Moerderische Familienbande
war.
„Wollen Sie eine Cola?“, fragte er, als ich den Hörer auflegte. Ich schüttelte den Kopf. Er rollte in die Küche und kam mit einer zurück. „Ich glaube, ich habe einfach nie darüber nachgedacht, dass Mrs. Williams krank sein könnte.“
„Es tut mir leid, dass ich Sie vorhin angefahren habe“, entschuldigte ich mich.
„Das ist okay. Ich hätte es tun sollen. Ich habe einfach vermutet, dass sie weggegangen war, und ich bin mir sicher, dass es den anderen Nachbarn genauso ging. Ich habe ihre Zeitungen und ihre Post aus dem Kasten geholt.“ Er stellte seine Cola auf den Tisch und schnappte sich ein paar Hanteln. Hoch. Runter. Hoch. Runter.
Das Telefon klingelte. Bo. Sie sei nur sechs Blocks entfernt, sagte sie, als ich ihr die Situation erklärte. Sie würde gleich vorbeischauen.
„Die Polizei wird in einer Minute da sein“, sagte ich.
„Sie glauben wirklich, Mrs. Williams liegt krank da drinnen?“, fragte Bill Mahoney.
„Ich hoffe nicht.“ Bill Mahoney hatte genug Probleme. Sollte er sich doch ruhig weiter für einen guten Nachbarn halten. Er hatte mehr getan als alle anderen in dem Wohnkomplex. „Ich warte draußen“, sagte ich.
„Ich denke, ich bleibe hier.“
Aha. Er fürchtete sich wohl vor dem, was sie finden würden.
Wenig später hielt Bos schwarzweißes Polizeiauto hinter meinem Wagen.
„Was gibt's?“, rief sie, während sie den Weg heraufkam.
„Hören Sie!“
„Haben Sie mich angerufen, damit ich mir den Hund von Baskerville anhöre?“
Ich erklärte Bo, was geschehen war, und sie drehte dieselbe Runde um die Wohnung, die ich gemacht hatte.
„Können Sie da nicht einfach reingehen?“, fragte ich.
„Nein, Patricia Anne. Ich kann nicht einfach in jemandes Haus einbrechen. Sie würden mich hochkant aus dem Police Department rausschmeißen. Da hängt mehr dran, als man denkt, Mädchen.“
„Nun ja, tun Sie was! Was, wenn die arme Frau einen Schlaganfall oder so etwas hatte?“
„Ich tu schon was. Geben Sie mir Zeit.“ Sie blickte sich um. „Wo wohnt der gute Samariter?“
„Apartment A.<-
„Ich werde mich kurz mit ihm unterhalten.“
Bill Mahoney wartete auf sie. Ich sah ihn die Tür öffnen und setzte mich auf die Stufen der Eingangstreppe von Apartment B. Das arme Tier drinnen hatte sich beruhigt. Ein gelegentliches Winseln war zu hören, aber kein Geheule mehr. „Wir holen dich bald da raus“, flüsterte ich.
Als Bo zurückkam, erklärte sie mir, dass ein anderer Polizeibeamter mit einer Verfügung, die Wohnung zu öffnen, unterwegs sei und dass sie dann in der Tat nachschauen würden, ob irgendwas da drinnen nicht stimmte. Außerdem wollte sie wissen, was ich eigentlich hier tat.
Ich begann mit Georgiana Peachs gesundheitlichen Problemen und endete damit, wie teuer der Kopfsalat in der Marktabteilung des Piggly Wiggly ist.
„Okay“, sagte Bo und setzte sich neben mich auf die Stufen.
„Können Sie sich vorstellen“, sagte ich, ->dass niemand in diesen sechs Apartments diese Frau in den letzten Tagen gesehen hat, ihre Zeitungen sich stapeln und ihre Post ebenfalls, sie aber erst warten, bis ihr Hund anfängt zu heulen, um nach ihr zu schauen? Und selbst dann machen sie sich noch Sorgen wegen des Hundesund nicht wegen der Frau.“
„Hunde sind beliebt“, sagte Bo.
„Glauben Sie, Heidi Williams war es nicht?“
„Wie soll ich das wissen? Die Leute wollen sich nicht in das Leben der anderen einmischen. Sie haben Angst, anderen auf die Zehen zu treten oder auf die eigenen Zehen getreten zu werden. Hunde sind da anders. Sie sind einfach Hunde.“ Bo seufzte. „Seien Sie nicht so hart gegenüber diesen Menschen, Patricia Anne.“
„Es macht mich traurig“, sagte ich.
„Mich auch“, pflichtete sie mir bei.
Ein zweites Polizeiauto hielt an. Ein gutaussehender Mann mittleren Alters mit einem gezwirbelten Schnauzbart stieg aus.
„Kollege Rambo“, rief ihm Bo zu.
„Kollegin Bo Peep.“ Der Polizist kam den Gehweg hoch und wurde mir als Gaston Rambo vorgestellt.
„Er heißt wirklich so, so wahr mir Gott helfe“, sagte Bo. „Stellen Sie sich vor, Sie müssten mit so einem Namen leben.“
„Das schlägt noch Bo Peep“, sagte Rambo lächelnd. Der Hund in der Wohnung begann wieder zu wehklagen. „Können wir einmal nachschauen, was los ist?“
„Vermutlich sollten wir das jetzt tun.“ Bo stand auf. „Sie warten besser hier draußen, Patricia Anne.“
„Ich bin nicht scharf darauf, da reinzugehen“, sagte ich.
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