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Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Titel: Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Verfolger jetzt abgeschüttelt zu haben. Auf dem Pan American Highway war der andere Wagen genauso schnell wie sein Pontiac, aber nachdem er auf kleinere Straßen abgebogen war, war es einfacher geworden. Er befand sich jetzt auf einem Abschnitt der alten, nach Panama City führenden Straße und fuhr eine Geschwindigkeit von achtzig Kilometer. Ein Wagen fuhr in einiger Entfernung hinter ihm, doch es war nicht der Verfolgungswagen. Die Scheinwerfer waren anderes angeordnet. Willie beschloß, an der Stadtgrenze zu halten und Hauptmann Sagasta auf der Polizeistation anzurufen.
    Modesty würde erwarten, daß er dort und nicht im
Santa Rosa
mit ihr Kontakt aufnahm. Von dem Hotel würde sie sich fernhalten, sobald sie Dinah sicher dort abgeliefert hatte.
    Während er in seiner Tasche nach einem FünfCentavo-Stück zum Telefonieren suchte, schaute er in den Rückspiegel. Der nachfolgende Wagen war näher gekommen, und jetzt konnte er außer den Scheinwerfern das sich drehende Signallicht auf dem Wagen erkennen. Es war ein Patrouillenwagen der Verkehrspolizei. Er verringerte behutsam den Druck auf das Gaspedal und war froh, daß seine Geschwindigkeit nur etwas mehr als zehn Kilometer über der für diesen Straßenabschnitt erlaubten Höchstgrenze lag.
    Der Polizeiwagen kam rasch auf gleiche Höhe mit ihm und fuhr neben ihm her. Es war ein Dodge-Kombiwagen, grau mit einer großen gelben Nummer auf der Tür. Er sah zwei Gestalten mit hohen Schirmmützen auf dem Vordersitz. Ein Arm streckte sich aus dem ihm zugewandten Seitenfenster und veranlaßte ihn durch schwenkende Bewegung zum Anhalten. Mit einem Seufzer verlangsamte Willie sein Tempo und brachte den Wagen am Randstreifen zum Stehen. Der Dodge hielt hinter ihm. Willie stellte den Motor ab, kurbelte das Fenster herunter und wartete. Sein Spanisch war gut, doch er legte sich jetzt ein paar Sätze Touristen-Spanisch zurecht. Mit etwas Glück würde er mit einer Verwarnung davonkommen.
    Im Rückspiegel sah er, wie zwei Polizisten ausstiegen und sich gemächlichen Schritts auf den Pontiac zubewegten. Mit der höflich besorgten Miene eines Fremden, der sich überlegt, was er wohl falsch gemacht hat, schaute er aus dem Fenster und sah eine große Hand, die in weniger als vierzig Zentimeter Entfernung eine Automatic vor sein Gesicht hielt.
    Willie Garvin fühlte sich sehr unbehaglich. Der Smith & Wesson 9mm-Automatic-Doppellaufrevolver war so ziemlich die am schnellsten in Aktion tretende Automatic-Halfterwaffe, weil man sie unbesorgt mit geladenem Magazin und gezogenem Abzugshahn mit sich herumtragen konnte. Es war eine sehr ungewöhnliche Dienstwaffe für einen panamaischen Polizisten. Er hob den Blick und sah ein grobes Gesicht mit dem gleichen unverkennbaren Ausdruck des Profis, den er bei den Killern auf der Insel wiedererkannt hatte.
    Die Tür hinter ihm öffnete sich, und eine tonlose Stimme sagte: «Keine Bewegung.» Der Wagen schwankte leicht in den Federn, als der Mann hinter ihm sich auf den Sitz kniete, um in den hinteren Teil des Wageninnern zu schauen. Die Polizeimütze und die Dienstjacke des Mannes, der vor Willie stand, waren für jemand von kleinerer Statur angefertigt worden; die Hose war nicht Teil einer Uniform, sondern gehörte zu einem dunkelgrauen Anzug.
    Willie Garvin schaute in das schwarze Auge der Automatic und wußte, daß er nichts tun konnte. Die Stimme hinter ihm sagte wütend: «Das Weibsbild ist nicht hier!»
    Der vorn stehende Mann beugte sich tiefer, schaute an Willie vorbei und nickte dann. Willies letzter Gedanke, ehe ein sengend aufzuckender Blitz in seinem Hirn alles auslöschte, war die Hoffnung, daß es ein Schlagring und nicht ein Pistolenknauf war. Mit einem Pistolenknauf brauchte man nämlich ein gutes Urteilsvermögen, um zu vermeiden, daß man jemand den Schädel spaltete.
    Hauptmann Sagasta nahm den Telefonhörer ab und meldete sich: «Sagasta.» Er war außer Dienst und hatte eigentlich damit gerechnet, um diese Zeit schon vollauf in eine Affäre verwickelt zu sein, bei der er sich von der unbefriedigten jungen Frau eines ältlichen und zur Zeit abwesenden französischen Diplomaten verführen ließ. Doch er hatte dieses Vergnügen auf später verschoben.
    «Ich rufe von einer Telefonzelle an der Ecke Calle 46 und Arosemena an», sagte die Stimme von Modesty Blaise. «Hat Willie Garvin schon mit Ihnen telefoniert?»
    «Mit mir? Nein. Ich nahm an, er sei mit Ihnen.»
    «Sie erwischten ihn, und er mußte sie hinhalten. Ich habe mich

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