Moerderische Familienbande
auswusch.
„Ein netter kleiner Hund.“
„Ja.“ Bo fuhr mit dem Schrubber über den Flur. „Was wissen Sie über Georgiana Peach, Patricia Anne?“
„Ich habe sie erst letzte Woche kennen gelernt. Sie ist Ah-
nenforscherin, eine alte Freundin von Meg Bryan und ihrer Schwester. Sie scheint sehr sympathisch zu sein. Warum?“
„Wissen Sie irgendetwas über sie und Richter Haskins?“
„Ich weiß, dass sie ihn geliebt hat.“
„Glauben Sie, dass es einen Grund gegeben haben könnte, aus dem sie ihn vielleicht hat umbringen wollen?“
„Nicht dass ich wüsste. Warum?“
„Man hat die Mordwaffe gefunden. Es war eine auf ihren Namen registrierte Pistole.“
„Auf den Namen von Georgiana? Georgiana hatte eine Waffe?“ Ich war so verblüfft, dass ich fast die Flasche Putzmittel hätte fallen lassen, die ich in Händen hielt. ->Wo wurde sie gefunden?“
„Auf dem Nachbargrundstück von Richter Haskins' Haus. Im Swimmingpool.“
„Mein Gott!“
Bo faltete ihre Hände über dem Stiel des Schrubbers und stützte ihr Kinn darauf. Sie sah mich an und fragte: „Mögen Sie sie? Georgiana ?“
„Sehr.“
„Dann lassen Sie sich davon keine schlaflose Nacht bereiten. Die Pistole im Swimmingpool? Das passt nicht zusammen.“
16
Ob es nun zusammen passte, dass Georgianas Waffe, mir der der Richter ermordet worden war, im Swimmingpool gefunden worden war oder nicht, die Sache als solche war Grund genug, sich darüber Gedanken zu machen. Ich zerbrach mir jedenfalls den Kopf, während ich zu Hause in der Küche herumwirbelte und den Salat zubereitete. Georgianas Worte, „Ich liebte ihn so“ und „Er liebte die Frauen, liebte sie aufrichtig“, hallten in meinen Gedanken wider. Sicherlich hatte sie ihn nicht so sehr geliebt, dass der Gedanke, er würde mit einer vierundzwanzigjährigen Jenny Louise dingein, sie um den Verstand gebracht hätte. Denn nach allem, was ich mitbekommen hatte, zählte das Dinge in vierundzwanzigjähriger Frauen zu den Hobbys von Richter Haskins. „Weil er die Frauen liebte, aufrichtig liebte.“ Affenkacke. Er war ein geiler alter Hurensohn, der von Glück reden konnte, dass er so lange ohne Kugel zwischen den Augen überlebt hatte.
Ich warf das Essen auf ein Tablett und machte mich auf den Weg zu Georgianas Wohnung. Trinity öffnete die Tür, bevor ich noch geklopft hatte. „Gott“, sagte sie, „ich bin am Verhungern. ■
Ich reichte ihr das Tablett mit den überbackenen Nudeln, einem gemischten Salat und einem Stück Sara-Lee-Käse-kuchen, das ich in meinem Gefrierschrank gefunden hatte.
„Hallo, Trinity.“
„Sie sind nicht in Form“, sagte sie. „Sie schnaufen ja Furchtbar.“
„Steile Treppe.“ Die hinteren Treppen, die zu den Außentüren der Wohnungen führten, waren in der Tat steil.
„Kommen Sie rein und schöpfen Sie erst einmal wieder Atem!“
„Danke“, sagte ich. Ich zog mir einen Küchenstuhl heran und setzte mich. Georgianas Küche war klein, aber hell und luftig. Die Schränke und Geräte waren weiß, und der Boden war ebenfalls weiß gefliest, mit einem pfirsichfarbenen geometrischen Muster. Der Tisch, an dem ich saß, bestand aus einer schweren Glasplatte, die auf zwei witzigen Gartenstatuen auflag - zwei Hasen mit erhobenen Pfoten. Die vier Rohrgeflechtstühle, die sie wahrscheinlich in einem Gebrauchtwarenladen erworben hatte, waren mit Dutzenden leuchtender Dreiecke, Kreise und Streifen bemalt. Es war die Küche einer Künstlerin.
„Ein schöner Raum“, sagte ich, während ich mir die Frage stellte, ob Trinity wusste, dass Georgiana eine Waffe hatte.
„Die ganze Wohnung ist eindrucksvoll.“ Trinity war damit beschäftigt das Nudel-Huhn-Gericht in die Mikrowelle zu stellen. „Für das Büro unten gilt dasselbe. Ich sage Georgiana die ganze Zeit, dass sie den Beruf verfehlt hat.“
„Hat sie selbst die Innendekoration gestaltet?“
„Alles.“ Trinity griff in einen Schrank und holte einen Teller heraus. „Möchten Sie Eistee?“
„Ja, sehr gern. Haben Sie heute Nachmittag schon was von Georgiana gehört?“
„Cassie Murphy rief an und sagte, es gehe ihr unverändert. Vielleicht ein wenig besser. Sie musste weg, weshalb ich nachher eine Weile rübergehe.“ Trinity brachte mir ein Glas mit Eistee und Zitrone.
„Hat Cassie zufällig gesagt, ob sie hier im Büro vorbeischaut?“ Ich legte Trinity die Geschichte mit Heidi Wil-
Harns dar - unter Auslassung des Teils mit Bo Mitchell -und sagte, dass
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