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Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Titel: Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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dramatische Weise um, indem er ihn aus großer Höhe hinabschleuderte. Ein durchaus angemessener Tod. Und unser Mr. Wish beging den Fehler, zu glauben, er könne sein Schießeisen schneller ziehen als Modesty. Nach Willies Aussage gehört das zu den Dingen, die nicht erlernbar sind. Aber wo, zum Teufel, stecken denn die beiden?»
    «Da drüben ist Modesty.»
    Dall wies mit einer Kopfbewegung zum Kanalausgang. Das Netz war jetzt entfernt. Modesty stand am flachen Strand. Sie trug nur einen schwarzen Büstenhalter und eine Hose. Ihr Haar war offen. Sie stand leicht vorgebeugt, schien von irgend etwas geschüttelt und spähte dabei ins Wasser. Im ersten Moment überkam Collier die Angst, aber dann erkannte er, daß sie sich vor Lachen schüttelte.
    Eben tauchte Willie Garvin prustend auf. Er hatte die Arme um einen Delphin geschlungen, und seine ergrimmte Stimme war deutlich zu vernehmen, während Dall und Collier auf die Szene zuschritten.
    «Hör doch endlich auf, herumzuschlagen, du blödes Vieh, ich will dir doch nur helfen!»
    Der Kopf des zweiten Delphins tauchte auf und stieß den Helfer spielerisch in den Rücken. Fluchend ließ Willie den einen Delphin los Ein leerer Korb trieb neben ihm im Wasser, und Collier vermutete, daß Willie die Delphine mit den kleinen toten Fischen hatte anlocken wollen, die García ihnen immer gegeben hatte.
    Nun stießen Pluto und Belial zu zweit auf Willie ein.
    Modesty konnte sich nicht mehr halten und fiel vor Lachen auf alle viere. Dann hob sie die Hände und zeigte auf etwas.
    «Da … da … du hast einen Fisch in den Haaren, Willielieb! Nur hinter dem sind sie her.»
    Willie fuhr sich durchs Haar, holte den winzigen Fisch heraus und schleuderte ihn von sich. «Na komm schon», sagte er aufmunternd und machte sich an einen der Delphine heran, «komm zu Onkel Willie, sei schön brav.» Und dann, mit erhobener Stimme: «So halt doch endlich still, du schweinsnasiges Luder!»
    Modesty zwang sich, wieder aufzustehen. Sie bemerkte Dall und Collier, winkte ihnen grüßend zu und sprang dann ins Wasser.
    Pluto – oder Belial – sprang zwei Meter hoch aus der Flut, drehte sich in der Luft herum und tauchte ganz nahe bei Willie von neuem unter, genau in dem Moment, als dieser Atem holte, um weiterzusprechen.
    Willie bekam Wasser in die Kehle, hustete, tauchte unter und kam mit ärgerlichem Gesicht wieder an die Oberfläche.
    Sobald Dall und Collier die Stelle erreicht hatten, von der aus Modesty ins Wasser gesprungen war, sahen sie, daß erst einer der Delphine abgehalftert war, der andere aber Schwierigkeiten machte, nicht weil er Angst hatte, sondern weil er spielen wollte.
    Während der nächsten fünf Minuten spielte sich eine Art Pantomime ab: Willie Garvin als Zielscheibe der gutgelaunten Delphine. Seine Kommentare dazu, soweit verständlich, klangen recht bildhaft.
    Collier lag auf dem Bauch, sah zu und krümmte sich vor Lachen, und sogar Dall, den sonst nicht so leicht etwas aus der Fassung bringen konnte, hielt sich den Bauch.
    Schließlich beherrschte sich Collier und richtete sich auf. «Sie … Sie, reißen Sie sich zusammen», sagte er, nach Luft schnappend, «sooft Sie hier aus der Fassung geraten, kriegen Sie eins in die Fresse. Das ist zwar sehr wirksam, aber auf die Dauer etwas deprimierend.» Dall nickte und wurde allmählich wieder ernst. Willie hatte den Delphin nun endlich fest im Griff, und Modesty machte sich ans Abhalftern. Ihr Gesicht war entspannt und strahlte vor Vergnügen.
    «Wie machen die beiden das nur, Collier?» brummte Dall. «Ich meine – wie paßt das zusammen … nach so einer Nacht.» Sein Kinn wies kurz in die Richtung der Rauchsäule, die noch immer aus dem glosenden Gebälk aufstieg, dort, wo so viele Leichen den Boden bedeckten.
    «Ich glaube eher, eines ist die natürliche Folge des andern. Ursache und Wirkung. Ich hab die Theorie nie anerkannt, daß man sich deswegen mit dem Hammer auf die Zehe schlägt, weil es hinterher so schön ist, wenn der Schmerz nachläßt. Aber irgendwie scheinen es die beiden doch so zu machen.»
    «Ich glaub, dahinter steckt noch mehr», sagte Dall, und in seiner Stimme klang etwas wie Neid. «Aber was immer es auch sein mag, es macht ihnen das Leben sehr schmackhaft.»
    Collier nickte. «Auch ich möchte das Ganze trotzdem nicht noch einmal durchmachen. Der Preis ist mir zu hoch.»
    Jetzt war auch der zweite Delphin von seinem Zuggeschirr befreit. Die beiden Tiere schossen davon und kreisten voll Übermut im

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