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Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Titel: Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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lehrreicher Unterhaltung haben.»
    Collier war wieder auf die Füße gekommen. Sein Körper zitterte. Er kämpfte darum, ihn unter Kontrolle zu bekommen und den Funken einer Idee zu beleben, der erstaunlicherweise in seinem verwirrten Hirn aufgezuckt war, als Delicata vor wenigen Sekunden drauf und dran gewesen war, ihn umzubringen. Er massierte sich den Nacken, blickte hinüber zu Modesty und erklärte in bekümmertem Ton: «Jetzt hat er mir die ganze Sonnenschutzcreme weggewischt, mit der ich mich eingerieben hatte.»
    Delicata schaute ungläubig drein und explodierte dann wieder in Gelächter. «Ach ja, wir werden eine Menge Spaß haben», erklärte er erfreut.
    Er wandte sich zu dem Felseinschnitt um und hob signalgebend einen Arm. Die beiden Männer traten dicht an Dinah heran und führten sie beiseite. Aus der Schlucht dahinter kam das Geräusch eines startenden Motors, und im nächsten Augenblick fuhr ein Land Rover heraus. Delicata schaute zu Skeet Lowry hin, der noch immer in der offenen Luke der Cessna lehnte, und sagte: «Sie nehmen das Mädchen und die beiden Wachen mit, Lowry. Unsere neuen Gäste werden unter Geleitschutz mit mir im Land Rover zurückkehren.»
    Skeet Lowry drückte sorgfältig seine Zigarette aus und nickte. «Wird gemacht», sagte er.
    Collier fror. Die Felswand an seinem Rücken wurde mit dem Herannahen der Nacht kühl, und er war nackt, genau wie Modesty und Willie, die in einer Reihe mit ihm standen, die Hände auf die Köpfe gelegt.
    Der Raum wurde von zwei elektrischen Lampen ausreichend erhellt. Auf einem langen Klapptisch lagen ihre Kleider. Zwei Männer standen am hinteren Ende des Tischs. Collier wußte jetzt, daß es Gabriel und McWhirter waren. McWhirter trug ziemlich bauschige, langbeinige Shorts und sah komisch aus, doch in dem grausamen Lachen, das in seinen hellblauen Augen funkelte, lag nichts Komisches. Gabriel trug einen Tropenanzug. Seine Hände waren damit beschäftigt, Willies Hemd zu durchsuchen. Bei ihm gab es weder Triumph noch Lachen, sondern nur eisige Böswilligkeit.
    Mit einem Schraubenzieher riß McWhirter die dicke Sohle eines von Willies Kampfschuhen ab. In dem Gummi zeigten sich zwei Höhlungen. In einer war eine schlanke Messerklinge mit Gewindezapfen, in der anderen ein flacher Messergriff eingepaßt.
    McWhirter wiegte den Kopf mit wissendem Grinsen. Er nahm Klinge und Griff heraus, schraubte sie zusammen und legte das Messer zu einer wachsenden Kollektion anderer Gegenstände, die sie aus den Kleidern und Schuhen herausgeholt hatten. Dann begann er, den Absatz des Stiefels sorgfältig zu untersuchen.
    Delicata rekelte sich in einem Klappstuhl, rauchte eine Zigarre und sah mit unbeteiligter, beinahe geistesabwesender Miene zu. Eine Hand lag auf seinem Knie und hielt eine schwere Mauser-Automatic, eine häßliche Waffe mit einem Zwanzig-Runden-Magazin.
    Noch ein vierter war anwesend. Der Mann trug eine ordentlich gebügelte dunkle Hose und eine Strickweste über einer Art Turnhemd. Er stand sehr aufrecht, die Hände hinter dem Rücken, und wippte beim Zuschauen langsam auf Zehen und Fersen auf und ab.
    Die Fahrt im Land Rover unter strenger Bewachung hatte nur zwanzig Minuten gedauert. Sie waren durch die breite Felsspalte gefahren worden, die, im Laufe der Jahrhunderte von angewehtem Sand blockiert, das Tor zu der Felsenstadt Mus gewesen war. Die Dunkelheit hatte sie daran gehindert, viel von dem Tal zu sehen, und dann hatte man sie eilig aus dem Land Rover in den ausgehauenen Gang gejagt, der zu diesem Raum führte.
    Collier befand sich in einer sonderbaren Gemütsverfassung. Er hatte Angst, aber seine Angst hielt sich durchaus in Grenzen. Er wußte, daß Modesty und Willie keinen Gedanken an ihre augenblickliche Hilflosigkeit verschwendeten, sondern daß bei beiden der Verstand völlig mit einer intensiven Abschätzung der künftigen Situation beschäftigt war. Tatsachen, Folgerungen, Möglichkeiten, geistige Erkundung – das war der Pfad, auf dem für Verzweiflung kein Platz blieb, ein Pfad, dem zu folgen Modesty ihn in früheren Tagen gelehrt hatte, und er versuchte jetzt, ihn zu betreten.
    Es mußte doch eine Energiequelle für das Licht geben. Es konnte nützlich sein, deren Standort festzustellen. Die Wachen, die er gesehen hatte, waren algerische Stadtbewohner, wenn seine Einschätzung richtig war. Sie sprachen kein Englisch und nur wenig Französisch. Ihre Sprache war das Arabische, das Modesty und Willie fließend beherrschten. Nützlich. Die

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