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Mörderische Ärzte: der hippokratische Verrat

Mörderische Ärzte: der hippokratische Verrat

Titel: Mörderische Ärzte: der hippokratische Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Pfeiffer
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Professor Herold und Hauptmann Birnbaum der Verdacht, sie könnten einem raffinierten Mörder auf der Spur sein. Sie vereinbarten, die Ermittlung nicht ruhen zu lassen und sich ständig miteinander zu beraten.
    Prof. Herold hatte dabei den Hauptmann gebeten, nochmals Dr. Veith aufzusuchen und ihn wegen der Injektionen zu befragen.
    Veith gab dem Hauptmann bereitwillig Auskunft. Kurz vor ihrem Tode sei seine Frau an einem schweren grippalen Infekt erkrankt. Er hätte dabei den Beginn einer Lungenentzündung festgestellt und ihr deshalb vorbeugend Penizillin injiziert.
    Birnbaum notierte sich das und fragte auch nach der Art des Penizillins.
    Veith blickte den Hauptmann unwillig an. »Ihnen als Laien wird das nichts sagen«, erwiderte er mit einem Anflug von Arroganz. »Es war kein Depotpenizillin, sondern wasserlösliches. Damit konnte ich den Spiegel gleichmäßig hochhalten. Mit einer Million Einheiten. Zufrieden?«
    Birnbaum rief danach den Professor an und berichtete ihm Veiths Aussage. Herold erinnerte den Hauptmann an den Obduktionsbefund. Es waren keine Anzeichen einer Lungenentzündung gefunden worden. Etwas sei faul an der Geschichte. Vor einigen Jahren, so fügte Herold hinzu, habe die Fachliteratur einen Fall berichtet, wobei ein Mörder seinem Opfer ein Gift unter dem Vorwand gab, es sei eine harmlose Arznei.
    Das sei leider nur eine interessante Vermutung, doch noch immer kein Beweis, meinte Birnbaum. Aber die Akte Schloss er nicht.
    Kurze Zeit danach meldete sich bei Hauptmann Birnbaum eine Frau Martin. Sie war die Tochter Gisela Veiths aus erster Ehe. Sie erklärte dem Hauptmann, dass sie einen Selbstmord ihrer Mutter bezweifele. Birnbaum zeigte ihr den Abschiedsbrief, er stamme nachweislich von der Hand ihrer Mutter.
    Frau Martin bestätigte es. Ihre Mutter habe den Brief schon vor einigen Monaten geschrieben. Mit solchen SelbstmordDrohungen habe sie erreichen wollen, dass sich ihr Mann von seiner Geliebten trenne. Die Mutter habe ihr zuvor den Brief gezeigt und ihn dann trotz ihres Einwandes, damit hole sie den Doktor nicht zurück, ihrem Mann auf den Nachttisch gelegt. Allerdings sei das nur ein Teil jenes Briefes, denn der Name der Geliebten darauf sei entfernt worden.
    Birnbaum betrachtete den Brief sorgfältig. Er trug kein Datum, die Schrift berührte oben und unten fast den Rand des Papiers. Das erste Wort des Satzes »ich mache Schluss« begann unüblich mit einem Kleinbuchstaben. War dieses Papier, das eher einem Zettel als einem Brief glich, tatsächlich der herausgeschnittene Teil jenes älteren Drohbriefes?
    Ebenso wichtig war es für Birnbaum, von der Existenz einer Geliebten zu erfahren. Sie konnte das Motiv für die Ermordung Gisela Veiths sein. Frau Martin nannte ihm Steffis Namen und Tätigkeit.
    Birnbaum ließ Veith und Steffi beobachten. Wenige Monate nach Giselas Tod heirateten beide.
    Nun hatte man wahrscheinlich ein Motiv für den Mord. Aber noch immer keinen Beweis.
    In einer erneuten Beratung wünschte der Professor, der Hauptmann möge nochmals mit der Tochter der Toten sprechen und sie nach Krankheiten und Medikamenten befragen.
    Frau Martin berichtete Birnbaum, ihre Mutter sei des öfteren krank gewesen. Sie erinnerte sich an mancherlei Schmerzen und Schlaflosigkeit, wohl infolge der Schmerzen. Sie habe viel Tabletten genommen, leider meist zusammen mit Alkohol. Welche Tabletten sie nahm, wusste Frau Martin nicht. Auch die Krampfadern hätten die Mutter arg geplagt. Der Doktor habe dagegen zwar eine Penizillinkur gemach, aber sie habe nicht geholfen. Die Mutter hätte nur vier Tage geschlafen, ohne aufzuwachen. Da sie vor der Kur Alkohol getrunken hatte,
    hätte das Penizillin nicht so gewirkt, wie es sollte.
    Birnbaum berichtete dem Professor, was ihm Frau Martin erzählt hatte. Als er geendet hatte, blickte ihn der Professor schweigend an. Dann stand er auf und sagte: »Heureka, das wäre es also.«
    Und erklärte Birnbaum: Erstens behandele man entzündliche Krampfadern nicht mit Penizillin. Zweitens bewirke Penizillin, auch wenn zuvor Alkohol genossen wurde, niemals einen tagelangen Tiefschlaf. Es gebe nur eine einzige Erklärung: Veith habe seiner Frau eine Überdosis Schlafmittel gegeben, unter dem Vorwand, es sei Penizillin gegen ihre Krampfadern. Der erste Versuch misslang, er wiederholte den Anschlag, diesmal mit Erfolg.
    Der Professor fand nun auch eine Erklärung für die Injektionen. Es war wahrscheinlich ein Beruhigungs- oder Dämpfungsmittel, das ein vorzeitiges

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