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Moerderische Familienbande

Moerderische Familienbande

Titel: Moerderische Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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von Ihrer Reise nach Hause kamen? Vielleicht hat sie ihn in Ihrer Abwesenheit besprochen.“
    Georgiana nickte. „Die Nachricht wurde gestern hinterlassen.“
    „Dann haben Sie vielleicht die Stimme verwechselt.“
    „Es war Meg.“ Georgiana griff nach dem Telefon am Ende des Tisches. „Mal sehen, ob Sie es hören können.“ Sie wählte die Fernabfrage und lauschte. „Hier.“ Sie reichte mir das Telefon.
    „Samstag 12 Uhr 10“, sagte eine weibliche Stimme. „Ruf mich zurück, wenn du kannst. Bye.“ Dann die nächste
     
    Nachricht - mit Flüsterstimme und drängend, aber so klar wie eine Clocke: „Hilf mir!“
    Ich war so erschrocken, dass ich fast den Hörer hätte fallen lassen.
    „Haben Sie es gehört?“, fragte Georgiana. „Gott sei Dank. Dann muss es sich um einen grausamen Scherz handeln, weil ein Geist schließlich keine Nachricht auf einem Anrufbeantworter hinterlassen kann, oder was meinen Sie?“
    „Was muss ich tun, um es mir noch einmal anzuhören?“
    „Drücken Sie die Vier.“ Georgiana langte nach der Bour-bonflasche und goss sich einen weiteren Schluck ein. „Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin, dass Sie die Stimme hören können. Ich hatte die Vision, dass die arme Meg aufgrund ihres gewaltsamen Todes sich womöglich zwischen Himmel und Erde befinden und da draußen wie die arme Cathy in >Sturmhöhe< über das Moor wandeln und mich um Hilfe anflehen würde. >Georgiana! Georgiana!^
    Ich drückte die Vier und schob die Flasche aus Georgianas Reichweite. „Hilf mir!“, flüsterte die Stimme.
    „Klingt ganz nach ihr, nicht wahr?“ Georgiana begann zu weinen. „Wer sollte mir nur so was antun?“
    „Was?“ Mary Alice stand beladen mit Paketen aus dem Big, Bold and Beautiful Shop und dem Parisien in der Wohnzimmertür. „Was ist denn passiert, Georgiana?“
    „Hör zu!“, sagte ich. Ich drückte auf die Vier und reichte Schwesterherz das Telefon. Päckchen ergossen sich über das Sofa, als sie es entgegennahm.
    Schwesterherz hielt sich den Apparat ans Ohr. Georgiana und ich sahen sie beide an. „Helfen wobei?“, fragte sie, nachdem sie die Nachricht abgehört hatte.
    „Erkennen Sie nicht die Stimme? Das ist Meg Bryan“, erklärte Georgiana.
     
    „Wirklich? Was sollten Sie denn für sie tun?“
    „Du verstehst es nicht.“ Ich begann die Pakete aufzulesen. „Die Nachricht stammt von gestern.“
    „Dann ist es also nicht Meg.“ Schwesterherz wandte sich an Georgiana. „Ich dachte, Sie hätten gesagt, dass sie es wäre.“
    „Das dachte ich zuerst. Ich dachte, wie in >Sturmhöhe< würde sie zwischen Himmel und Erde schweben und 'Georgiana! Georgiana !' rufen.“
    Schwesterherz erblickte die Bourbonflasche. „Guter Gott, Georgiana , vielleicht hat sich ja nur jemand verwählt. Abgesehen davon hat Cathy >Heathcliff!< gerufen.“
    „Na, das weiß ich doch!“
    „Es klingt aber wie Meg“, sagte ich.
    „Unsinn! Eure Phantasie geht mit euch durch.“ Schwesterherz nahm eines der Parisien-Pakete. „Schau her, was ich dir gekauft habe, Maus. Wenn du darauf bestehst, dieses rote Kostüm anzuziehen, das am Hintern ganz blank gewetzt ist, in Ordnung. Aber ich habe diese Bluse und dieses Halstuch entdeckt, die wunderbar dazu passen würden.“ Stoff ergoss sich wie ein Regenbogen über den Stuhl. „Genauer gesagt, zwei Blusen. 36 kurz, richtig?“
    Aber Georgiana war nicht in der Stimmung, sich ablenken zu lassen. „Wer sollte mir denn einen derartigen Streich spielen?“ Sie lehnte sich mit verschränkten Armen vor.
    „Vielleicht sollten Sie der Polizei davon erzählen“, sagte ich und nahm die erste Bluse in die Hand - eine wundervolle Seidenbluse in gebrochenem Weiß mit roten und blauen Tupfen. „Die ist sehr hübsch, Schwesterherz.“
    „Das fand ich auch. Sie wird dieses rote Kostüm aufputzen.“ Mary Alice ließ sich neben Georgiana auf dem Sofa nieder. „Wählen Sie die Nummer und lassen Sie es mich noch einmal hören, Georgiana .“
     
    Sie hielt sich den Hörer ans Ohr, während ich die zweite Bluse bewunderte, die aus salbeigrüner Seide war - eine Farbe, die mir zu Rot nicht in den Sinn gekommen wäre, von der ich aber auf Anhieb wusste, dass sie perfekt dazu passen würde. Ich warf einen Blick auf das Preisschild. „Ach du Schande!“
    Schwesterherz bedeutete mir, still zu sein. „Nein“, sagte sie und legte auf. „Vielleicht so ein jugendlicher Scherzkeks, der herumtelefoniert. Wisst ihr, wie in dem Film, wo dieser Typ jemanden

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