Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman
Echtheit der Pahlawi-Krone zu bestätigen.«
Eine kurze geladene Stille trat ein, dann sagte Jeremy scharf: »Natürlich ist sie echt.«
Prinz Rahim legte eine Hand auf seine Schulter.
»Keinesfalls bezweifle ich Ihren guten Glauben, mein Freund, und auch ich bin praktisch überzeugt von der Echtheit der Krone. Aber Sie haben das Ding doch wohl nicht von Teheran bis hierher in Ihren eigenen Händen gehalten, nicht? Wie wir alle wissen, kann heutzutage nur ein Experte mit einem Refraktometer einen echten von einem imitierten Edelstein unterscheiden. Wenn Sie sich vor Augen halten, dass ich Ihnen zwanzig Millionen Dollar gezahlt habe, werden Sie sicherlich meine Bitte verstehen, noch ein, zwei Tage hier zu verweilen, bis die Echtheit absolut gesichert ist.« Jetzt wandte er sich von Nannie Prendergast ab und zwinkerte ein wenig. »Ich verspreche, dass sich niemand langweilen wird. Wir werden uns richtig unterhalten.«
Nannie Prendergasts Gesicht war ausdruckslos. Innerlich suchte sie mit dem Schock fertig zu werden.
Trotz der eingehenden Planung hatte sie diesen einen Punkt vergessen – dass die Echtheit der Krone bestätigt werden musste. Auch Jeremy und Dominic hatten nicht daran gedacht. Im Großen gesehen, war es kein wesentliches Versäumnis, aber sie fand allein die Tatsache, dass es geschehen war, bestürzend.
Dominic sagte langsam: »Er hat Recht, weißt du …«
Nannie Prendergast lächelte, und Prinz Rahim war über die plötzliche Schönheit ihrer so seltsam widersprüchlichen Züge verblüfft. »Natürlich hat er Recht«, sagte sie rasch. »Und wir müssen uns bei Hoheit entschuldigen, nicht daran gedacht zu haben. Reue ist der erste Schritt zur Besserung, also hoffe ich, dass man uns verzeihen wird.«
»Ohne Zweifel«, erwiderte der Prinz und legte eine Hand auf die Brust. »Wenn Sie mir erlauben, Sie Nannie zu nennen, und aufhören, mich als Hoheit anzusprechen. Hier, für meine Leute, ist das notwendig, aber wenn ich mich in Europa oder in den Staaten in Gesellschaft begebe, erwähne ich nie meinen Titel.«
Jeremy grinste. »Ausgezeichnet. Sie müssen uns besuchen kommen, wenn wir uns in England niederlassen.«
»Mit Vergnügen, alter Junge.«
Der Prinz hob einen Finger. Aus dem Portiko kamen zwei verschleierte Frauen, eilten über die Treppe und machten, als sie die Gruppe erreichten, eine tiefe Verbeugung. Rahim sagte: »Das sind Ihre persönlichen Dienerinnen, Nannie. Hassiba und Nadja werden Sie jetzt zu Ihrer Suite bringen. Sie sprechen die Landessprache, Nannie, also können Sie alles verlangen, was Sie brauchen, was immer es auch sei. Wenn es Probleme gibt, greifen Sie bitte zum Telefon und verlangen Sie mich.«
Als die drei Frauen im Palast verschwunden waren, lachte Dominic und sagte: »Es ist eine wahre Freude, mit Ihnen Geschäfte zu machen, Rahim.«
»Mein lieber Freund, ich kann Ihnen gar nicht sagen, welches Vergnügen mir die Feststellung bereitet, dass El Mico in Wahrheit zwei kultivierte Knaben sind.
Wie ich von Nannie hörte, war Ihr Vater in Oxford.
Während wir auf euch gewartet haben, unterhielten wir uns eine ganze Weile. Verdammtes Pech, dass ihr nicht nach Oxford gehen konntet; wäre durchaus möglich gewesen, dass wir einander dort kennen gelernt hätten. Natürlich hättet ihr nie eine so gute Erziehung genossen wie bei Nannie Prendergast. Ist sie nicht eine hinreißende Frau?«
»Einsame Spitze«, sagte Jeremy.
Dominic nickte zustimmend, aber ein wenig zurückhaltend. »Obwohl sie recht streng ist.«
Der Prinz kicherte. »Mein lieber Freund, Sie dürfen sich das einfach nicht gefallen lassen; nicht einmal von Nannie. Und jetzt werdet ihr euch umziehen und erfrischen wollen. Gehen wir; ich bin überzeugt, dass ihr euch wohl fühlen werdet. Bitte für alle Wünsche nur zum Telefon greifen.« Ein wissendes Grinsen. »Und damit meine ich alle Wünsche, die euch durch den Kopf gehen. Niemand wird es Nannie hinterbringen.
Wie steht es mit eurem kleinen Kerl? Little Krell heißt er, glaube ich. Soll er bei euch oder in der Nähe wohnen oder wo sonst?«
»Vielen Dank, aber ich glaube, besser nicht im Palast. Er ist eher ein Einzelgänger. Ich würde vorschlagen, dass er im Wagen schläft und sich mit dem Rest unserer Vorräte verpflegt. Was meinst du, Dom?«
»In Ordnung. Solange er kommen und gehen kann, wenn Nannie ihn braucht.«
»Wozu, zum Teufel, sollte sie Little Krell benötigen?«
Dominic unterdrückte seinen Ärger. »Vielleicht, um eine Trainingsstunde
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