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Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Titel: Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Weile schüttelte er leise den Kopf. «Nein, wir werden keinen solchen Handel machen. Ich wollte nur wissen, ob Sie sich verändert haben. Wer gegen Gabriel vorgehen will, braucht sehr viel Durchstehvermögen.
    Die Kraft muß hier», er tippte an seine Schläfe, «und hier vorhanden sein.» Ein langer Finger wies auf sein Herz. «Ich wollte ganz sicher sein.» Er beugte sich vor und ließ seine Hand auf einem der drei Telefone ruhen, die ordentlich aufgereiht auf seinem Schreibtisch standen. Er lächelte. «Wenn Sie gezögert hätten, für das, was Sie verlangen, zu bezahlen, hätte ich Sie dies nicht in Angriff nehmen lassen.» Er schob ihr den Apparat zu. «Jetzt können Sie telefonieren.»
    Als das Telefon läutete, stieß Willie Garvin ein «Ah!»
    aus. Dinah verspürte einen schmerzhaften Stich. Das war das Ende einer Zeitspanne, in der sie mehr Glück kennengelernt hatte als je zuvor in ihrem Leben; eine sehr kurze Zeit, wenig mehr als 48 Stunden, aber von einem Reichtum, wie sie ihn nie wieder auf die gleiche Weise erleben würde, weil die Verhältnisse niemals mehr die gleichen sein würden.
    Die Verhältnisse. Das Entsetzen und der Schmerz, und danach Sicherheit und Vertrauen. Die Zuflucht in dieser Hütte, in einer Welt, die jenseits aller Zeitrechnung lag. Willie Garvin und Sicherheit. Willie Garvin und Behutsamkeit, Humor und ein Liebeserlebnis, das in ihrer verdunkelten Welt neue, wunderbare Dimensionen öffnete …
    Willie Garvin nahm den Hörer ab und wartete darauf, daß der Anrufer sprach. «Prinzessin», hörte Dinah ihn dann liebevoll sagen. Eine Pause, und dann: «Klar.
    Bis jetzt kein Druck zu verspüren.» Eine wesentlich längere Pause. Einmal lachte er unterdrückt. Schließlich sagte er: «Okay, wir halten uns bereit.» Er legte den Hörer auf, trat zu Dinah, die auf der Couch saß, und ergriff ihre Hände. «Es geht los, Liebling. Heute nacht.»
    Sie zwang sich, zu ihm aufzulächeln. «War das Modesty?»
    «Natürlich.» Er setzte sich und legte ihr einen Arm um die Schultern. Sie konnte den Jubel spüren, der ihn erfüllte, und empfand ein scharfes Brennen von Eifersucht. «Sie wird Punkt 9 Uhr 30 mit dem Wagen hier sein», erklärte er. «Das sind nur noch zwei Stunden.»
    «Und was geschieht mit deinem Wagen?»
    «Gabriel könnte die Werkstätten überprüft und herausgefunden haben, wo ich den Wagen gekauft habe.
    Wenn er die Marke, Modell und Nummer kennt, wird er seine Genossen angewiesen haben, sich danach umzuschauen.» Wieder lachte er leise. «Ich hatte die Befürchtung, sie könnten Modesty schon am Flugplatz abfangen. Sie waren auch da. Aber sie hatte mit einem Polizeihauptmann, den sie gut kennt, ausgemacht, daß er sie vom Fleck weg zu einem Verhör mitnahm. Das bringt die Burschen durcheinander.»
    «Was geschieht, wenn sie kommt?»
    «Wir werden dich in ein kleines Hotel in der Calle Torella bringen. Ein Mann namens Stephen Collier hat dort zwei Zimmer gebucht, eines für sich und das andere für seine Schwester Ellen Collier, die später eintrifft. Das bist du.»
    «Ich werde zur Anmeldung einen Paß brauchen.»
    «Modesty hat ein fertiges Blankoformular und einen Stempel mitgebracht. Das einzige, das uns noch fehlt, ist ein Foto, und darum habe ich die Kamera gekauft.
    Wir werden ein paar Aufnahmen machen, sobald ich dein Aussehen ein wenig verändert habe. Kannst du dich im Hotel einschreiben, ohne dir anmerken zu lassen, daß du nichts siehst?»
    «Mit ein bißchen Hilfe schon. Ich brauche einen Arm, der mich hält, während wir durch die Halle gehen, und einen Finger, der auf dem Register liegt und mich führt. Wirst du dabei sein?»
    «Nein. Steve kommt nach draußen an den Wagen und nimmt dich mit.»
    Sie runzelte voller Besorgnis die Stirn. «Bring du mich hinein, Willie, du bist auf mich eingespielt. Dieser Steve wird sich zu auffällig benehmen. Andere sind immer viel zu hilfsbereit.»
    «Ich kann mich nicht zeigen, Dinah. Aber du wirst mit Steve schon klarkommen. Er ist auf Draht – und zwar viel mehr auf Draht, als er selbst von sich glaubt.
    Dazu mit einem Spürsinn versehen wie eine Radarantenne.»
    Sie stieß einen kleinen Seufzer aus. «Na schön. Und was geschieht dann?»
    «Ihr bleibt beide in euren Zimmern, nehmt auch die Mahlzeiten dort ein. Die Zimmer haben eine Verbindungstür, also könnt ihr euch miteinander unterhalten.»
    «Ich meinte, was dann mit dir geschieht. Und mit Modesty.»
    «Wir werden dann aktiv.»
    Sie spürte, daß er lächelte, und

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