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Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Titel: Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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verächtlich war. Dann starrte sie wieder gedankenverloren auf die Krone. Modesty sagte: »Das ist eine schöne Kopie, Hoheit. Sie muss eine ganze Menge Geld gekostet haben.« Einen Moment lang trat eine elektrisch geladene Stille ein, dann lachte Rahim leise. »Ich glaube, Sie wollen ein wenig Zwietracht säen, Miss Blaise.«
    Gleichgültig zuckte Modesty die Schultern. »Das ist Ihre Angelegenheit, Hoheit.«
    Willie erlaubte sich ein wissendes Grinsen. Aus Prinzip versuchte Modesty, zwischen dem Prinzen und seinen Gästen Misstrauen zu säen, aber weiter auf dem Punkt zu beharren, wäre unklug gewesen. Ein Achselzucken und ein Grinsen waren die beste Vorbereitung für das Aufgehen des Samens.
    »Morgen kommt ein Experte«, sagte Prinz Rahim.
    »Man wird die Krone verhüllen und immer nur einen Edelstein zeigen. Wenn er die vier größten für echt erklärt, halte ich die ganze Krone für echt.« Er stützte die Arme auf den Tisch, beugte sich vor und sah Modesty interessiert an. »Ich hoffe, Sie glauben mir, dass Ihre Anwesenheit nur ein unglücklicher Zufall ist, Miss Blaise. Ich bin Ihnen nicht feindlich gesinnt, aber sicher können Sie meine Lage verstehen. Ich kann Ihnen leider nicht erlauben, nach Hause zu fahren und überall zu erzählen, dass ich diese Kleinigkeit erworben habe.«
    Er deutete auf die Krone.
    »Wir könnten zu einer Vereinbarung kommen«, erwiderte Modesty.
    Nannie Prendergast rümpfte die Nase.
    Jeremy Silk grinste und sagte: »Mein Gott, sie ist dumm, Rahim. Woher hat sie ihren tollen Ruf?«
    »Eine gute Frage, Jeremy, mein Junge. Dessen ungeachtet ist es ein recht verbreiteter Ruf. Oder war es.«
    Er sah über den Tisch und zog die dunklen Brauen hoch. »Ich wollte, ich könnte Sie auffordern, für immer bei meinen anderen Damen zu bleiben, aber ich kann Ihnen wirklich nicht die Rolle einer Haremsfrau zumuten.« Er lächelte. »Zu gefährlich, wie mir scheint.
    Da Sie scheiden müssen, bin ich jedoch überzeugt, dass Sie und der gute Mr. Garvin lieber mit fliegenden Fahnen untergehen, wie man sagt, anstatt durch eine rasche Kugel oder einen Strick um den Hals erledigt zu werden. Habe ich Recht?«
    »Sprechen wir weiter, wenn Ihr Experte sich diese Kleinigkeit angesehen hat«, erwiderte Modesty trocken.
    »Vielleicht sehen Sie dann die ganze Situation in einem anderen Licht.«
    »Vielleicht.« Das Lächeln des Prinzen kam nicht ganz selbstverständlich, und einen Augenblick fiel sein nachdenklicher Blick unter den schweren Lidern auf Nannie Prendergast, die sich abgewandt hatte und die Krone ansah.
    Jeremy sah den Blick und rief ärgerlich: »Rahim, diese verdammte Person versucht –«
    »
Master Jeremy!
« Nannie Prendergast fuhr herum.
    »Halte deine Zunge im Zaum, bitte!«
    »Entschuldige, Nannie«, sagte Jeremy trotzig.
    »Prinz Rahim weiß sehr genau, dass diese Frau lügt.«
    »Ja, Nannie.«
    Dominic genoss das Unbehagen seines Bruders. Der Prinz merkte es und amüsierte sich heimlich. »Ich nehme an«, fuhr er fort, »dass Sie lieber mit einem Knall dahinscheiden als mit einem Wimmern, Miss Blaise. Jedenfalls haben wir Araber eine große Vorliebe für handfeste Unterhaltung, und es wäre schade, die Talente von zwei so berühmten Personen, wie Sie es sind, nicht zu nutzen. Ich werde morgen ein Happening arrangieren, an dem Sie sich beteiligen sollen.«
    Dominics Augen leuchteten auf. Jeremy sah es und wusste, noch bevor sein Bruder den Mund aufmachte, was kommen würde. »Ach, ich würde mich sehr gern an dem Happening beteiligen«, sagte Dominic, und in seiner Stimme schwang Erregung. »Wie wäre es mit einem Zweikampf in der Grube: Ich gegen Modesty Blaise? Wäre das für Sie und die Ihren eine handfeste Unterhaltung, Rahim?«
    Bevor der Prinz etwas erwidern konnte, sagte Jeremy ärgerlich: »Du hast meine Idee gestohlen, Dom! Ich habe schon vor Stunden im Cadillac gesagt, dass ich es mit ihr aufnehmen möchte.«
    »Wir haben ja zwei, nicht wahr? Du kannst dich an Garvin halten.«
    »Schreib mir, bitte, nicht vor, an wen ich mich halten kann.«
    Nannie Prendergast hatte tief Atem geholt, um einzugreifen, als der Prinz lachte und warnend die Hand hob. »Nur mit der Ruhe, ihr wilden Gesellen. Ich nehme an, dass die Gelegenheit, die berüchtigte Modesty Blaise und ihren Garvin zu erledigen, einem lang gehegten Wunsch von euch entgegenkommt. Ein Zweikampf mit tödlichem Ausgang wird für meine Berber eine köstliche Unterhaltung sein, vielen Dank! Wollen wir Nannie entscheiden

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