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Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Augen und den kurzen kastanienbraunen Locken und …
    Ein Anfall von Unbehagen schüttelte ihn, und wieder hatte er das Gefühl, etwas stimme nicht. Wie war es möglich, daß er zu wissen schien, daß sein Körper zu wissen schien, er habe viele Male mit Modesty Blaise mit den grüngrauen Augen und den kastanienbraunen Haaren geschlafen? Ein tieferes Wissen sagte ihm, daß das nicht stimmen konnte, weil … weil es … weil es irgendeine Vollkommenheit zerstört hätte? Der Gedanke löste sich auf, bevor er ihn überprüfen konnte. Verwirrt preßte er die Hände vor die Augen und flüsterte: »Mein Gott, ich kann nicht richtig denken, Prinzessin … weiß nicht, wo ich bin …«
    Er drehte sich wieder auf den Bauch und begann in gleichmäßigem Tempo auf die Küste zuzuschwimmen, wobei er versuchte, an nichts zu denken. Vielleicht hatte Garcia recht und alles würde klar werden, wenn er erst Delilah getötet hatte. Zumindest redete ihm Garcia das ständig ein.
    Thaddeus Pilgrim schüttelte einen Löffel voll kleinzerriebener Glassplitter in die Schale mit dem Vogelfutter für die Dohle und befestigte den Behälter dann wieder sorgfältig im Inneren des Käfigs. Er konnte sich nicht mehr recht erinnern, wann und warum er beschlossen hatte, den Vogel auf diese Weise zu töten, und versprach sich von diesem Ereignis auch keine besondere Befriedigung. Es war nur ein kleines Szenarium, das sich ihm unwillkürlich aufgedrängt hatte, und er war nun weit darüber hinaus, solche Szenarien in Frage zu stellen oder über die Motive, die ihn dazu bewogen, nachzugrübeln.
    »Wie interessant, Mrs. Ram«, stellte er fest. »Man könnte beinahe sagen, wie
außerordentlich
interessant. Wenn Modesty Blaise nun in Athen ist, wie Sie berichten, würde das darauf hinzuweisen scheinen – obwohl man sich natürlich in acht nehmen muß, vorschnelle Vermutungen zu äußern – es würde, wie ich sagte, darauf hinzuweisen
scheinen
, daß sie die Spur unseres – äh – unseres Gastes, Mr. Garvin, bis dorthin verfolgt hat. Haben Sie schon irgendeine …« Er machte eine Handbewegung, als wolle er das Wort ertasten, und sank in seinem Stuhl zusammen, »irgendeine Theorie darüber aufgestellt, wie ihr das gelungen sein mag?«
    »Ich habe Bericht aus London, daß sie den Piloten, Roger Lafarge, aufgesucht und eine Nacht mit ihm verbracht hat«, antwortete Mrs. Ram kurz. »Ich bin der Meinung, er hat ihr den Bestimmungsort genannt, wohin er Sibyl Pray, Kazim und Mr. Garvin – letzteren unter Narkose – gebracht hat.«
    »Ich kann nichts Nachteiliges darin entdecken, wenn Sie das als Arbeitshypothese annehmen«, erwiderte Thaddeus Pilgrim vorsichtig und beobachtete die Dohle mit leerem Blick. »Und wenn, wie Sie sagen – oh, Sie werden verstehen, daß ich keinesfalls die
Genauigkeit
Ihres Berichtes anzweifle, Mrs. Ram, ich verwende nur die entsprechende grammatikalische Konstruktion – wenn, wie Sie sagen, Modesty Blaise nun seit drei Tagen in und um Athen Nachforschungen anstellt, wäre es nicht unvorsichtig anzunehmen, daß sie nicht mehr weiß, als daß Mr. Garvin und seine Begleitung hier ihren Flug beendet haben.«
    »Das ist auch meine Ansicht, Dr. Pilgrim«, pflichtete Mrs. Ram ihm bei. »Es macht den Vorschlag, den ich Ihnen zur Genehmigung vorzulegen beabsichtigte und der Methode betraf, Modesty Blaise an diesen Ort zu locken, unnötig. Sie ist schon in Athen, und da uns Dr. Tyl versichert, Mr. Garvin sei völlig auf sofortigen Mord präpariert, brauchen wir nur noch Ankunft von Modesty Blaise zu geeignetem Zeitpunkt und unter solchen Umständen festzulegen, die erstklassige Aufführung des Szenariums garantieren.«
    Thaddeus Pilgrim wiegte bedächtig den Kopf. »Das könnte Ihre Erfindungsgabe auf eine harte Probe stellen, liebe Dame. Es ist erforderlich, daß sie allein, zu einer bestimmten Zeit mitten in der Nacht, völlig frei von Zwang, hierherkommt und daß kein Mensch etwas von ihrem Vorhaben weiß. Hohe Anforderungen, fürchte ich.« Selbst wenn Dr. Pilgrim des psychologischen Phänomens der Angst fähig gewesen wäre, hätte er trotz seiner Worte keinen Augenblick gefürchtet, seine Anforderungen seien unmöglich zu erfüllen.
    Mrs. Ram war eine perfekte Organisatorin, die Informationen beurteilen und auf Grund dieser Informationen Pläne erstellen konnte. Auch zeigte sie keinerlei Unsicherheit, was bedeutete, daß sie völlig auf die Durchführbarkeit aller von ihr ausgedachten Pläne vertraute.
    »Nach Studium

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