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Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Titel: Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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den Vorschlag. »Nun ja …«, begann sie, als Willie beinahe gleichzeitig den Mund öffnete.
    »Es würde mir Spaß machen, fischen zu fahren, Prinzessin«, sagte er liebenswürdig. Als sie zögerte, fuhr er fort: »Mir ist das sehr recht.«
    »Bist du sicher?«
    Er grinste und zuckte die Schultern. »Kein Problem.«
    »Danke, Willie.« Dann zu Casanova gewandt:
    »Wann kann ich Georges Martel erwarten?«
    Casanova sah auf seine Armbanduhr. »Ich rufe ihn jetzt an, und wenn es Ihnen recht ist, wird er zur Mittagszeit im Martinez sein.«
    »Vielen Dank. Ich glaube nicht, dass wir länger als eine halbe Stunde brauchen werden. Wollen Sie ihn bitte anweisen, Sie anzurufen, wenn er mich verlässt?«
    »Natürlich. Und wenn M’sieu Garvin dann genug vom Fischen hat, bringen wir ihn im Auto zum Hotel zurück.« Casanova erhob sich, und die beiden standen ebenfalls auf. »Abgemacht.
Au revoir, Mam’selle
, Ihr Besuch war ein großes Vergnügen für mich.«
    Zwanzig Minuten später sagte sie an der Rezeption des Martinez: »Ich erwarte in einer Stunde einen M’sieu Martel. Schicken Sie ihn bitte in meine Suite.«
    »Gern, Mam’selle Blaise.«
    Als sie sich abwandte, sagte ein Mann, der einige Sekunden später gekommen war, zum Portier: »Haben Sie einen
Nice Matin
, bitte?« Es war ein junger, gut aussehender Mann mit sonnengebleichtem Haar, einer frischen Haut und Sommersprossen, der sehr englisch aussah. Ihr Unterbewusstsein registrierte, dass sein Französisch wie das in Nordafrika gesprochene Französisch klang. Davon abgesehen beachtete sie ihn nicht, sondern ging zum Fahrstuhl.
    Jeremy Silk nahm die Zeitung, dankte dem Portier und sah auf die Uhr. Es blieben ihm mindestens eineinhalb Stunden, um die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen. Das war nicht viel, aber er hatte ein gutes Team zur Hand, und die Gelegenheit schien günstig. Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist, wie Nannie Prendergast sagen würde.
    Als Modesty in ihre Suite kam, fand sie Dr. Giles Pennyfeather auf dem Boden kniend vor. Neben ihm stand seine große alte Tasche, deren Inhalt – eine außerordentliche Ansammlung von Flaschen, Ampullen, Injektionsspritzen, Instrumenten und anderen medizinischen Hilfsmitteln – über den ganzen Fußboden verstreut war.
    Bei ihrem Anblick strahlte sein unschuldiges Gesicht, und er stand auf. »Hallo, Liebling. Ich wollte einmal meine Ausrüstung durchsehen, falls mir etwas fehlen sollte. Ach, das habe ich dir schon beim Frühstück gesagt, nicht?« Er grinste. »Und Willie hat sich nach meinen Blutegeln erkundigt.« Er schaute Modesty prüfend an, dann fuhr er mit dem Daumen über ihre Stirn, wo sich eine kleine senkrechte Falte zeigte. »Bist du über irgendetwas besorgt?«
    »Nein, nicht wirklich, Giles. Aber Willie fungiert als Geisel, falls ich Georges Martel etwas Böses antun sollte.«
    »Oh.« Pennyfeather überlegte diese Mitteilung.
    »Aber du wirst ihm nichts Böses tun, also macht es nichts.«
    »Nein. Offenbar werde ich alt und mache mir zu viel Sorgen. Es tut mir Leid, dass ich deine Bestandsaufnahme stören muss, aber gegen zwölf kommt Martel, und ich würde gern allein mit ihm sprechen. Wirst du bis dahin fertig, wenn ich dir ein wenig helfe?«
    »Mein Gott, natürlich. Meistens habe ich nach zehn Minuten genug und werfe sowieso alles wieder in die Tasche zurück. Aber ich lasse dich nicht gern allein mit diesem Kerl, Modesty. Soviel ich weiß, ist er ein ziemlich übler Gangster. Ein Killer.«
    »Das ist sehr lieb von dir, Giles, aber ich war selbst etliche Jahre ein Gangster und brauche bestimmt keinen Schutz. Was willst du tun? Hast du Lust, zum Strand zu wandern und ein wenig zu schwimmen oder in der Sonne zu liegen? Wenn ich mit Martel fertig bin, könnte ich dich abholen.«
    »Nein, ich bleibe lieber im Hafen und unterhalte mich mit den Leuten. Da kann ich mein Französisch üben. Überdies sehe ich gern zu, wenn sich Leute mit Schiffen und Booten beschäftigen.«
    »Gut. Aber die Bestandsaufnahme machen wir trotzdem fertig.« Sie ging zum Tisch und nahm einen Bogen des Hotelbriefpapiers. »Sag mir, was dir fehlt, und ich schreibe es auf. Später können wir einkaufen gehen.
    Schließlich willst du doch einen guten Eindruck machen, wenn du einen neuen Job beginnst.«
    Georges Martel war dunkel wie sein Bruder, aber damit hörte die Ähnlichkeit auf. Er war groß und schwerfällig, einfach gekleidet, hatte ein aufgedunsenes Gesicht und gut manikürte Hände. Im Film

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