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Moerder Im Gespensterwald

Moerder Im Gespensterwald

Titel: Moerder Im Gespensterwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Goyke
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aufbewahrt wurden. Eine Hauptkommissarin vom Dezernat 51 des LKA, dem Dezernat für die klassische Kriminaltechnik, war seit mehreren Stunden dabei, erste Untersuchungen an ihnen durchzuführen und sie für den Transport nach Schwerin vorzubereiten.
    Während des Gesprächs mit Oliver Kranbauer hatte Barbara eine SMS erhalten, die ihr erst jetzt wieder einfiel: Erbitte Rückruf i.S. Eidsvag u. M. Haehnel Ciao AKH.
    Eine Sache Eidsvag u. M. Haehnel suggerierte einen Zusammenhang, der sie sofort anrufen ließ.
    »Ciao, bella!«, schmetterte sie in den Äther.
    »Ciao, bellissima! What’s on?«
    »Der Seeräuberklopper Ein Leben für die See . Und der Dauerbrenner Ich schneide eine Salami in dünne Scheiben .«
    »Dann habt ihr also einen Verdächtigen? Gratuliere. Und nun krempel mal die Ärmel hoch …«
    »Ich trage ein T-Shirt!«
    »Das rote? Dann kapiere ich, warum euer Verdächtiger sein Wissen Scheibchen für Scheibchen oder Paillette für Paillette preisgibt.«
    »Bellississima, vergiss nicht: Um auf den Arm genommen zu werden, bin ich zu schwer.«
    »Ich hoffe, dass Uplegger nicht zuhört! Bellississima – das ist ja wie Einzigste! Also, pass auf! Eine der Websites, die Magnus Eidsvag gern besucht, ist doch www.militariakoehler.de , nicht wahr? Dahinter verbirgt sich das Rostocker Militaria-Geschäft J. Köhler am Brink, das übrigens bei den Linken in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt wenig beliebt ist. Sie haben da auch schon ihre Buttersäure ausgegossen …«
    »Und dort arbeitet Mark Hähnel?«
    »Frau, du bist klug! Blechverbieger Eidsvag und der glühende nationale Sozialist Hähnel habe jede Menge E-Mails rund um Militär-und Nazikram ausgetauscht.«
    »Sie kennen sich.«
    »Zumindest virtuell.«
    »Also gibt es so etwas wie ein Dreieck Eidsvag-Hähnel-
Pagels«, stellte Barbara fest.
    »Das hast du schön gesagt.«
    »Grazie! Du musst … Schick jemanden hin, lade sie vor, lass sie vorführen … Ich will wissen, ob sie einen Manfred und einen Oliver Kranbauer kennen. Virtuell oder real.«
    »Virtuell ist real«, meinte Ann-Kathrin.
    »Kannst du das machen?«
    »Ist praktisch schon erledigt.«
    »Wie läuft es sonst?«
    »Wie schon? Ich ersticke!«
    Das konnte Barbara ihr nachfühlen. Sie beendete das Gespräch, steckte das Handy ein und klopfte an die Asservatenkammertür. Als das »Herein!« erklang, war sie schon eingetreten.
     
    Oliver Krankbauer war intelligent genug, um zu wissen, dass er sich in Widersprüche verstrickt hatte, und war dabei, von der Salamitaktik zur Verharmlosungsstrategie überzugehen. Er räumte ein, den PC aus der Wohnung geholt zu haben, um ihn zu reparieren; darum habe ihn der Vater am Freitag gebeten. Um nicht als Dieb dazustehen, habe er das bisher verschwiegen.
    »Was ist denn kaputt?«, wollte Uplegger wissen.
    »Das weiß ich noch nicht. Mein Vater sagte, dass er ihn nicht mehr starten könne.«
    »Warum haben Sie den PC in Mülltüten verpackt?«
    »Sie kennen die Grevesmühlener nicht. Die denken gleich sonst etwas.«
    Tizian fragte: »Wo befindet sich das Gerät?«
    »In der Firma. Ich wollte mich heute damit beschäftigen.«
    »Also haben Sie doch einen Schlüssel zur Wohnung?«
    »Nein, nein, mein Vater gab ihn mir, als ich in Boltenhagen war.«
    »Warum hat er ihn dorthin mitgenommen?«
    »Keine Ahnung.«
    Beide Verhörende machten ein skeptisches Gesicht.
    »Sie haben noch etwas anderes außer dem Computer in Ihren Wagen gebracht«, sagte Jonas. »Was war das?«
    »Na, der Monitor.«
    »Haben Sie selbst keinen?«
    »Doch, schon, aber ich dachte …« Jetzt musste er überlegen, was die Zweifel verstärkte. »Mein Vater kennt sich mit der Technik nicht aus. Es könnte sein, dass er allein wegen eines schwarzen Monitors denkt, der Computer wäre kaputt.«
    »Also ich kann hören, wenn mein PC arbeitet.«
    »Mein Vater ist schon etwas schwerhörig. Außerdem wird er schnell ungeduldig.«
    »Wirklich?«
    »Wenn etwas nicht so läuft, wie er es wünscht, kann er ganz schön fuchtig werden.«
    »Na, das erklärt einiges«, sagte Uplegger, dann starrte er Kranbauer durchdringend an. Tietze tat dasselbe. Nach einiger Zeit wurde Oliver unruhig und stellte endlich die Frage, die ihm auf den Nägeln brannte: »Was erklärt es?«
    »Nun, warum Ihr ach so ungeduldiger Vater Sie nicht sofort angerufen hat.«
    »Wie bitte?«
    »Er hat Sie doch nicht angerufen?«
    Kranbauer spürte, dass er auf Glatteis geführt werden sollte, und als nach wenigen Sekunden der Groschen fiel,

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