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Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Titel: Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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aufgeregt:
    »Jeremy? Dominic? Was gibt es?«
    Die Stimme von Modesty Blaise antwortete: »Sie sind beide tot. Ebenso Ihre drei Männer. Wir fliegen die Gazelle. Ich nehme nur deshalb Kontakt mit Ihnen auf, um Sie zu informieren, dass wir mit der Union Corse eine Vereinbarung getroffen haben: Sollten Sie sich jemals außerhalb von Xanadu blicken lassen, sind Sie ein toter Mann. Bitte bestätigen.«
    Man hörte ein Klicken, als sie die Sprechfunkanlage auf Empfang umstellte. Rahim umklammerte den Telefonhörer, als wolle er ihn zerquetschen. Er spürte das Blut in seinen Schläfen pochen. Wut und abgrundtiefe Verzweiflung tobten in seinem Innern.
Das Biest hatte gewonnen! Keine Pahlawi-Krone mehr. Wenn sie ihre Geschichte herumerzählte, war das sein Ende. Und es gab Zeugen. Pennyfeather. Die Engländerin, die sie aus dem Harem entführt hatten. Und dass das Biest ihn hier in Xanadu einsperrte, war das Schlimmste von allem …
    Er hob den Blick und sah Nannie Prendergast an.
    Das Telefon klickte, und Modesty Blaises Stimme wiederholte: »Bitte bestätigen.«
    Mit ungeheurer Anstrengung sagte Prinz Rahim Mohajeri Azhari ruhig in den Hörer: »Ihre Nachricht wurde verstanden, Miss Blaise.« Dann legte er den Hörer zurück.
    Nannie Prendergast starrte ihn an. In ihrem kalkweißen Gesicht waren die Augen riesig groß. »Miss Blaise?«, fragte sie mit brüchiger Stimme.
    »Ja, Nannie.« Der Prinz schenkte sich Kaffee nach.
    Es würde recht interessant sein, Nannie zu einer brauchbaren Bettgefährtin zu erziehen … und er würde jetzt hinreichend Zeit dafür haben, überlegte er düster.
    »Der gute alte Jeremy und der gute alte Dominic sind tot. Und meine drei Männer auch«, sagte er.
    »Nein!« Sie sagte es leise, und ihre Hände verkrampften sich. »Das ist nicht wahr! Sie lügen mich an, Sie dreckiges ausländisches Schwein. Wie können Sie es wagen zu behaupten, dass meine Jungen tot sind?«
    Jetzt wurde ihre Stimme laut und schrill. »Wie können Sie es wagen? Wie können Sie es wagen? Wie …«
    Der Prinz holte aus und schlug sie mit dem Handrücken ins Gesicht. Nannie Prendergast sank in sich zusammen, krallte die Finger ins Haar, schloss die Augen und wimmerte.
    »Kopf hoch, Nannie«, sagte der Prinz hart. »Für dich wird jetzt ein ganz neues Leben beginnen.«
    Fünfzehn Kilometer weiter nördlich steckte Modesty Blaise das Mikrofon an seinen Platz und drehte sich um. Tracy June, den Kopf an der Schulter von Giles Pennyfeather, schlief wieder. Hinter ihnen in dem kleinen Gepäckraum lag, in eine Decke gehüllt, Little Krell. Modesty blickte hinunter und betrachtete die Gipfel und Täler des Hohen Atlas. Willie Garvin ließ die Gazelle höher und höher steigen.
    Sie berührte seinen Arm, beugte sich zu ihm und sagte laut, um das Motorengeräusch zu übertönen: »Erledigt, Willie. Suchen wir einen Berggipfel für Little Krell.«

15
    Ein kleiner, mit einem weißen Tuch bedeckter Tisch auf der Terrasse war zum Frühstück gedeckt. Willie Garvin saß rittlings auf einem umgedrehten Stuhl, aß Croissants und trank Kaffee. Er trug Shorts und Sandalen, und ein frischer Verband bedeckte die Wunde auf seinem Rücken. In regelmäßigen Abständen wurde er von unterdrückten Lachkrämpfen geschüttelt, während er die verrückte Situation auskostete.
    Modesty Blaise im Bademantel und Dr. Giles Pennyfeather in Hemd und Hose standen Tracy June Martel gegenüber. Pennyfeather kratzte sich am Kopf. Modestys Gesicht war ein einziges verwirrtes Staunen.
    Dem Hollywood-Klischee entsprechend, war Tracy June besonders schön, wenn sie wütend war. Die blauen, weit geöffneten Augen funkelten, die zarten, angespannten Schultern hoben ihre herrlichen Brüste. Die nackten Beine, die unter einem von Willies Hemden hervorschauten, waren von einmaliger Eleganz.
    Seit der Helikopter von dem hohen Gipfel, auf dem Little Krell jetzt lag, abgehoben hatte, waren vierundzwanzig Stunden vergangen. Nach den vielen Stunden der Narkohypnose war Tracy June in einen tiefen, erholsamen Schlaf verfallen, aus dem sie vor zehn Minuten erwacht war. Sie befand sich in dem hübschen Schlafzimmer eines Hauses, das auf einem Hügel stand.
    Hinter einem bewaldeten Abhang sah man das Meer.
    Sie war hungrig und trug statt eines Nachthemdes ein Männerhemd. Auf dem Nachttisch lag die beruhigende Aufforderung, zu klingeln oder hinunterzukommen, sobald sie erwachte.
    Man hatte ihr eben erklärt, dass sie sich in Sicherheit in einem Haus im Villenviertel von

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