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Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Titel: Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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lassen, wer was tut?« Höflich erwiderte sie: »Danke sehr, Prinz Rahim. Kann ich noch ein wenig Kaffee haben?«
    »Natürlich.« Er winkte, und ein Diener eilte herbei.
    Nannie Prendergast sah zu, wie er ihr nachschenkte.
    Ihre Gefühle ließ sie sich nicht anmerken. Sie hasste Prinz Rahim Mohajeri Azhari mit seiner dummen Nachäfferei der englischen Sitten. Überdies ermutigte er die Jungen sehr raffiniert, sich ihrer Obhut zu entziehen. Bestimmt hatte er ihnen auch Frauen für diese Nacht angeboten. Sie wollte, sie hätten Xanadu sofort nach Übergabe der Krone verlassen, aber sie musste es wenigstens noch einen Tag hier aushalten.
    Der Jammer war natürlich, dass Jeremy und Dominic nach ihrem letzten großen Triumph als El Mico übererregt waren und etwas brauchten, um die aufgestaute Spannung zu entladen. Was könnte besser sein, als Blaise und Garvin ins Jenseits zu befördern? Die Aussicht darauf würde sie vor jeder Versuchung feien, heute Nacht ein Mädchen mit ins Bett zu nehmen; dafür hatte Little Krells asketisches Training gesorgt.
    Drohte Gefahr? Nein. Sicher war das Experiment weniger riskant als vieles, was El Mico bereits ausgefochten hatte. Jeremy und Dominic hatten Körper aus Stahl und waren in allen Waffengattungen unglaublich geübt.
    Außerdem hatten sie Blaise und Garvin schon einmal, auf der Landstraße, besiegt, und zwar spielend.
    Die Angelegenheit bot noch einen Vorteil. Dieser Araber am Kopf der Tafel wurde zu gönnerhaft. Es würde gut sein, ihm die Macht von El Mico vorzuführen. Aber welcher ihrer kleinen Affen sollte mit Blaise kämpfen, welcher mit Garvin? Besser, wenn Jeremy es mit der Frau aufnahm. Dominic war impulsiv und stellte sich die Sache vielleicht zu einfach vor. Bei Garvin würde er vorsichtig sein.
    Der Diener hatte Kaffee nachgeschenkt, und Nannie Prendergast sah lächelnd auf. »Es tut mir Leid, Dominic, mein Lieber«, sagte sie bedauernd, »aber ich darf nicht vergessen, dass Jeremy der Ältere ist. Er bekommt Miss Blaise und du Mr. Garvin.«
    Dominic schnitt eine Grimasse, blickte wieder auf die beiden Gefangenen und nickte nachdenklich. »Gut, Nannie. Vielleicht ist das interessanter für mich.«
    »Das ist wirklich großartig«, sagte der Prinz. »Welche Waffen wählen Sie, Jeremy? Wenn überhaupt.«
    Jeremy überlegte kurz und entschied: »Messer.«
    Nannie nickte zustimmend. Das war ein vernünftiger Entschluss. Der Messerexperte war Garvin. Sie hatte nie gehört, dass die Blaise ein Messer benutzte. Fragend wandte sich der Prinz an Dominic, der grinsend seinen Stuhl zurückschob und sagte: »Können Sie mir ein Käsebrett zur Verfügung stellen?«
    Prinz Rahim sah ihn verwundert und amüsiert an.
    »Bedienen Sie sich, alter Junge.«
    Dominic nahm eines der Bretter und schob die Käsestücke auf den Tisch. Das dicke Teakbrett in einer Hand, stand er auf und schlug plötzlich ungeheuer rasch mit der Kante der anderen Hand darauf. Das Brett brach, und eine Hälfte fiel zu Boden. Dominic warf die andere Hälfte auf den Tisch und lächelte der untersetzten Gestalt neben der Säule zu. »Selbst Little Krell lobt meine
shuto
-Arbeit.« Er hob die Hände. »Sie werde ich gebrauchen.«
    Lachend bemerkte Prinz Rahim: »Sehr beeindruckend.« Nannie Prendergast sah zufrieden und stolz aus.
    Der Prinz zündete eine Zigarette an und blies den Rauch durch die Nase aus. Einen Moment lang blitzte ein provozierendes Funkeln in seinen Augen, dann fragte er höflich: »Was würden Sie für den ganz unwahrscheinlichen Fall vorschlagen, Jeremy, dass Miss Blaise die Begegnung mit Ihnen überlebt?«
    Nannie Prendergast erstarrte. Jeremy sah den Prinzen sekundenlang aus zusammengekniffenen Augen an, dann entspannte er sich und lachte.
    »Wer versucht wen auf den Arm zu nehmen?«
    Prinz Rahim senkte mit einem zustimmenden Lächeln den Kopf, dann wandte er sich Modesty Blaise und Willie Garvin zu. »So, damit ist alles abgesprochen; ein Knall, kein Wimmern«, erklärte er fröhlich. »Am Morgen gehen wir auf Falkenjagd, daher wird die Unterhaltung nach der Siesta stattfinden. Es war nett, Sie kennen zu lernen, Miss Blaise. Und auch Sie, Mr. Garvin, obwohl ich Sie bereits einmal gesehen habe.«
    Willie nickte. »Ich habe versucht, nachzudenken, wo«, sagte er. »Jetzt erinnere ich mich. Es war in Kentucky.«
    »Nein, in Beirut.«
    Willie lächelte herablassend und schüttelte den Kopf.
    »Ach wo, Sie sind der Kerl, den ich in Kentucky den Wettstreit im Tabakspucken gewinnen sah. Es

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