Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
Vom Netzwerk:
Mädchen?«
    »Mit wem sonst, Dummkopf?« fragte Dinah. »Ist sie nett, Modesty?« Ohne die Antwort abzuwarten, wandte sie den Kopf und schaute mit ihren blinden Augen ein wenig in die Richtung von Danny. »Ich schwärme für Willie, deshalb interessiere ich mich für seine Mädchen.«
    »Schamloses Luder«, bemerkte ihr Gatte.
    Modesty sagte: »Ja, sie ist ein nettes Mädchen. Sie heißt Molly Chen und kommt aus Hongkong.«
    Danny blickte überrascht auf und fragte: »Doch nicht
die
Molly Chen?«
    »Genau die. Zwei Eier, Dinah?«
    »Bitte, Liebling.«
    Collier sagte bestimmt: »Keine Abschweifungen. Da liegt doch eine Geschichte in der Luft, nicht wahr, Danny?«
    »Ja, aber wir müssen es Modesty überlassen, ob sie sie uns erzählt oder nicht.«
    »Ich werde sie hypnotisieren, damit sie es tut«, kündigte Collier an. »Ich habe nämlich diese unglaublichen Kräfte, weißt du –«
    Dinah schnappte heftig nach Luft und wurde von einem Schauder gepackt. Ihr Mann unterbrach sich und nahm sanft ihre Hand. »Liebes, habe ich etwas Falsches gesagt?«
    Modesty hörte auf, die Eier aus der Pfanne zu heben und drehte sich betroffen um.
    Dinah erklärte: »Nein, nein. Ich weiß nicht, was es war. Jemand ist gerade über mein Grab spaziert, nehme ich an. Brr. Anscheinend darauf herumgetrampelt, so wie ich mich gefühlt habe. Keine Sorge, jetzt geht es mir wieder gut.«
    Danny sah, daß Modesty und Collier einander alarmiert anblickten. Er wußte, daß Professor Stephen Collier, der eigentlich Statistiker war, einen beträchtlichen Ruf als Forscher auf dem Gebiet von parapsychologischen Phänomenen hatte und daß auch seine Frau Dinah in dieser Hinsicht einige erstaunliche Fähigkeiten besaß. Sie war eine sehr effiziente Wünschelrutengängerin und immer wieder von Industriekonzernen engagiert worden, um Wasseradern, Metallvorkommen und den Verlauf von unterirdischen Gas- und Stromleitungen auszupendeln. Vor ihrer Heirat war sie von Modesty und Willie aus der Hand übler Burschen gerettet worden, die sie gekidnappt hatten, damit sie ihnen bei der Suche nach einem unermeßlichen Schatz half.
    Danny Chavasse wußte auch, daß Dinah es war, die ihn mit Hilfe einer Landkarte, eines kleinen Messingpendels und seiner Breguet-Golduhr als Kontaktmedium in dem Gefangenenlager in Limbo lokalisiert hatte.
    Er fragte sich, ob irgendein Wort oder ein Gedanke in den letzten Sekunden eine zufällige telepathische Reaktion in dem Mädchen ausgelöst haben könnten. Früher war er solchen Phänomenen sehr skeptisch gegenübergestanden. Nunmehr war er der festen Überzeugung, daß er ohne Dinahs übersinnliche Fähigkeiten nicht mehr am Leben gewesen wäre, und das, obwohl er im landläufigen Sinne keineswegs gläubig war. Modesty hatte ihm erzählt, daß Dinah gar nicht glücklich über ihre parapsychologischen Fähigkeiten sei, da deren Ausübung für ihren Geist immer sehr qualvoll war. Sie ärgerte sich über die Unberechenbarkeit ihrer Begabung und hätte sie gern zum Teufel gewünscht.
    Dinah fragte plötzlich: »Mach mir nichts vor, Modesty – ist Willie okay? Ich meine, ist er vielleicht in irgendeine dumme Sache hineingeraten?« Modesty brachte Danny sein Frühstück. »Bei seinem Anruf gestern abend hat er mir erzählt, daß jemand versucht hat, ihn und Molly Chen zu töten. Er weiß nur nicht, wer oder warum. Ich hätte es dir nicht erzählt, aber du hast selbst gefragt. Es geht ihm gut, und Molly ebenfalls.«
    Collier stützte den Kopf in die Hände und sagte mit gespannter, zornbebender Stimme: »Herrgott, wie ich diese Scheißkerle hasse, die Leute einfach umbringen – nicht, weil sie sich in irgendeiner Weise bedroht fühlen, sondern einfach für Geld, Macht, aus Habgier und Sadismus –« Er hielt inne, hob den Kopf und schaute Danny an. »Weißt du, was zwei solche Bastarde Dinah in Tenazabal angetan haben, kurz bevor sie dich in der Gefangenenplantage aufgespürt hat?«
    Dinah legte den Arm um ihn. »Natürlich weiß Danny das, mein Liebling. Reg dich bitte nicht auf. Das ist jetzt alles vorbei.«
    »Für Willie und sein Chinesenmädchen ist es noch nicht so lange her, daß jemand versucht hat, sie zu töten. Und was war mit –« Er hielt plötzlich inne und entspannte sich ein wenig. »He, war dieser Grabesschauder von vorhin eine Reaktion auf das, was Willie gestern zugestoßen ist? Eine Art retrospektive Wahrnehmung?«
    »Das wäre möglich, Steve, aber ich kann es einfach nicht sagen. Das weißt du.« Sie drehte den

Weitere Kostenlose Bücher