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Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Titel: Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Sicherheit wissen, ob auch du hier bist. Dessen müssen sie aber erst sicher sein, ehe sie mich töten.»
    «Dann werden sie dich – dich überfallen.»
    «Nein. Nicht wenn sie Gabriels Jungens sind.» Er knöpfte sein Hemd auf.
    «Warum nicht?»
    «Weil sie mich kennen», erwiderte er schlicht und ohne Eitelkeit. Unter dem Hemd lagen an seiner linken Brust zwei kleine und schön ausgeführte Wurfmesser in ihren Scheiden. Dinah war dem unendlich leisen Geräusch seiner das Hemd aufknöpfenden Finger gefolgt.
    Sie wußte von den Messern, und Angst breitete sich in ihr aus. «Außerdem», fuhr er fort, «werde ich ihnen einen einfacheren Weg anbieten. Jetzt hör gut zu, während ich dir sage, was du tun mußt.»
    Zwei Minuten später wartete sie mit klopfendem Herzen, während er den Wagen herumfuhr und durch die vordere Haustür hereinkam. Er pfiff dabei ruhig und vergnügt vor sich hin. Mit seinen eigenen zwei Reisetaschen ging er wieder hinaus und stellte sie in den Kofferraum des Wagens, der dicht an der kleinen Veranda und mit zum Haus gerichteten Fahrersitz geparkt war. Die Scheinwerfer waren eingeschaltet, der Motor lief, und die beiden vorderen Türen des Wagens hatte Willie weit offenstehen. Eine gelbe Lampe auf der Veranda erleuchtete die Szene.
    Er kehrte ins Haus zurück, schaltete die Lichter aus, ergriff ihre Hand und trat in die Halle. Ehe er hinausging, schaltete er das Verandalicht aus, und durch den plötzlichen Kontrast war die Dunkelheit noch intensiver. Er schloß die Haustür hinter ihnen und sagte in normalem Tonfall: «Dann wollen wir mal.»
    Sie zitterte, als er mit ihr um die andere Seite des Wagens ging. Behutsam flüsterte er ihr zu: «Du mußt ganz ruhig sein. Das letzte, was sie beabsichtigen, ist, dir einen Schaden zuzufügen.»
    Sobald sie auf dem Beifahrersitz saß, schloß er die Tür und bewegte sich dann sehr rasch herum zu der offenen Tür auf der anderen Seite. Mit dem Gesicht nach unten kam sie über den Sitz gekrochen und glitt hinaus auf den Boden. Er schaute in den Wagen und sagte: «Alles klar?»
    Sie kroch an seinen Beinen vorbei und überquerte den kleinen Raum zwischen Wagen und Haus.
    Sie befand sich in der Dunkelheit der Veranda, kauerte auf dem gekachelten Boden, während Willie in den Wagen stieg und die Tür zuschlug.
    Er ließ den Pontiac schnell anfahren. Einen Augenblick lang drehten die Räder auf dem Kies durch. Am Rand des Zufahrtsweges trat eine dunkle Gestalt zwischen den Bäumen hervor, leuchtete mit einer Taschenlampe auf den Boden und schwenkte sie als Aufforderung zum Anhalten auf und ab. Willie Garvin gab mehr Druck mit dem Fuß und hörte einen Aufschrei, als der Mann sich beiseite warf. Drei Sekunden später war der Pontiac draußen auf der Straße.
    Dinah lag noch immer zusammengekauert auf der Veranda, das Gesicht in der Armbeuge versteckt, wie Willie es sie geheißen hatte. Den Schlüssel zur Haustür hatte sie in der Hand. Sie hörte das rasche Beschleunigen des Pontiac, darauf andere Geräusche aus verschiedenen Richtungen, Füße, die sich über das dürre Gras und knirschend auf dem Kies bewegten. Irgend jemand rannte nur wenige Meter von ihr entfernt vorbei. Sie hörte eine fluchende Stimme. Eine andere mit amerikanischem Akzent sagte lachend: «… in so einem verdammten Wagen eingesperrt kann er mit seinen Messern nicht viel ausrichten.» Das Geräusch der Schritte und Stimmen verhallte. Irgendwo hörte sie einen zweiten Wagen starten. Mit zuversichtlich vibrierender Kraft, die sie von neuem erzittern ließ, sauste er zur Verfolgung des Pontiac davon.
    Langsam kam sie auf die Beine. Tastend suchte sie umher und schob dann den Schlüssel ins Schlüsselloch.

7
    «Das gefällt mir nicht sonderlich», sagte Tarrant verdrossen und betrachtete noch einmal das Phantombild auf seinem Schreibtisch, das eine Ähnlichkeit mit dem hünenhaften Mann aufwies, der in der Nacht von Aaronsons Tod vor dessen Haustür gestanden hatte.
    London lag im Schlaf – soweit London jemals schläft. Tarrant hatte bis ein Uhr in seinem Club Bridge gespielt und dann, ehe er nach Hause fuhr, einen Abstecher in sein Büro in Whitehall gemacht. Sein Assistent Fraser hatte in dieser Nacht Bereitschaftsdienst.
    «Mir gefällt das nicht, Jack», wiederholte Tarrant.
    «Meinen Sie, dieser Armitage hat ihn umgelegt?», fragte Fraser ohne viel Beteiligung.
    «Es gibt keinen Armitage im Britischen Museum.»
    Fraser schnob, setzte seine Brille fester auf die lange, dünne Nase und

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