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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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aber Modesty Blaise konnte kaum mehr als eine Handvoll Sklaven haben, die fähig und willens waren, sich zum Kampf zu stellen. Kurz nach Sonnenaufgang würde alles vorüber sein.
    Er sah nach Tante Benita, die mit auf der Brust gefalteten Händen aufgebahrt lag, überzeugte sich, daß die Kerzen an beiden Seiten des Bettes noch für einige Stunden brannten, bekreuzigte sich und ging dann hinaus in den Gang.
    Sinclair kam aus einem der hinteren Räume und verkündete: «Der große Hubschrauber ist im Anflug.» Er hatte es gerade ausgesprochen, da erklang aus einem der vorderen Räume ein lauter Ruf. «Señor Paxero, kommen Sie schnell!»
    Er stürzte los. Zwei Männer standen am Fenster der Schlafkammer von Tante Benitas ehemaligem Kammermädchen. Paxero trat zu ihnen und schielte vorsichtig nach draußen. Der große Laster, den sie für die schweren Arbeiten und zur Straßeninstandhaltung verwendeten, erschien auf der westlichen Peripheriestraße.
    Auf dem Dach der Fahrerkabine waren lange Balken befestigt. Kürzere bedeckten die Windschutzscheibe und ließen vermutlich einen Sehschlitz frei. Auf der Stoßstange waren senkrechte Balken festgezurrt und schützten den Motor.
    Paxero sprang zur Tür und rief: «Sinclair, sie haben einen Panzerwagen gebaut, um dichter heranzukommen. Hol alle Mann herunter und verteile sie auf die Vorder- und Rückseite. Beeil dich!» Er ging in das Zimmer zurück. Die beiden Männer darin hatten sich erhoben und wollten hinaus, aber er hielt sie zurück und sagte auf spanisch: «Nein, sie werden nicht alle im Lastwagen sitzen. Bleibt hier und kümmert euch um die, die hinterher kommen.»
    Er beobachtete das Herannahen des großen, holzverkleideten Ungetüms. Vielleicht ergab sich die Gelegenheit von der Seite einen Schuß auf den Fahrer abzugeben, wenn er abdrehte. Und er mußte bald abdrehen, um zur Rückseite des Hauses oder an der Vorderfront entlang zu fahren. Die Sklaven auf der Ladefläche würden wohl hinter Sandsäcken oder weiteren Balken in guter Deckung kauern. Aber sie würden aussteigen müssen, wenn es den Fahrer erwischt hatte, und dann …
    Modesty Blaise kauerte an der Vorderwand der Ladefläche des Lastwagens. Sie trug den Waffengürtel, die Tasche und den 38er Colt, die Willie ihr mitgebracht hatte. An ihrer linken Seite hing eine Tasche mit zwei Handgranaten. Willie hatte drei, die sechste Valdez.
    In die Rückwand der Fahrerkabine hatten sie ein großes Loch geschlagen. Durch diese zerfetzte, gezackte Öffnung hindurch konnte sie Willie sehen. Er saß seitlich neben dem Steuer und lenkte mit einer Hand.
    Rechts und links an das Steuerrad waren zwei Hackenstiele gebunden, deren Enden Modesty in den Händen hielt.
    Willie rief: «Noch achtzig Meter, Prinzessin», und trat drei Sekunden lang voll auf den Gashebel. Dann drehte er sich um und zwängte sich durch das Loch. In der Balkenarmierung befand sich ein zwei Zentimeter breiter Sehschlitz. Modesty erkannte, als sie durchspähte, einen Ausschnitt der Westhälfte des Hauses, von der großen Veranda bis zur Ecke. Der Lastwagen begann ein wenig abzuweichen, und sie korrigierte mit den langen Handgriffen. In der Schlafkammer drückte Paxero den Kopf gegen die Wand, um schräg von der Seite durch das Fenster schauen zu können. Wenn der Dummkopf am Steuer nicht bald wendete oder bremste, mußte er geradewegs ins Haus hineinkrachen …
    Diese Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz. Er raste zur Tür, stürzte in den Gang und rannte zum Treppenabsatz, einen Warnruf ausstoßend. Dann gab es einen gewaltigen, berstenden Schlag, der das ganze Haus erzittern ließ und ihn auf den Fußboden schleuderte.
    Marker, Danny, Teresa und Bisseau in der Wäscherei spähten durch die Sehschlitze. Kein Wort fiel zwischen ihnen, und sie hielten den Atem an, als der große Laster wie ein Tank in Miss Benitas Haus hineinpflügte. Seine Längsseite versperrte die Sicht auf ein großes Fenster im Erdgeschoß, und nur Sekunden vor dem Zusammenstoß hatten sie dort einen Mann ausgemacht, der mit einem Schnellfeuergewehr auf den heranrumpelnden Lastwagen feuerte.
    Das Geräusch krachenden Mauerwerks und berstender Balken drang deutlich an ihre Ohren. Und als der Laster schließlich zum Stehen kam, hatte er sich mit seiner halben Länge in das Haus hineingebohrt. Sie sahen, wie sich Modesty von der Ladefläche des Lasters hochschwang, auf die Balken über die Führerkabine, und dann mit einem Satz hinüber auf den merkwürdig schief hängenden Balkon

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