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Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Titel: Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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weiß weder, dass Gautier es an sich genommen hat, noch, dass es überhaupt eine Rolle spielt. Aus Gründen, die Dominic nicht weiß, versucht sie, einen verstümmelten Wunsch zu erraten und auszuführen, den Gautier geäußert hat, als er im Delirium lag. Übrigens hieß Gautier in Wahrheit Martel. Er war Korse und arbeitete, bevor er zu uns kam, für den französischen Sicherheitsdienst.«
    Jeremy presste die Lippen zusammen, hob die Stange und ließ sie wieder ins Wasser gleiten. »Du meinst, man hat ihn eingeschleust?«
    »Nein. Dominic musste sich den Hergang aus Bemerkungen über die Vergangenheit zusammenreimen. Es scheint, dass Martels Frau etwas zugestoßen ist. Und das erschütterte ihn so, dass er seine Karriere an den Nagel hängte, seinen Namen wechselte und Verbrecher wurde. Ein Förster wurde zum Wilderer, könnte man sagen.«
    »Man hat uns also nicht verraten?«
    »Sicher nicht, mein Lieber. Gautier oder Martel benutzte in seinem Delirium einige Worte, die einen vagen Hinweis auf das Objekt geben, aber ich glaube nicht, dass jemand sie enträtseln kann. Auf jeden Fall ist es weder Miss Blaise noch ihren Freunden gelungen. Er gebrauchte auch Worte, die vielleicht einen Hinweis auf das Versteck des Objekts beinhalten.«
    »Ach, das ist schon viel besser.«
    »Leider sind auch sie ziemlich rätselhaft.« Sie wies auf einen der beiden Briefbogen. »Hier:
Le talisman. Alâeddin. By June. By anything
. Er ist in Villefranche. Bringen Sie diesen Talisman zu Georges Martel. Der Schwur. Er muss gehalten werden. Alâeddin hat es.
Georges must bargain by June
.« Sie sah auf. »Ich habe die Worte, die mit dem Objekt zu tun haben, ausgelassen, aber du kannst die ganze Nachricht später genau studieren.«
    Sie näherten sich dem Ende der Sandbank, und Jeremy drehte den Flusskahn langsam um. »Georges Martel?«, überlegte er. »Ist das nicht …«
    »Ja. Er ist darauf spezialisiert, für die Union Corse Exempel zu statuieren.«
    Jeremy grinste. »Tote Exempel. Er ist auf Leichen spezialisiert.«
    »Wir wollen keine vulgäre Sprache führen, Liebling.«
    »Entschuldige. Nannie. Besteht eine Verbindung zwischen den beiden Martels?«
    »Georges Martel, der für die Union Corse arbeitet, ist der Bruder Bernard Martels, des Mannes, den wir als Louis Gautier kennen.«
    »Du lieber Himmel, wie merkwürdig. Beinahe wie die Korsischen Brüder, nicht? Außer dass jene Zwillinge waren. Du weißt, der eine war gut, der andere schlecht.«
    »Konzentrieren wir uns bitte auf unser Problem, Master Jeremy. Das Wesentliche, das Dominic erfahren hat, ist, dass niemand von der Existenz des Objekts weiß und daher niemand es sucht. Aber Modesty Blaise wird zu Georges Martel gehen. Sie wird ihm übermitteln, was sein Bruder sagte, und ihm den Talisman, eine napoleonische Münze, aushändigen. Das alles kannst du später lesen. Natürlich hofft sie, dass der Talisman Georges Martel irgendetwas bedeutet.«
    »Dann sollten wir lieber verhindern, dass sie ihn trifft, Nannie, findest du nicht?«
    »Das war auch mein erster Gedanke, Jeremy. Aber gut Ding will Weile haben, und später habe ich mir Folgendes überlegt: Wir wollen feststellen, wo Gautier das Objekt versteckt hat, und wir dürfen nicht vergessen, dass er Georges Martels Bruder war. Also weiß Georges vielleicht schon etwas. Natürlich nicht alles, sonst würde er nicht in Villefranche herumsitzen.«
    »Tut er das?«
    »Ja. Dominic war so klug, das von unserem Mann dort feststellen zu lassen. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass Gautier seinem Bruder einen Teil der Geschichte erzählt hat. Gerade so viel, als er damals für gut hielt. Als er dann verschüttet und in Todesgefahr war, sollte Georges alles erfahren. Was er sagte, war natürlich sehr verstümmelt, aber wenn Modesty Blaise Georges Martel die Worte wiederholt, füllen sie vielleicht eine Lücke und ergeben einen Sinn. Es mag sogar sein, dass er dann weiß, was und wo das Objekt ist.«
    »Falls es sich so verhält, wird er es der Blaise bestimmt nicht verraten.«
    Sie beschattete die Augen vor der Sonne und lächelte zu Jeremy auf. Plötzlich spürte er, wie sich etwas in seinen Lenden regte. Rasch und schuldbewusst sah er weg. Sie wäre sehr böse, wenn sie wüsste, dass er jetzt solche Gedanken hegte. Das durfte er nur, wenn sie nachts zu ihm kam.
    »Natürlich wird Martel Modesty Blaise nicht sagen, was er weiß«, sagte sie. »Aber ich glaube, wenn wir ihn sofort danach befragen, könnte man ihn dazu

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