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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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großes Ding gewesen.»
    Paxero sah das Mädchen auf dem Bild an. Sie trug dunkelblaue Shorts und eine gelbe Bluse. Das schwarze Haar war lässig zu einem Pferdeschwanz zurückgekämmt, in der Hand schwenkte sie einen kleinen Seesack, den Kopf hatte sie nach hinten gedreht, so als spreche sie gerade mit Dall, der ihr auf der Gangway der Yacht folgte. Es war eigentlich nur das Foto eines attraktiven Mädchens, aber irgendwie zeigte es mehr als gut geformte Beine, eine herrliche Figur und einen langen, rassigen Hals. Der Schnappschuß hatte ihre Bewegungen eingefangen, und obwohl sie hier auf dem Foto gleichsam erstarrt waren, fügten sie eine besondere Note hinzu, eine äußerst aufregende.
    Paxero blickte auf. Die dunklen Augen schienen verschleiert, zeigten einen Anflug von Schwermut, und beinahe verstohlen wandte er sich Damion zu, während er sich mit der Zunge über die Unterlippe fuhr. «Die würde uns ein paar bezaubernde Nächte bescheren, Damion. Es müßte herrlich sein, mit ihr zu spielen, könnte ich mir vorstellen.»
    Damion verdrehte verzückt die Augen und pfiff leise vor sich hin. Dann hob er resigniert die Schultern und sagte: «Großartig. Aber ich fürchte, sie ist nicht der willige Typ, Pax. Und du könntest sie nicht kaufen, sie hat selber genug.»
    Paxero nickte zögernd. «Schade darum. Es macht immer mehr Spaß, sie zu kaufen. Wenn man merkt, daß sie zu den willigen gehören, ist man enttäuscht.»
    Damion grinste. «Die Blonde war es nicht», erinnerte er sich wehmütig. «Maude haßte uns wirklich. Ich glaubte, sie würde schon viel früher Schluß machen.»
    «Ja, ich begann mich zu fragen, ob sie auf irgend etwas aus war», erwiderte Paxero nachdenklich. Er gab Damion den Zeitungsausschnitt zurück. «Sie war eben eine Frau. Die meisten würden für einen anständigen Batzen Geld jede Menge Theater spielen.»
    «Schade, daß wir die hier nicht für Limbo kriegen», klagte Damion. «Geld zu haben würde dort nichts nützen. Übrigens, wirst du Tante Benita eine Nachricht zur Plantage schicken?»
    «Nein.» Paxero schüttelte kurz den Kopf. «Sie war auf diese beiden wirklich sehr versessen. Da möchte ich sie lieber selbst aufsuchen und es ihr schonend beibringen.»
    Damion fragte sich manchmal, ob Paxero wirklich Respekt vor Tante Benita hatte. «Wann sollen wir abreisen, Pax?» erkundigte er sich. «Du hast bis zum Monatsende noch ein paar Geschäfte in Genf zu erledigen.»
    «Das machen wir auch noch. Das andere eilt nicht. Tante Benita hat ohnehin schon sechs Monate auf Dall und das Mädchen gewartet. Sie weiß, daß diese Dinge ihre Zeit brauchen.» Er stand auf, zog Morgenmantel und Pyjama aus und ging zum Kleiderschrank, um eine Badehose herauszunehmen. «Sag Charlotte bitte, ich möchte in einer halben Stunde auf der Terrasse frühstücken, ja?»
    Das Mädchen, das mit dem Rücken zur Tür in dem großen, leeren Raum stand, war blond. Willie Garvin, der sich lautlos hinter ihr aufrichtete, sah, wie sich die Träger ihres Büstenhalters unter der dünnen grünen Bluse abzeichneten, die in einer weiten braunen Drillichhose steckte. Er hob den 38er Colt, sah verächtlich auf das Ding hinab, drückte dann den Lauf gegen ihre Wirbelsäule und sagte: «Los, Hände hoch!»
    Das Mädchen erstarrte, hob die Hände. Doch dann, in derselben Bewegung, völlig unerwartet, wirbelte sie nach rechts, ihre kurzen Löckchen flogen mit Schwung nach oben, die rechte Hand sauste herunter und glitt dann nach rechts, um die Außenseite von Garvins Unterarm zu treffen und die Schußhand beiseite zu fegen.
    Aber sie traf auf keinerlei Widerstand, denn es war kein Arm dort. Im nächsten Augenblick ging der Schlagbolzen der auf sie gerichteten Pistole mit einem metallischen Klicken los.
    «Du bist tot, Maude», erklärte Willie Garvin lakonisch.
    Sie sah zu ihm auf, ihre Augen waren blau wie die seinen, aber rund und babyhaft, eine nützliche Tarnung in ihrem Beruf. «Das war ein schöner Trick, du Schlauberger, die Pistole in die linke Hand zu nehmen.»
    «Wo steht geschrieben, daß Bösewichter keine Linkshänder sein dürfen, Maude? Komm, versuch es noch einmal.» Sie drehte sich mit zusammengekniffenen Lippen um. Willie sagte: «Und hör auf zu schmollen, das paßt gar nicht zu dir.»
    Sie gab keine Antwort, sondern blieb abwartend stehen. Willie verzog nachdenklich das Gesicht. So hatte er Maude Tiller noch nie gesehen, und er machte sich Sorgen um sie. Irgend etwas war mit ihr geschehen; er fragte sich

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