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Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Titel: Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Neuigkeiten betreffend B. M., unverständliche Worte und Münze. Bitte treffen Sie heute zwischen drei und vier Uhr meinen Agenten im
Le Caribou
in Tallard.«
    Pennyfeather fuhr sich mit der Hand durch sein bereits verstrubbeltes Haar und sah sich vorsichtig um.
    »Glaubst du, dass es tatsächlich von ihm ist?«, flüsterte er.
    »Ich meine, du bist ein Mädchen, das oft in alle möglichen seltsamen Affären hineingezogen wird, nicht?«
    Modesty lächelte kurz. »Bravo, Giles. Du lernst ein wenig Vorsicht. Aber ich glaube schon, dass die Nachricht von René stammt. Abgesehen von Tarrant und uns dreien weiß niemand, dass Bernard Martel geheimnisvolle Worte gemurmelt und mir einen Talisman gegeben hat und dass wir mit Vaubois darüber gesprochen haben.«
    »Richtig.« Giles rieb sein Kinn. »Aber es ist irgendwie merkwürdig, dich aufzufordern, einen von seinen Leuten zu treffen … wo immer dieser Ort sein mag.«
    »Tallard ist eine kleine Stadt auf dem Weg nach Grenoble, etwa hundertfünfzig Kilometer von hier.
    Vielleicht ist etwas oder jemand dort, das oder den wir sehen sollen. Eigentlich ist es nicht so merkwürdig, zumindest nicht für ein Mädchen, das oft in alle möglichen seltsamen Affären hineingezogen wird.« Sie sah auf die Uhr. »Es bleibt uns nicht viel Zeit. Am besten, wir fahren gleich los.«
    »Wie du willst«, sagte Pennyfeather fügsam. »Ich gehe nur rasch auf die Toilette. Vermutlich werden wir hungrig werden, vielleicht sollten wir unterwegs etwas Brot und Butter und Käse kaufen, damit ich dich füttern kann, während du fährst.«
    »Liebling, ich bin nicht bereit, hundertfünfzig Kilometer zu fahren, während du, mit Brotkrumen übersät, neben mir sitzt und versuchst, mir etwas in den Mund zu stopfen. Wir werden ein Stück Schokolade kaufen.«
    Sie drehte sich zur Rezeption um. »Und wir werden eine Nachricht für Willie hinterlassen.«
    Um Viertel nach drei erreichten sie Tallard und fanden das Restaurant
Le Caribou
an der Ecke der Hauptstraße.
    Die Zeit des Mittagessens war vorüber, aber ein freundlicher Wirt brachte Omeletts und Kaffee. Er bedauerte, aber niemand habe nach Mam’selle Blaise gefragt, und es war auch kein Anruf von einem M’sieu Vaubois gekommen.
    Nach zwanzig Minuten begann Modesty nervös zu werden und war dankbar, dass Giles in solchen Situationen nicht schwatzte. Er wusste, dass leere beruhigende Phrasen weniger tröstlich als ärgerlich waren. Sie warteten bis vier, dann ließ Modesty Giles zurück, falls Vaubois’ Mann doch noch kommen sollte, und ging zur Post. Zehn Minuten später war sie wieder da, und in drei weiteren Minuten saßen sie im Auto. »Ich habe in Renés Büro angerufen«, sagte sie. »Er war da. Er hat-uns keine Nachricht geschickt.« Pennyfeather runzelte die Stirn. Schließlich sagte er leise: »Ich weiß, es klingt dumm, aber glaubst du, dass uns jemand an jenem Abend mit Tarrant und Vaubois belauscht hat?«
    Sie ließen die Ortsgrenze hinter sich, und Modesty drückte das Gaspedal durch. »Es klingt gar nicht dumm«, sagte sie, »genau das muss geschehen sein. Eine andere Erklärung gibt es nicht.«
    »Aber wer kann es gewesen sein? Und warum? Ich meine nicht, warum sie es getan haben, denn es ist ziemlich klar, dass jemand an Martels Geheimnis interessiert ist. Ich meine, warum haben sie
das
getan? Warum hat man uns bis hierher gejagt?«
    Modesty schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht, Giles. Wir scheinen in irgendetwas hineingeschlittert zu sein, ohne es gemerkt zu haben. Offenbar hat man uns diese Nachricht gesandt, um uns für eine Weile aus dem Weg zu schaffen. Vielleicht wollte man unsere Suite oder Willies Zimmer durchsuchen. Ich wollte, ich hätte, bevor wir Tallard verließen, das Hotel angerufen, um festzustellen, ob Willie zurückgekehrt ist. Aber jetzt will ich nicht stehen bleiben. Bevor wir ankommen, können wir in keinem Fall etwas unternehmen.«
    Die Straße folgte für vierzig Meilen dem Lauf der Durance, schlängelte sich durch die Préalpes von Digne und verließ dann den Fluss, um südöstlich über die Alpes de Provence die Küste zu erreichen. Es war keine Schnellstraße, aber Modesty fuhr rasch und konzentriert, sodass sie um halb sieben das
Martinez
erreichten.
    Sie gab dem Portier die Autoschlüssel und lief, von Pennyfeather gefolgt, die Treppen hinauf, als ein Mann in dunklem Anzug aus der Drehtür trat und auf sie zukam. Dieses Gesicht hatte sie schon gesehen; es war der Mann, der im Pförtnerhaus Dienst tat,

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