Kraft auf Modesty übertragen und auf all die anderen treuen Diener, die für ihn kämpften.
    Jetzt kniete Modesty an seiner Seite und beugte ihr rußgeschwärztes Gesicht über ihn. Er bemerkte einen langen, schmierigen Streifen Verbandspflaster an ihrer Schläfe und sagte: «Ich werde das schnell heilen lassen.»
    «Natürlich.» Sie legte ihm die Hand auf die Schulter.
    «Hör zu, Luzifer, du bleibst jetzt hier, bis ich wieder zurück bin. Du weißt doch, warum?» Modesty hielt es für das beste, Luzifer die nötigen Anweisungen zu geben und es ihm zu überlassen, seine Begründungen dafür zu finden.
    «Ich werde hier ruhen und meine Kräfte sammeln, um den Feind endgültig aufs Haupt zu schlagen», sprach er mit Würde.
    «So ist es.» Sie hängte sich die Wasserflasche und den Brotbeutel um. Dieser enthielt nur mehr eine Handgranate, die zweite hatte sie gebraucht, um den Weg vom Haus herauf freizukämpfen. Die letzten fünf Minuten des Weges hatten sie unter der Deckung des Waldrandes zurückgelegt. Jetzt befanden sie sich wieder im freien Gelände, doch war von den Moros nichts zu sehen. Hier, in der felsigen Mulde, war Luzifer wohlverborgen.
    Gerade hatte Modesty eine Funkensäule aufsteigen sehen – als das Hausdach zusammengestürzt war. Jetzt würden die Moros ihre Verwundeten einsammeln und sich auf den Weg zu den Booten machen. Auch Seff und seine Genossen würden das tun – vielleicht. Falls sie, wie Modesty, nicht an García gedacht hatten. Aber Willie Garvin würde ihnen schon auflauern.
    Sie erhob sich, die AR-15 mit einem neuen Magazin in der Linken. Mit der Rechten lockerte sie den 32er-Colt in seinem Halfter.
    Luzifer starrte konzentriert zum Himmel, der in der Dämmerung fahl wurde. Modesty schritt lautlos auf die Bucht zu. Nach zwei Minuten hatte sie das innere Ende des langen, natürlichen Kanals erreicht. Die Delphine tummelten sich im Wasser. Modesty hörte sie näher kommen, dann wenden und wieder in Richtung auf das Netz schwimmen, welches das äußere Ende des Kanals gegen die See hin versperrte. Es klang, als wälzte sich irgend etwas im Wasser hinter ihnen her.
    Auf leisen Sohlen umschritt Modesty das landseitige Ende des Kanals und folgte dann seinem jenseitigen Ufer. Jetzt konnte sie die auf- und untertauchenden Delphine sehen. Sie schienen irgend etwas hinter sich her zu schleppen.
    Von García war nichts zu sehen. Lautlos glitt Modesty auf seinen kleinen Wohnschuppen zu und spähte durch die offene Tür. Der Raum war leer. Wieder ging Modesty zum Wasser hinunter. Da

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