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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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glattrasierte Gesicht und sagte ruhig: «Ich bin froh, daß Ihr Monat heute zu Ende ist, Garvin. Ich will schwul sein, wenn ich wüßte, was Tarrant sich dabei gedacht hat, als er Sie hierher schickte.»
    «Ich glaube, gar nichts Besonderes», entgegnete Willie leichthin. «Er bat mich lediglich, hier einen Kursus über den waffenlosen Kampf abzuhalten. Er meinte, ein bißchen frischer Wind könnte ganz nützlich sein.»
    «Und Sie glauben, daß der Wind, den Sie hier gemacht haben, nützlich war?»
    Willie Garvin zog seinen Pullover aus dem Spindfach. «Nun ja, es gibt da ein oder zwei Dinge, über die ich mich ganz gern einmal unterhalten würde.»
    «Sie können sich Ihre Unterhaltung sparen, Garvin.»
    Jacobys Stimme wurde böse. «Sie sind ein verfluchter Stänkerer. In zwei Wochen haben Sie meine Lehrmethode bei jedem Schüler, mit dem Sie gearbeitet haben, durch den Dreck gezogen …»
    Willie schüttelte den Kopf. «Ich habe Sie bei keinem durch den Dreck gezogen. Ich habe vielleicht ein paar neue Möglichkeiten vorgeschlagen.»
    «Ach ja, das Evangelium nach Modesty Blaise.» Jacoby stieß die Worte halb singend und sehr wütend hervor.
    Willie lächelte. «Ich kenne keine bessere Methode, Leuten wie Maude hier überleben zu helfen. Mehr ist es eigentlich gar nicht, nicht wahr?»
    Die ruhigen Antworten brachten Jacoby noch mehr in Fahrt. Zornig schnappte er: «Ich bin klein, mein Herz ist rein, soll niemand drin wohnen als Modesty Blaise allein.» Er erwartete ein Reaktion, irgendetwas, Verärgerung oder eine Tätlichkeit. Was er nicht erwartete war, daß sowohl Willie Garvin als auch das Mädchen in spontanes Gelächter ausbrachen.
    «Sie sind wirklich ein lustiger Spaßvogel, Mr. Jacoby.» Willie zog den Pullover über den Kopf. Jacoby kaute einen Augenblick wütend an seiner Lippe. «Wie ich sehe, haben Sie Maude besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Haben Sie was mit ihr vor?»
    Maude trat von der Wand weg und sagte, ein wenig gelangweilt: «Willie hatte schon vor langer Zeit etwas mit mir, falls das von irgendwelchem Interesse ist, Mr. Jacoby.» Zwei Jahre sind es her, erinnerte sie sich, daß Tarrant sie als Kontaktperson bei einem Gefälligkeitsjob, den Modesty und Willie für ihn ausführten, eingesetzt hatte. Aber das ging Jacoby nichts an.
    Sie sah, wie er die Hände in die Hüften stemmte, Willie fixierte und sagte: «Gute Arbeit. Ich wußte nicht, daß Maude sich so schnell hinlegen läßt.»
    Willie gähnte, aber Maude sah eine kleine Furche auf seiner Stirn erscheinen. Maude begab sich zur Tür und erklärte: «Ich gehe mich jetzt duschen. Ich sehe dich nachher in der Kantine, Willie.»
    Jacoby sprach weiter: «Ich werde Ihnen mal was sagen, Garvin. Was halten Sie davon, wenn wir beide mal einen Trainingskampf durchführen? Am besten gleich jetzt.»
    Maude blieb stehen und wandte sich um. In einem echten Kampf hätte sie überhaupt keine Sorgen um Willie. Aber ein angeblicher Trainingskampf war etwas anderes. Wenn Willie die Übungstechnik anwandte, seine Bewegungen verlangsamte, konnte Jacoby ihm die Knochen brechen und es als Unfall hinstellen. Und er war ein harter, gefährlicher Mann, der vor derlei keinesfalls zurückschrecken würde. Sie versuchte, Willies Blick auf sich zu ziehen, um ihm eine Warnung zu signalisieren, aber Willie sah Jacoby ganz erstaunt an.
    «Einen Trainingskampf? Was sollte das für einen Sinn haben, Mr. Jacoby?»
    «Dann können Sie mir zeigen, wie Sie sich das Ganze vorstellen.»
    «Aber ich möchte gar nichts zeigen oder beweisen. Besten Dank.»
    Jacoby stieß ein kurzes Lachen aus, und die Spannung in ihm ließ nach. Schade, daß ihm die Gelegenheit versagt war, den renommierten Willie Garvin mit einem gebrochenen Arm nach Hause zu schicken. Aber ihn zum Kneifen zu bringen, das war auch schon etwas.
    «Jetzt verstehe ich», höhnte er, «was sie unter ‹Mundwerk gebrauchen› verstehen; sie wollen sich damit aus Schwierigkeiten raushalten.»
    «Ich arbeite für den Frieden», erklärte Willie ernst.
    «Psalm 120 Vers 6.»
    Jacoby zuckte die Achseln. «Weiß der Teufel, wie Sie zu Ihrem Renommee gekommen sind», stieß er hervor und wandte sich ab. Er bewegte sich einen oder zwei Schritte zur Tür hin, dann stieß er plötzlich einen Warnruf aus: «Achtung, Maude!» Im gleichen Augenblick schnellte er auf sie los, mit blitzartigen, perfekt ausgewogenen Bewegungen. Sie versuchte zu kontern, als seine Hand sich unter ihren Hals hakte und er auf dem Ballen

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