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Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Titel: Modesty Blaise 05: Die Goldfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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die Comanche ständig Höhe gewann, sagte Pennyfeather: «Mir ist gerade was eingefallen. Ich nehme an, wir werden unterwegs ein paar Zwischenlandungen machen, und ich habe praktisch kein Geld. Im ganzen zwei Pfund.» Er wurde unruhig und kramte in seinen Taschen herum. Für die Reise hatte er einen ziemlich dicken, schlechtsitzenden Anzug und einen langen, weiten Regenmantel angelegt.
    Modesty beruhigte ihn: «Machen Sie sich keine Sorgen wegen des Geldes. Ich kann Ihnen unter die Arme greifen.»
    «Sehr nett von Ihnen, Mädchen, aber wer weiß, wann ich es Ihnen zurückzahlen kann. Es kann Monate dauern, bis ich das bißchen Geld, das man mir schuldet, aus dem Land herauskriege. Ich traue den Typen nicht ganz, die jetzt dort das Kommando führen.»
    «Auch über die Rückzahlung brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Ich werde Sie schon nicht gleich pfänden lassen.» Er blickte sie an, schaute sich im Cockpit um und schüttelte schließlich den Kopf. «Komisch, daß ich mir nicht schon früher Gedanken darüber gemacht habe, aber Sie müssen eigentlich ziemlich reich sein, mit Privatflugzeug und so.»
    «Es ist gechartert, aber ich bin trotzdem ziemlich reich. Ich glaube, Sie haben sich überhaupt noch keine Gedanken über mich gemacht, oder?»
    «Da könnten Sie recht haben.» Er war leicht überrascht. «Sie waren eben auf einmal da, wir brauchten dringend Hilfe, und da haben Sie sich nützlich gemacht. Ich fürchte, ich habe das alles ein bißchen als selbstverständlich angesehen.»
    «Ein bißchen. Aber Sie hatten Wichtigeres im Kopf, also vergessen wir’s.»
    «In Ordnung. Und vielen Dank für alles.» Er überlegte kurz. «Ich möchte wissen, was diese Halunken wollten. Ich meine, was sollte mir Ihrer Meinung nach der tote Ausländer gesagt haben?»
    «Es hat nicht viel Zweck, darüber nachzugrübeln.»
    «Eigentlich nicht, nein. Meinen Sie, wir sollten irgend etwas unternehmen?»
    «Zum Beispiel?»
    «Na ja, es irgendwo melden.»
    «Gut. Wenn Ihnen jemand einfällt, der sich auch nur im geringsten dafür interessieren würde.»
    Er grübelte eine Zeitlang. «Mir fällt tatsächlich niemand ein.»
    «Das wäre also geklärt. Ich glaube kaum, daß Sie den beiden noch mal über den Weg laufen werden. Wenn aber doch, dann unternehmen Sie lieber nichts. Gehen Sie ihnen aus dem Weg. Das ist nicht der richtige Umgang für Sie, Dr. Pennyfeather.»
    «Ach ja, wenn Sie gerade davon sprechen.» Er setzte sich auf und wandte sich ihr zu, um sie vorwurfsvoll anzuschauen. «Es war verdammt dumm von Ihnen, sich in den Schlamassel einzumischen. Sie hätten leicht mehr abkriegen können als eine kleine Schnittwunde am Gesäß. Ich meine, solche Keilereien sind nichts für Mädchen.»
    «Machen Sie sich nichts daraus. Ich bin ja zurechtgekommen.»
    Er schloß die Augen halb, um sich die Vorgänge ins Gedächtnis zurückzurufen; dann riß er sie weit auf. «Ja. Ja, bei Gott, das kann man sagen! Ich erinnere mich nicht sehr deutlich, weil Sie mich außer Gefecht gesetzt haben. Ich weiß nicht, was Sie mit dem stämmigen Burschen angestellt haben, aber ich kam noch rechtzeitig zu mir, um zu sehen, wie Sie den Typ mit dem Silberhaar verschnürten.» Er brach plötzlich in sein wieherndes Lachen aus, verstummte aber gleich wieder und runzelte die Stirn. «Also ich finde das ziemlich sonderbar, daß ein Mädchen so was schafft. Ich meine, er sah doch so aus, als verstünde er sein Handwerk.»
    «Und ob, Giles. Der andere übrigens auch. Sie werden sich damit abfinden müssen, daß ich ein ziemlich sonderbares Mädchen bin.»
    «Das wird mir auch langsam klar.» Er musterte sie, und zum erstenmal lag Neugier in seinem Blick.
    «Ziemlich sonderbar und ziemlich reich. Sind Sie verheiratet?»
    «Nein.»
    «Verlobt?»
    «Nein. Und ich bin auch nicht lesbisch. Meine Hormone sind von der richtigen Sorte und funktionieren prächtig.»
    Er lachte sein anderes Lachen, die Alternative zu dem wiehernden Gelächter, ein leises Kichern. «Nie daran gezweifelt, Mädchen. Wie sind Sie reich geworden?»
    Sie löste ihren Blick von der Windschutzscheibe und dem Teppich aus brauner und grüner Erde unter ihnen, um ihm ins Gesicht zu sehen, aber der erste Impuls, ihm über den Mund zu fahren, verebbte. Seine Frage war so arglos wie die Frage eines Kindes. Sie schaute wieder nach vorn und lächelte, und dabei wunderte sie sich ein bißchen darüber, daß sie ihm die Wahrheit sagen wollte. «Ich bin durch Verbrechen reich geworden, Giles.
    Ich

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