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Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Titel: Modesty Blaise 05: Die Goldfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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deutlichere Anzeichen. Zweimal machte sie beinahe ungeschickte Bewegungen und vermied nur um Haaresbreite seinen Angriff. Aber er setzte sich noch immer nicht voll ein.
    Giles machte sich wieder bemerkbar. Sie hörte ihn.
    Plötzlich stieß sie ein Schluchzen aus, als hätten ihre Nerven versagt, schleuderte das Tablett nach dem Silberhaarigen und rannte zur Tür. Er hatte darauf gewartet und setzte ihr nach, noch während er mühelos mit der freien Hand das Tablett abwehrte.
    Mit zwei Sätzen war sie an der Tür. Nach dem zweiten bremste sie mit der Ferse ab und ließ sich, die Knie unters Kinn hochgezogen und den Körper zu einem Ball zusammengekrümmt, rückwärts auf den Boden fallen. Da er in voller Fahrt war, mußte er sie unweigerlich überrennen. Mit einem Fuß stieß er gegen ihre Unterarme, die sie sich schützend über den Kopf hielt. Dann war er über ihr, steil nach vorn geneigt, im Fallen die Arme ausgestreckt, um den Sturz abzufangen. Ihre Füße erwischten ihn am Bauch, sie rollte sich auf und legte die ganze Kraft ihres Körpers und ihrer Schenkel in den Stoß, mit dem sie, die Schultern flach auf dem Boden, den Mann nach vorn und oben katapultierte.
    Er stieß noch einmal verzweifelt mit dem Messer nach hinten, flog dann in einem hohen Bogen fünf Meter weit durch die Tür und schlug auf dem harten Boden auf. Er war so geistesgegenwärtig, das Messer wegzuhalten, während er fiel, doch der harte Aufschlag raubte ihm den Atem, und die Waffe entglitt seiner Hand. Modesty war auf den Beinen, noch bevor er aufschlug. Drei lange Sätze, und ihre Faust traf ihn mit vorstehendem Mittelfingerknöchel am Nacken dicht unter dem Schädelansatz. Sein Körper wurde schlaff, und er rührte sich nicht mehr.
    Sie wischte sich den Schweiß vom Gesicht, atmete mehrmals tief ein und aus und entspannte ihre Muskeln und Nerven. Sie rekapitulierte den Kampf noch einmal kurz und fragte sich, ob sie ihn auf leichtere Art hätte gewinnen können. Als ihr nichts einfiel, nickte sie zufrieden, hob das Messer auf und ging in den Bungalow zurück.
    Pennyfeather erhob sich auf die Knie, als sie gerade ein Stück Seil von der Rolle abschnitt, mit der er seinen arg mitgenommenen Koffer zu verschnüren pflegte. Er starrte sie verständnislos an, massierte sich langsam den Bauch und keuchte: «Sie – Sie haben mich verdammt hart erwischt, wissen Sie!»
    «Ja, ich weiß. Aber einen Moment mal, Giles.»
    Sie ging hinaus. Jacko war noch immer bewußtlos.
    Sie band ihm die Hände auf den Rücken, erwies dem Silberhaarigen denselben Dienst und bückte sich, um ihn zu dem Wagen zu schleifen. Pennyfeather trat aus dem Bungalow. Er schien jetzt wieder sicher auf den Beinen, und sie sagte: «Helfen Sie mir, sie in den Wagen zu schaffen.» Er blinzelte zögernd. «Sollte man sie nicht zuerst verarzten?»
    Sie richtete sich auf und schaute ihn an. «Mag sein, Giles, daß sie es nötig hätten. Aber wir werden es trotzdem nicht tun. Und jetzt hören Sie auf zu reden und fassen Sie an.»
    Er wollte etwas sagen, besann sich jedoch und gehorchte. Als die beiden Männer im Fond des Chevrolet verstaut waren, setzte sie sich ans Steuer und ließ den Motor an. Pennyfeather sagte: «Kennen Sie sie? Wissen Sie, weshalb sie kamen?»
    «Das wollte ich Sie fragen, aber das hat Zeit. Ich bin spätestens in einer Stunde zurück, Giles. Erzählen Sie John und Angel nichts davon.» Sie gab Gas und bog in die Straße ein, die zur Grenze von Ruanda führte.
    Unter ihr war es warm und klebrig. Sie faßte unter ihr Gesäß und fand Blut. Der Silberhaarige mußte sie mit seinem letzten, verzweifelten Stich erwischt haben, als sie ihn hinauskatapultierte, obwohl sie nichts gespürt hatte. Sie legte sich die Fußmatte unter und fuhr in beinahe halsbrecherischem Tempo über die holprige, steinige Straße.
    Nach fünf Minuten kam Jacko zu sich. Sie fing seinen Blick im Rückspiegel auf und sagte: «Mach keine Geschichten. Ich meine es ernst.» Er erwiderte nichts, sondern blieb zusammengesackt liegen. Schmerz, Schreck und Haß lagen in seinen Augen. Der Silberhaarige erholte sich, und sie warnte auch ihn. Sie konnten nicht daran zweifeln, daß sie meinte, was sie sagte.
    Nach zwanzig Minuten hielt der Wagen vor einer mit Bäumen bewachsenen Savanne, und sie hieß sie aussteigen. Der Silberhaarige hatte eine riesige Schramme im Gesicht. Sie sagte: «Ich will meine Zeit nicht mit Fragen vergeuden, es interessiert mich nicht. Aber laßt euch nicht mehr blicken.»
    Als

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