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Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Titel: Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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kleinen Automatic – einmal, dann zweimal.
    Der Schlüssel drehte sich, die Tür ging auf. Es war das Mädchen, nicht Willie, und die Spannung, die von ihr ausging, war beinahe greifbar.
    «Alles in Ordnung», sagte Modesty. «Ich bin Modesty Blaise.» Das Mädchen trat zurück, und Modesty kam in die Küche, indem sie die Tür hinter sich zudrückte. Es war beinahe vollkommen dunkel. Sie konnte nur die verschwommenen Umrisse des Mädchens erkennen.
    «Ein paar Männer sind gekommen …» Wäre nicht diese Willenskraft gewesen, die sie hielt, hätte die Stimme gezittert. «Willie hat sie weggelockt.»
    Kein konfuses Gerede. Die wesentlichen Dinge zuerst. Dieses Mädchen war ungewöhnlich. «Sie werden das Haus jetzt nicht beobachten», erklärte Modesty. Mit einer bleistiftkleinen Taschenlampe fand sie den Lichtschalter und drückte ihn herunter. «Willie hat mir über Funk nicht Ihren Namen gesagt.»
    «Dinah, Dinah Pilgrim.»
    Sie war klein und attraktiv, und noch attraktiver würde sie sein, wenn ihr Haar auf natürliche Art frisiert und das Gesicht von seiner Angst befreit war. Ihre Augen waren offen, und jeder, der nicht wußte, daß sie blind war, konnte diese Tatsache leicht übersehen, denn in diesen Augen war Leben, und nur die fehlende Richtung im Blick war es, die sie verriet.
    Modesty legte ihr eine Hand auf den Arm. «Schon gut, Dinah», sagte sie. «Sie haben eine schlimme Zeit hinter sich, aber versuchen Sie, sich jetzt keine Sorgen mehr zu machen. Wir werden Sie bald herausgebracht haben.»
    «Willie ist es, um den ich mir Sorgen mache.» Ein leiser Unwille schwang in ihrer Stimme mit, und Modesty entdeckte, daß ihr das Mädchen imponierte.
    «Mir geht es genauso. Aber er ist schon öfter mit Schwierigkeiten fertiggeworden, deshalb werden wir uns später um ihn kümmern. Haben Sie eine Fotografie?»
    «Ja. Willie hat sie gemacht, nachdem er mein Aussehen ein wenig verändert hatte.» Sie tastete nach einem Briefumschlag in ihrer Handtasche. «Hier.»
    «Gut. Dann wollen wir das jetzt erledigen.» Modesty legte ihre Schultertasche auf den Küchenschrank und entnahm ihr einen Paß, einen Füllfederhalter, einen Metallstempel und eine kleine Tube Klebstoff. «Es dauert nur ein paar Minuten. Erzählen Sie mir alles, Dinah.»
    Die ansprechende, kühle Stimme, die durch die Dunkelheit zu Dinah drang, war sonderbar beruhigend.
    Sie war zwar völlig anders als Willies Stimme, und doch schien beiden diese eine Eigenschaft gemeinsam zu sein. Dinah spürte, wie sie sich entspannte, so wie sie sich bei Willie vom ersten Augenblick an entspannt hatte, als sie wußte, daß sie unter seiner Obhut stand.
    «Nachdem Sie anriefen, hat Willie allerlei mit meinem Haar unternommen und das Foto gemacht», sagte sie. «Er packte unsere Koffer, und dann merkte er, daß etwas nicht in Ordnung war. Mir ging es genauso. Wir wußten, daß sie uns entdeckt hatten …» Ruhig berichtete sie, wie Willie die Täuschung durchgeführt hatte, um es so aussehen zu lassen, als wären sie zusammen fortgefahren. «Ich hörte, wie sie ihn mit einem anderen Auto verfolgten», schloß sie. «Es hörte sich an, als führe es schneller als das Willies.»
    «Sie werden mehr brauchen als das», erklärte Modesty. «Willie ist ein ziemlich guter Fahrer. Können Sie mir das Ding jetzt unterschreiben? Ich habe alle Angaben eingetragen. Unterschreiben Sie als Ellen Collier.»
    «Legen Sie einfach Ihren Finger an die Stelle, wo ich anfangen muß.» Dinah nahm den Füllfederhalter und unterschrieb. «Ist es so gut?»
    «Wunderbar. Dann sind sie also alle hinter Willie her. Und was geschah dann?»
    «Als alles ruhig war, kam ich hier herein und wartete auf Sie. Willie hat meinen Koffer, den er für mich kaufte, hiergelassen. Er hat mir gesagt, Sie würden um 9 Uhr 30 kommen und mich zu einem gewissen Steve Collier bringen. Ich sollte das Licht ausgeschaltet lassen, dann würden Sie schon wissen, daß etwas nicht stimmte. Er sagte mir auch, Sie würden auf eine besondere Weise pfeifen und dann ein bestimmtes Klopfzeichen an der Tür machen.»
    «Wie lange haben Sie gewartet, Dinah?»
    «Etwa eine halbe Stunde.»
    «Das ist eine ganz schöne Wartezeit. Fahren Sie jetzt nicht in die Höhe, es gibt nur einen Schlag von dem Stempel. So.»
    «Danke. Die meisten Menschen würden nicht daran denken, mich zu warnen.»
    «Willie schon.»
    «Ja.» Ein zitterndes Atemholen. «Himmel, habe ich Angst um ihn!»
    Willie Garvin entspannte sich. Er war sicher, die

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