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Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Handbewegung.
    »Möglicherweise ist es nicht zuverlässig, und wenn es zuverlässig ist, dann ist es ganz bestimmt eine Falle. Besser, Sie schicken mich zur Verabredung, Mam’selle. Ich werde es mit jedem aufnehmen, der zum Treffpunkt kommt, und die Wahrheit aus ihm herausquetschen. Dann können wir –«
    »Nein, Krolli, nein. Da wird vermutlich ein Mittelsmann eingesetzt, vielleicht sogar mehr als einer, und es hat keinen Sinn, wenn du irgend jemandem dein Messer an die Kehle setzt und ihn zum Reden zwingst, wenn er nichts weiß. Ich muß das auf meine Art erledigen.«
    Nach einigen Augenblicken meinte er bedauernd:
    »Also … ja. Aber lassen Sie mich die Sache für Sie erledigen, Mam’selle. Ich schulde Ihnen sehr viel und hab Ihnen noch lange nicht alles zurückgezahlt.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du hast einmal eine Kugel abgefangen, Krolli, die für mich bestimmt war, und das war kein Unfall. Du schuldest mir nichts, selbst wenn wir abrechnen wollten – also danke für dein Angebot, aber das hier muß ich selbst erledigen. Denn wenn es nämlich eine Falle ist, bin ich es, die diese Leute wollen, und nicht du, daher bin ich die einzige, die sie zuschnappen lassen kann.«
    Er seufzte neuerlich. »Okay, Mam’selle. In einer halben Stunde werde ich Sie beim Treffpunkt absetzen.«
    Er schaltete die Taschenlampe wieder ein und fuhr mit dem Finger über die Landkarte. »Hier ist es, bei einer Abbiegung von der Küstenstraße, ein paar Kilometer vor Vouliagmeni. Den Anweisungen zufolge muß die Person allein auf der Spitze des Hügels abgesetzt werden und wird dort abgeholt. Die Person darf bewaffnet sein«, Krolli hob geringschätzig das Kinn, »um zu zeigen, daß die Gegenseite keine schlechten Absichten hinsichtlich der Person hat. Ich traue dem nicht sehr, Mam’selle. Da könnte wer mit Maschinenpistolen auf der Lauer liegen.«
    »Ich glaube nicht, daß die mich einfach abknallen wollen«, erwiderte sie kurz. »Und sei nicht so pessimistisch, Krolli. Es ist immer möglich, daß jemand bereit ist, Informationen über Willie weiterzugeben, aber das aus Angst nur in aller Heimlichkeit tun will.«
    Krolli rümpfe die Nase. »Aber Sie haben doch eine Pistole, Mam’selle?«
    »Ja.« Sie deutete auf den Hüfthalter, der von ihrem Hemd verborgen war und eine .45 Star Automatik enthielt. »Ich bin gut ausgerüstet.«
    Krolli legte die Taschenlampe weg und faltete die Landkarte zusammen. »Es gibt keine Möglichkeit, Sie beim Treffpunkt zu beschatten, ohne daß ich gesehen werde«, meinte er beunruhigt. »Wenn wir nur die Zeit hätten, eine Wanze an Ihnen anzubringen und Richtantennen zu montieren.«
    Sie sagte sanft: »Krolli.«
    Er biß sich auf die Lippen, wütend, etwas so Sinnloses gesagt zu haben. Früher hätte sie ihm dafür den Kopf abgebissen. Ihre Leute im Netz vergeudeten keine Zeit und Energie damit zu überlegen, was man hätte unternehmen können, wenn nur die Situation anders ausgesehen hätte. »Es tut mir leid, Mam’selle. Soll ich irgend etwas tun, nachdem ich Sie beim Treffpunkt abgesetzt habe?«
    »Wenn du bis morgen mittag nichts von mir hörst, ruf Danny Chavasse in London an und setz ihn über die Sache in Kenntnis. Die Nummer hast du?«
    »Natürlich. Einfach Danny alles erzählen. Keine Instruktionen?«
    »Kein Instruktionen. Wir wissen alle, daß ich in ein großes schwarzes Loch gehe, um Willie zu finden, und die anderen können nichts tun außer zu warten, ob ich mit ihm herauskomme. Wie lange brauchen wir zum Treffpunkt?«
    »Gute zwanzig Minuten.«
    »Dann machen wir uns auf den Weg. Wenn wir zu früh dran sind, können wir bei der Abbiegung warten. Und danke für deine Hilfe, Krolli.«
    Er startete den Motor. »Ich hoffe bei Gott, daß Sie mir das später noch einmal sagen können, Mam’selle«, erwiderte er inbrünstig.
    Am nächsten Tag zu Mittag, als Krolli Danny Chavasse anrief, befand sie sich auf einem von zwei Griechen gesteuerten Fischerboot, das mit einer Geschwindigkeit von acht Knoten durch die Kykladen fuhr, und wandte mentale Techniken an, um sich zu entspannen und ihre Ungeduld zu bekämpfen.
    Fünf Minuten, nachdem Krolli sie beim Treffpunkt abgesetzt hatte, war ein kleiner Lastwagen aufgetaucht, und der Fahrer hatte ihr bedeutet, auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen. Als sie fragte, wohin sie fuhren, hatte er den Kopf geschüttelt und auch während der ganzen folgenden einstündigen Fahrt geschwiegen. Sie waren zuerst ins Landesinnere gefahren und dann auf kleinen

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