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Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Titel: Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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offenstünden. Man müßte es mit einer Handgranate versuchen.»
    «Die müßte aber genau in Fensterhöhe krepieren.
    Kannst du das so gut berechnen?»
    «Ich ziehe sie ab und lasse sie an einem der Auslöseschirme hinuntersegeln.» Sie blickte Willie an. «Wie kommen wir hinunter?»
    «An der Rückfront, denke ich, Prinzessin. Dort ist es geschützter, so daß wir Tränengas einsetzen können.
    Dann lassen wir im Mauerwinkel die Leiter hinab.»
    Collier fuhr sich mit der trockenen Zunge über die aufgesprungenen Lippen. Er war über und über verdreckt und fühlte sich plötzlich sehr müde. Alle Spannung war verschwunden, geblieben war nichts als Leere. Er hatte keine Angst, war nur niedergeschlagen und gleichgültig.
    «Machen wir ein Ende, egal wie», sagte er dumpf und zuckte gleich darauf zusammen, als Modestys Hand auf seiner Wange brannte. «Reiß dich zusammen, Steve», sagte sie scharf.
    Er saß wie erstarrt, vom Zorn überwältigt, voll Haß auf Modesty, bis ihm klar wurde, daß er soeben eine Krise durchgemacht hatte. Er war einem Zusammenbruch nahe gewesen. Anspannung und Erschöpfung hatten ihn so weit entmutigt, daß er bereit, ja fast begierig gewesen war, aufzugeben. Er fragte sich jetzt, wie Modesty das hatte wissen können.
    «Das passiert jedem einmal», sagte sie, als hätte sie seine Gedanken gelesen, und lächelte ihm zu. «Es ist schon wieder in Ordnung. Willst du dich jetzt um Luzifer kümmern? Ich weiß nicht, ob er ansprechbar ist, aber versuch ihm den Gedanken schmackhaft zu machen, eine Strickleiter hinunterzuklettern. Und leg ihm Willies Fallschirm unter, bis wir soweit sind, sonst wird der arme Teufel inzwischen geröstet.»
    Collier hob das schwarze Nylongewebe auf. Die Luft flimmerte nun vor Hitze, obwohl noch keine Flammen zu sehen waren. Modesty band unterdessen ein Schnurende an die Seile des kleinen Auslösefallschirms, und Willie kauerte mit der abziehbereiten Handgranate daneben.
    «Ich vermute, das Holz hier wird knochentrocken sein, Prinzessin», sagte er besorgt. «Das gibt vielleicht gar nicht viel Rauch, nicht einmal, wenn Luft dazu kommt.»
    «Kann sein.» Sie wartete, bis Collier sich entfernt hatte, blickte dann Willie an und deutete hinter ihn.
    «Aber dagegen läßt sich etwas tun.»
    Regina arbeitete sich über den felsigen Grund am Fuß des Abhangs vorwärts. Ihre Füße schmerzten, und sie keuchte. Zurückschauend konnte sie eben noch den Oberstock des Hauses erblicken. Jetzt gab es eine Explosion an der Rückseite, und gleich darauf schlug eine Stichflamme hoch. Eines der Vorderfenster zerbarst, und nun war der dunkelrote Widerschein der Glut dahinter zu erkennen. Der ganze Oberstock war ein einziger Ofen. Regina nickte. Jetzt mußte dieses Weibsbild mit seinen Freunden wohl bald herunterkommen.
    Dann würden sie umgelegt werden, und es geschah ihnen nur recht. Ihre Handtasche umklammernd, schritt Regina weiter aus. Sie passierte einen Felsvorsprung und kam so an den langen Wasserarm, worin die Delphine schwammen, Pluto, Belial und die beiden andern, die erst abgerichtet wurden. Garcías Hütte stand am anderen Ufer. Durch die offene Tür fiel das Licht einer Petroleumlampe. Aber kein Schatten bewegte sich drinnen. Allem Anschein nach befand sich García bei seinen Delphinen. Das bedeutete, daß sie ihn am hinteren Ende der Bucht zu suchen hatte.
    Im Weitergehen schnalzte Regina ärgerlich mit der Zunge. García saß am Ufer, baumelte mit den Beinen im Wasser und hatte einen leeren Korb neben sich stehen. Er ging oft ins Wasser und hielt sich nie damit auf, seine Kleider abzulegen. Es war ihm nicht wohl zumute, so wenig wie Pluto und Belial, über deren Gefühle er so gut Bescheid wußte wie über die eigenen. Sie hatten seinen Fischkorb leergefressen, waren aber immer noch unruhig, wollten noch immer, daß er ins Wasser käme, um mit ihnen zu spielen. Er bereute es nun, die beiden anderen Delphine vorher zu einem Zehn-Meilen-Rückruf-Test hinausgeschickt zu haben.
    García warf einen Blick zu dem Abhang hinüber, der ihm die Sicht auf das Haus nahm. Schüsse, Lärm, Wirbel und Geschrei. Jetzt auch noch Feuerschein.
    Warum das alles? Es beunruhigte ihn, und damit auch Pluto und Belial. García glitt von seinem Felsen hinunter und stand nun bis zur Brust im Wasser, watete weiter, wobei er sich von den Delphinen beschnüffeln und stoßen ließ, sie tätschelte und beruhigend auf spanisch mit ihnen redete.
    Vielleicht sollte man sie irgendwie beschäftigen

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