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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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sprang. Dichtauf folgte Willie, dann verschwanden beide in einer Wolke von Staub.
    Marker fuhr herum. «Sie haben es geschafft. Los jetzt!»
    Stavros legte ihm die Hand auf den Arm. «Sie hat gesagt, erst in fünf Minuten.»
    Danny nickte. «Ein Mann an einem Fenster genügt, um uns abzuknallen. Wir machen es besser auf ihre Weise, Marker.»
    Drüben im Süden führte Schultz die Sklaven hinauf auf den Rücken der Bodenwelle. Alle bis auf einige wenige, die sich mit stoischem Gleichmut von allem, was geschah, zurückgezogen hatten und nun teilnahmslos in dem großen Lagerschuppen hockten. Auf Modestys Wort hin hatte Schultz allen offen bekannt, wie die Lage stand, denn die harte Wahrheit konnte nun keinem mehr schaden.
    Eine halbe Meile nördlich stand Valdez deutlich sichtbar neben dem Landeplatz. Er trug ein kariertes Hemd, eine Cordhose und eine Buschmütze. Maude stand etwa dreißig Schritte weiter hinten am Rand des Urwalds dicht an einem Baum. Die große Boeing-Chinook mit ihren zwei Rotortürmen schwebte zur Landung ein. Fünf Sekunden vorher hatten sie, das Dröhnen der Lycoming-Turbinentriebwerke übertönend, das Krachen vernommen, mit dem der Laster das Haus gerammt hatte. Valdez richtete seine Blicke hinunter ins Tal, dann schaute er Maude an. Sie verzog grinsend das Gesicht und hob eine Hand mit gekreuzten Fingern. Er nickte, dann blickte er wieder hoch und winkte dem niedergehenden Hubschrauber entgegen.
    Der an den Balkon grenzende Raum war leer. Sie überquerten den schräg durchhängenden Fußboden.
    Willie wuchtete die verklemmte Tür auf, und Modesty schnellte hinaus, den 38er Colt in der Hand. Sie wirbelte in der Luft herum, mitten im Sprung über den breiten Korridor zur gegenüberliegenden Wand. Am Treppenabsatz kam Paxero gerade wieder auf die Beine und blickte in ihre Richtung. Als er das Gewehr hob, jagte sie ihm aus fünfzehn Schritt Entfernung eine Kugel durch den Kopf.
    Willie war jetzt auch draußen in dem Korridor. Er stand an der anderen Wand, duckte sich, hielt ein wurfbereites Messer in der Linken, den Karabiner in der Rechten. Pistolen verabscheute er, und wie er selbst zugab, nützten sie ihm auch nichts. Aber er konnte sehr gut mit Gewehren umgehen, sogar aus der Hüfte damit schießen, und er besaß genügend Kraft, den acht Pfund schweren Stoner auch einhändig abzufeuern. Sie bewegten sich jetzt auf den Treppenabsatz zu, Modesty nach vorn blickend, Willie nach hinten sichernd. Von unten her klangen Geräusche eines Tumults, lautes Rufen, Trampeln, vermischt mit den Schmerzensschreien eines Mannes.
    Modesty blickte nach unten auf die Automatic, die neben Paxeros Leiche lag. Es war ein neunschüssiger Colt Commander, und er würde ihre Feuerkraft wirksam verstärken. Sie kauerte sich nieder, um danach zu greifen, als weiter oben im Gang zwei Männer aus einer der Türen traten. Sie nahm die Männer zuerst nur als undeutliche Schemen wahr, stellte ihre Augen sofort darauf ein, erkannte eine Automatic, mit der der eine aus der Hüfte auf sie zielte, und eine zweite, die gerade hochkam, und feuerte schräg an ihrem Körper vorbei, unter dem linken Arm hindurch, den Revolver in der Rechten. Ein einzelner Schuß kam aus der Automatic, als der Mann zurückprallte, sich drehte und gegen seinen Begleiter fiel. Im selben Augenblick wirbelte Willie herum und feuerte. In einem wüsten Gewirr von Gliedern und Gewehren brachen die beiden Männer zusammen.
    Für einen Augenblick herrschte im ganzen Haus Totenstille. Dann rief jemand: «Señor Paxero!» Schritte klangen von der Halle herauf, und Sinclairs Stimme fuhr dazwischen: «Geht rauf und seht nach!» Panik klang aus seinen Worten.
    Willie sah, wie Modesty sich hinkniete und eine Hand an ihren Magen preßte, wie sich ein roter Fleck auf ihrem Fetzen von Rock ausbreitete. Er erstarrte, begann aber automatisch zu reagieren. Er nahm sein Messer zwischen die Zähne, zog eine Handgranate aus der Umhängetasche, riß den Stift heraus und schleuderte sie über das Geländer. Während die Granate unten explodierte, packte er Modesty, nahm sie hoch und trug sie über den Gang zu einer offenstehenden Tür, von der aus sie den Treppenabsatz überwachen konnten. Mit starrem Gesicht schnitt er ihren Rock an der Seite auf, zog ihn ab und schob behutsam die Oberkante ihrer Unterhose herunter. Sie nahm den Rock und wischte sich damit das Blut vom Bauch, den Blick auf die Wunde gerichtet. «Ich glaube nicht, daß es ein Bauchschuß ist, Willie. Es blutet

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