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Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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bewundernd an. »In den letzten drei Tagen sind von ihrer Seite nicht die geringsten zur Besorgnis Anlaß gebenden Schritte erfolgt. Sie haben gutes Arbeitsverhältnis zu anderen GEA-Teams und zu Hilfskräften hergestellt und peinlich genaues Training organisiert. Unter Zuhilfenahme des Plans der
Marimha
hat Mr. Garvin auf Nordstrand sorgfältig und maßstabgetreu Decks abgesteckt, was sich für Übungszwecke als von unschätzbarem Wert erweist.«
    Thaddeus Pilgrim nickte kritisch. »Wir müssen dennoch unter allen Umständen, wie Sie mir sicher zustimmen werden, liebe Dame, unseren neuen Freunden gegenüber eine
vorsichtige
Haltung einnehmen. Ich konstatiere mit Freuden, daß wir den verstorbenen Dr. Tyl nicht dazu brauchen, um uns zu sagen, daß sie eine unreife Fixierung auf – äh – Loyalität Personen gegenüber besitzen, zu denen sie freundschaftliche Beziehungen aufgebaut haben. Nichtsdestoweniger sind sie äußerst unabhängige Personen, die, da hege ich nicht den geringsten Zweifel, jede Gelegenheit ergreifen würden, um sich aus der Zwangslage zu befreien, in der sie sich momentan befinden, und es ist daher von größter Wichtigkeit, unsere Vorsichtsmaßnahmen aufrechtzuerhalten, und zwar solcherart, daß sämtliche Motorboote betriebsuntauglich gehalten werden, solange sie nicht gebraucht werden, sowie durch Verhinderung jedes privaten Kontakts zwischen unseren Neuankömmlingen.«
    Thaddeus Pilgrim nahm eine Tasse kalten Kaffees zur Hand, auf dessen Oberfläche sich ein weißer Film gebildet hatte, und trank geistesabwesend. »Glücklicherweise«, fuhr er fort, »sind sich unsere Freunde darüber im klaren, daß jede feindliche Maßnahme den abscheulichen Mord am Ehepaar – äh – Collier zur Folge haben würde und daß selbst eine Flucht von Kalivari, wenn diese möglich wäre, Salamander Vier in keiner Weise daran hindern könnte, den Vertrag zu erfüllen.«
    »Und was fassen Sie ins Auge, nachdem das Hallelujah-Szenarium abgeschlossen wurde?« fragte Mrs. Ram.
    »Oh, das wird sich von selbst ergeben, liebe Dame.«
    Thaddeus Pilgrim strahlte sie an und breitete die Arme aus. »Die beiden werden Schafe unserer Herde geworden sein. Wenn sie einmal bei der Exekution Kapitän Valerius’ und seiner Matrosen mitgewirkt haben, kann es kein Zurück geben.«
    Einen Steinwurf entfernt saßen Modesty Blaise und Willie Garvin mit einem Großteil der GEA-Mitglieder beim Mittagessen im Refektorium. Sie saßen nicht nebeneinander und hatten abgesehen von einem kurzen Wortwechsel bezüglich der nachmittäglichen Trainingsstunde keinen Versuch unternommen, miteinander zu sprechen. Es war offensichtlich, daß sie die Einschränkung bezüglich privater Gespräch verstanden und ohne sichtlichen Ärger akzeptierten.
    »Was habt ihr denn erwartet?« hatte Dixon, der Engländer gefragt. »Sie sind Realisten.«
    Die Reaktionen der GEA-Ausführungsorgane ihnen gegenüber waren unterschiedlich. Dixon war voll kühlen Respekts, während Zanelli und Patel ihre Bewunderung offen zeigten. Ritter und Bonsu waren ziemlich eifersüchtig, aber sie waren auch auf Sibyl Pray und Kazim eifersüchtig gewesen. Was Miss Johnson über sie oder sonst etwas dachte, wußte niemand. Sie war eine Gesundheitsfanatikerin und mehr als tauglich beim Killen und arbeitete gut mit ihrem Partner Zanelli zusammen. Aber obwohl sie für jeden immer ein freundliches Wort und ein Lächeln übrig hatte und jeden, einschließlich ihrer Feinde und gleichgültig, ob Mann oder Frau, mit Schätzchen anredete, blieben ihre Augen, die wie Schiefer waren, von der Wärme und dem Lächeln unberührt. Sie schien keinerlei sexuelle Neigungen, weder normaler noch abnormaler Natur zu haben. Dixon hatte einmal großes Gelächter erregt, als er ihr gegenüber die Vermutung äußerte, sie könne vielleicht der Nekrophilie anhängen, und behauptete, daß das eine wirklich nur bei Männern zulässige Praxis sei. Miss Johnson hatte mit den anderen gelacht und gesagt, sie liebe diesen verrückten englischen Humor, aber ein Schimmern in den schieferfarbenen Augen hatte in Dixon den Wunsch geweckt, er hätte den Mund gehalten.
    In den drei vergangenen Tagen hatten Modesty Blaise und Willie Garvin hart und gründlich an der ihnen von Taddeus Pilgrim gestellten Aufgabe gearbeitet. Sie hatten die Ausrüstung in der Waffenkammer untersucht und erklärt, sie sei für die Operation mehr als ausreichend. Sie hatten die Funkausrüstung überprüft, widerwillig Mrs. Rams

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