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Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Titel: Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Unter diesen stand Vaubois an erster Stelle.
    «Ja, ja, ich weiß», sagte Collier gerade, «aber versuchen Sie das einmal meinen Magengeschwüren klarzumachen.»
    Modesty nahm ihm den Hörer weg. «Hallo, René.
    Er hat gar keine Magengeschwüre, er frißt wie ein Pferd. Haben Sie irgendwelche Mitteilungen für mich?»
    Vaubois sprach ein nahezu perfektes Englisch. «Ihr Freund und sein Kollege sind in Beauvais», sagte er.
    «Hotel
Cosmos
in der rue Saint-Nicolas. Einer meiner Männer hat sie in Orly entdeckt und ist ihnen gefolgt.»
    «Werden Sie sie festnehmen?»
    «Dazu habe ich keinen Grund, ebensowenig wie die Polizei, es sei denn, Ihre Freunde mißachteten ein Spuckverbotsschild. Ich könnte natürlich etwas arrangieren, aber nach dem, was Willie mir sagte, wäre das eher hinderlich für Ihre Pläne.»
    «Ja, genau. Wir möchten diese Sache ein und für allemal klären.»
    «Mein Mann behält Ihre Freunde in Beauvais im Auge. Wenn Sie mit ihm Kontakt aufnehmen müssen, gehen Sie in die Bar
Louis
am boulevard de l’Assaut.
    Der Portier ist Ihr Verbindungsmann. Sagen Sie ihm, Sie hätten eine Nachricht für Madame Bobin, dann wird er für Kontakt sorgen.»
    «Danke, René.»
    «Wann werden Sie hier sein können?»
    «Gegen Morgen. Wir reisen inoffiziell.»
    «Gut. Dann will ich Sie jetzt nicht aufhalten.
Au’voir, chère amie

    «
Au ’voir
, René. Und nochmals vielen Dank.» Sie legte den Hörer auf.
    «Wie reist man inoffiziell?» fragte Collier.
    Ihre Antwort galt Willie. «Ich habe Dave Craythorpe veranlaßt, sich Tag und Nacht mit seiner Beagle startbereit zu halten. Wir müßten in neunzig Minuten in der Luft sein. Ruf Dave an, Willie, und fang an, unsere Ausrüstung zusammenzustellen.»
    «In Ordnung.» Willie ging hinaus.
    Modesty legte den Morgenrock ab, schaute in den Spiegel, seufzte und öffnete den Verschluß der Perlenkette. Als sie sich zum Schrank wandte, sagte Collier:
    «Du kannst doch nicht illegal nach Frankreich einfliegen. Man wird euch abschießen oder etwas Ähnliches.»
    «Dave Craythorpe fliegt mit geschmuggelten Waren dutzendmal im Jahr aus und ein. Es gibt weite Küstenstriche zu beiden Seiten des Kanals, die nicht von Radarschirmen erfaßt werden.» Sie schlüpfte in ein schwarzes Stretchhöschen und legte einen schwarzen Büstenhalter an. «In den USA ist das anders. Dort muß man fast auf dem Boden daherkommen, um den Radarschirmen zu entgehen.»
    «Himmel», sagte Collier schwermütig, «was für eine Fundgrube erstaunlicher Kenntnisse du doch bist.» Er stieg aus dem Bett und begann sich anzukleiden.
    «Wir werden morgen abend vermutlich wieder zurück sein», sagte Modesty.
    Und das, dachte Collier, wird dann sein, wenn Gabriel tot ist. Er überlegte flüchtig, wie sie wohl an diese grimmige Aufgabe heranzugehen gedachten, kam dann aber zu dem Schluß, daß er es lieber nicht wissen mochte.
    Modesty hatte ein Hemd und eine lange Hose angezogen. «Warum ziehst du dich eigentlich an?» fragte sie. «Weil ich hier zurückbleiben werde mit der Aufgabe, auf Dinah achtzugeben. Und im Pyjama fühle ich mich so verwundbar. Ich meine-noch verwundbarer.»
    «Es wird nichts passieren, Liebling.»
    «Nein. Aber nur angenommen – was tue ich, wenn die Alarmanlage losgeht?»
    «Wenn das geschieht, werden in ungefähr fünfzehn Minuten zwei Polizisten hier sein. Niemand kann in so kurzer Zeit durch die Stahlmaschengitter hereingelangen. Und wenn man es versucht, schießt du sie mit dem Gewehr nieder.»
    «Darauf kannst du dich verlassen», erklärte Collier nachdrücklich. Ihr Gewehr war ein leichtes 25-Zoll Churchill-Première-Modell, das sich hervorragend handhaben ließ. «Ich werde es beim Schlafen neben dem Bett liegen haben», fügte er hinzu. «Wahrscheinlich wäre es angebrachter, wach zu bleiben.»
    In einem dunkelgrünen Hausmantel erschien Dinah in der offenen Tür. «Ich höre, daß irgend etwas vor sich geht», sagte sie unsicher.
    «Die letzte Runde», erwiderte Collier heiter. «Gabriel ist aufgespürt, darum reisen Modesty und Willie ganz rasch auf einen Sprung nach Frankreich, um ihn zu erledigen. Sie werden ohne Anstandsdame in meinen Klauen zurückgelassen, Sie armes Kind.»
    Modesty trat zu dem Mädchen und nahm ihre Hände. «Das ist auch so ziemlich alles, worum Sie sich Sorgen machen müssen, Dinah. Erwehren Sie sich seiner bis morgen abend – dann sind wir wieder zurück.»
    «Ihre Hände sind kalt», sagte Dinah langsam. «Es würde Ihnen nichts ausmachen,

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