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Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Mörderisch verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greiman
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»Menschlich?«
    Elaine fand das gar nicht lustig.
    »Na ja …«, gluckste ich. »Vielleicht war es ja nur das Zimmermädchen?«
    »Das Zimmermädchen?«
    »Oder …« Ich geriet ordentlich ins Schwitzen, aber mein Glaube an Elaine war unerschütterlich. »Vielleicht war es auch … seine Großtante, die ihren … Lieblingsneffen besuchen wollte.«
    Sie sah weg. Blitzten da etwa Tränen in ihren Augen auf? Oh, verdammt! Wenn sie wirklich seinetwegen weinte, dann müsste ich Solberg finden und umbringen.
    »Hast du gefragt, wer am Apparat ist?«, hakte ich nach.
    »Nein. Ich …« Sie schüttelte den Kopf. »Ich war vollkommen überrascht. Du weißt schon. Ich habe nur gefragt, ob er da ist.«
    »Und?«
    »Sie sagte Nein.«
    »Und das ist alles?«
    »Ich war … ach, ich weiß nicht.« Wieder zuckte sie mit den Schultern und machte einen beunruhigten Eindruck, als sie weitere Papiere über die Theke schob. »Ich habe dann später noch mal angerufen.«
    »Und?«
    »Es ist keiner rangegangen.«
    »Hast du eine Nachricht hinterlassen?«
    »Sowohl auf dem Handy als auch auf seinem Anrufbeantworter zu Hause.« Sie starrte auf die Empfangstheke. »Mehrmals.«
    »Das tut mir so leid!«, sagte ich und meinte es aufrichtig. »Aber ich befürchte, die Antwort liegt klar auf der Hand.« Sie hob ihren Blick und sah mich an. »Unser lieber kleiner freakiger Freund ist tot.«
    »Chrissy!«
    Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. »Hör zu, Elaine«, sagte ich und drückte ihre Hand, »das ist lächerlich. Solberg ist verrückt nach dir. Vielleicht hat er sich in Vegas einfach nur aufhalten lassen.«
    »Flachlegen lassen hat er sich!«
    Ich starrte sie an. So eine Ausdrucksweise war sonst gar nicht Elaines Art.
    »Vielleicht hätte ich …« Sie hielt inne. »Meinst du, ich hätte mit ihm schlafen sollen?«
    Ich konnte mich gerade noch bremsen, ihr mitzuteilen, dass das einer Sünde biblischen Ausmaßes gleichgekommen wäre. Es gibt da so eine unschöne Sache namens Sodomie. Ich bin mir ziemlich sicher, dass selbst Jerry Falwell, der amerikanische Verfechter fundamentalistischchristlicher Rechte, im Vergleich dazu Homosexualität als Bagatelle erachten würde.
    »Elaine, entspann dich«, riet ich ihr. »Ich bin mir sicher, dass er in ein paar Tagen wieder hier sein wird. Er wird dir Tulpen mitbringen, Schnuckelbienchen und Sahneschnittchen und all die ganzen anderen scheußlichen Kosenamen zu dir sagen, die ihm so einfallen.«
    »Engelchen«, sagte sie.
    »Wie bitte?«
    »Er nennt mich Engelchen.« Sie sah mich mit großen Augen an. »Weil ich ihn gerettet habe.«
    »Wovor?« Ich hasste es, diese Frage zu stellen. »Davor, ein Trottel zu sein.«
    Verdammt. Wenn ich diesem Kerl nicht vorher schon einmal begegnet wäre, hätte ich ihn womöglich sogar gemocht. »Er wird wiederkommen, Elaine«, beruhigte ich sie.
    Sie atmete tief ein. »Ich glaube nicht, Chrissy. Wirklich nicht.«
    Ich seufzte. Während meiner zwölf Jahre an der Holy Name Catholic School hatte ich eine Menge gelernt. Hauptsächlich, wie ich die Jungs heimlich in die Sakristei schmuggeln konnte, um dort mit ihnen zu knutschen. Bis zum jetzigen Augenblick war mir allerdings nicht klar gewesen, dass ich mich dort zu einer Märtyrerin entwickelt hatte. »Ich werde Solberg für dich finden!«
    Sie schüttelte den Kopf, doch ich fuhr fort.
    »Weil ich überzeugt bin … weil ich weiß, dass er einfach nur aufgehalten wurde.«
    »Chrissy, ich weiß dein Vertrauen in meine Reize wirklich zu schätzen. Ehrlich.« Sie drückte meine Hand. »Aber nicht jeder Mann ist davon überzeugt, dass ich Gottes Antwort auf …«
    »Sag’s nicht!«, warnte ich und trat einen Schritt zurück. »Ich will keinen übertrieben bescheidenen Mist aus deinem Mund hören!«
    »Ich behaupte doch gar nicht …«
    »Hör auf!«, warnte ich erneut. »Wenn du auch nur eine negative Sache über dich sagst, werde ich Solberg persönlich dafür verantwortlich machen. Und dann …« Ich lief kurz in mein Büro und packte die Handtasche, die am Fuße des Tischchens unter dem Ansel-Adams-Druck lag. »Wenn ich ihn finde, dann werde ich ihm einen solchen Tritt in seinen knochigen Allerwertesten verpassen, dass er sich im nächsten Sonnensystem wiederfindet!«
    »Chrissy, du kannst ihm doch nicht die Schuld dafür geben, wenn er mich nicht attraktiv genug findet!«
    »Hältst du wohl deinen Mund!«
    »Er hat mir ganz einfach den Laufpass gegeben!«
    Ich drehte mich zu ihr um. »Er hat dir nicht den

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