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Moerderische Familienbande

Moerderische Familienbande

Titel: Moerderische Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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umgebracht hat und dann behauptet wird, man hätte gesehen, was er getan hat.“
    „Glauben Sie wirklich?“ Georgiana rieb sich die Stirn. „Wissen Sie, als ich das gehört habe, war mein erster Gedanke, dass Meg gar nicht tot ist, sondern meine Hilfe braucht. Deshalb war ich auch so fertig. Ich musste mir erst sagen, dass jemand, der Hilfe braucht, den Notruf anrufen würde und nicht mich. Und dann dachte ich: Was ist, wenn ich die Einzige bin, die das hört, und Megs Geist gefangen und verloren umherirrt?“
    Schwesterherz suchte meinen Blick. „Hast du Kaffee da, Maus?“
    „Ja, und Orangenbrötchen.“
    „Hört sich großartig an. Wir bringen Ihnen auch welche, Georgiana. Okay?“
    Georgiana rieb sich nickend weiter die Stirn. Schwesterherz folgte mir in die Küche.
    „Was meinst du?“, flüsterte sie.
    „Wozu?“
    „Denkst du, es war Megs Stimme?“
    „Woher, zum Teufel, sollte ich das wissen? Du bist doch die, die vom Gegenteil überzeugt ist.“
    „Na ja, wie sollte das auch möglich sein?“
    „Ist es ja nicht.“
     
    „In Ordnung. Dann ist das ja geklärt. Setz den Kaffee auf und komm dann die Blusen anprobieren.“
    „Ich kann mir die nicht leisten.“
    „Aber ich. Und ich will nicht, dass du Samstagabend schäbig aussiehst.“
    „Nun, wenn du es mir so taktvoll anbietest.“
    Als wir wieder durchs Wohnzimmer kamen, lag Georgiana Peach ausgestreckt auf dem Sofa und schnarchte. Ich legte die Wolldecke über sie.
    „Du pflegst einen seltsamen Umgang, Patricia Anne“ , sagte Schwesterherz. Da ich gerade mit den Kleidungsstücken beladen war, die sie mir gekauft hatte, schien es mir unhöflich, ihr eine zu kleben.
     

11
    Fred rief an, um zu sagen, dass sie für eine Firma noch einen Eilauftrag hatten und auf das Transportunternehmen warteten, das ihn abholen wollte.
    „Wann wirst du denn zu Hause sein?“, fragte ich.
    „Ich ruf dich nachher an. George holt uns ein paar Sandwiches im Subway.“
    „Sag ihm, er soll für dich was mit Truthahn nehmen und ganz wenig Mayonnaise. Fettfreie, falls sie haben.“
    Schwesterherz, die auf der Bettkante saß, rollte mit den Augen. „Guter Gott, Patricia Anne“, sagte sie, als ich auflegte. „Sag ihm, er soll für dich was mit Truthahn holen“, äffte sie meine Stimme nach.
    „Halt die Klappe.“
    „Und ganz wenig Mayonnaise. Fettfreie.“
    Ich warf mit einer Haarbürste nach ihr. Sie duckte sich, und ich traf die Wand.
    „Schau dir das an“, sagte sie, „du hast den Putz zerschlagen.“
    „Habe ich nicht.“ Ich hatte meine Brille abgesetzt, um die Blusen anzuprobieren. „Oder doch?“
    „Nur ein bisschen. Probier die salbeifarbene Bluse als Erstes.“
    „Zu teuer“, murmelte ich, hatte sie aber schon in der Hand.
    Schwesterherz streckte sich auf dem Bett aus. „Was gibt's bei dir heute zum Abendessen?“
     
    „Geflügelsalat. Du kannst bleiben.“ Ich zog die Bluse über meinen Kopf. „Die muss gereinigt werden. Ich hasse es, in Reinigungen ein Vermögen auszugeben.“
    „Schwitz einfach nicht.“
    „Hallo? Sind Sie da?“, war Georgianas Stimme aus dem Flur zu vernehmen.
    „Wir sind im Schlafzimmer“, rief Schwesterherz.
    Georgiana stand in der Türöffnung, plötzlich so grün wie meine Bluse.
    „Das Badezimmer ist gleich hier“, wies ich ihr schnell den Weg.
    Georgiana verschwand mit gekrümmten Schultern.
    „Du solltest diesen Black Jack besser bewachen“, sagte Schwesterherz.
    „Sie hat einen Virus.“
    „Ich hoffe, sie verbreitet ihn nicht überall.“ Sie beäugte die Bluse. „Die sieht gut aus. Mir gefällt, wie sie vorne fällt. Macht dir glatt einen ordentlichen Busen. Lass sehen, wie es mit der Jacke aussieht.“
    Ich erfüllte ihren Wunsch.
    „Probier jetzt die andere an.“
    Als Georgiana aus dem Badezimmer gewankt kam, hatte ich mich entschieden, beide Blusen zu behalten. Eine würde ein Muttertagsgeschenk sein, und die andere wäre dafür, dass ich mich um Bubba kümmerte, wenn Schwesterherz im kommenden Monat zu irgend so einer Aktionärsversammlung nach Las Vegas fahren würde, wie ich Schwesterherz informierte.
    „Ich weiß nicht, warum du es nicht nennen kannst, was es ist- Mildtätigkeit“, sagte sie.
    Ich kniff meine Schwester in den Fuß. Fest. Sie jaulte.
    „Haben Sie beide eine Meinungsverschiedenheit?“ Georgiana stand erneut in der Türöffnung.
     
    „Nein“, sagten wir wie aus einem Mund.
    „Geht es Ihnen besser?“, fragte ich.
    „Ein wenig. Ich mache mich aber vielleicht doch

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