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Moerderische Idylle

Moerderische Idylle

Titel: Moerderische Idylle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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einwerfen müssen und nicht einmal durch die Morgenzeitungen blättern können. Außerdem hatten sie unterwegs bei einem Kiosk halten und Mentholtabletten und zwei Flaschen Bionade kaufen müssen, um Mundgeruch und Flüssigkeitspegel unter Kontrolle zu bringen.
    Die Sache war nicht besser geworden, als er zur Morgenbesprechung mit der Ermittlergruppe durch die Gänge geeilt war, denn da hatte sich dieser Trottel Olsson auf ihn gestürzt und von allerlei Krisenszenarien gefaselt, die er und der Polizeichef sich hinter Bäckströms Rücken auszudenken für nötig befunden hatten.
    »Was sagst du dazu, Bäckström«, fragte Olsson. »Dass wir eine Zusammenarbeit mit deinen Kollegen von der TP und von ViCLAS eingehen?«
    »Klingt wie eine ganz hervorragende Idee«, sagte Bäckström, der absolut nicht vorhatte, seine kostbare Zeit damit zu vergeuden, dass er sich am Telefon von seinem höchsten Chef Sten »Nulli« Nylander belehren ließ.
     
    Und dann saß er endlich an der Querseite des Tisches. Zwar ohne Höganäskrug um den Hals, aber immerhin mit einem großen Becher Kaffee mit viel Milch und Zucker und außerdem der gesamten Ermittlertruppe vor sich. »Also gut«, sagte Bäckström. »Los geht’s.«
     
    Zuerst berichtete Polizeiinspektorin Sandberg über die Überwachungskameras auf dem Heimweg des Opfers. Die beim Geldautomaten, wo sie Geld abgehoben hatte, hatte nichts aufgezeichnet, was sicher daran lag, dass das Opfer sich beim Verlassen des Stadshotell außerhalb der Reichweite der Kamera befunden hatte.
    »Die Kamera erfasst nur den Bürgersteig und ein kleines Stück Straße vor dem Geldautomaten«, erklärte sie. »Aber wir haben etwas viel Besseres gefunden, und sicher kann der Chef sich die Ehre dafür an die Brust heften«, fügte sie hinzu, nickte und lächelte Bäckström an.
    »Ich bin ganz Ohr«, sagte Bäckström und lächelte zurück. Da hast du ihn schon halb drin, Junge, dachte er.
     
    Sandberg und ihre Kollegen hatten nämlich eine andere und viel bessere Kamera gefunden, wobei sie die Frage, ob die unerlaubterweise angebracht war, nicht hatten ansprechen wollen. Diese Kamera hing über dem Tresen in einem Kiosk am Anfang des Pär Lagerkvists väg, nur fünfhundert Meter von der Wohnung des Opfers entfernt, und nachts erfasste diese Kamera auch die Straße vor dem Laden. Um vier Minuten nach drei in der Nacht zum Freitag war Linda Wallin auf dem Heimweg ins Bild gelaufen. In der folgenden halben Stunde jedoch war kein Mensch mehr registriert worden, also war ihr wahrscheinlich niemand gefolgt.
    »Der Kiosk ist bis elf Uhr abends geöffnet. Normalerweise erfasst die Kamera die Ladentür und die Kassen, aber ehe der Kioskbesitzer um kurz vor Mitternacht nach Hause geht, dreht er sie so, dass sie auch Leute auf der Straße einfängt. Und zwar, weil er Probleme mit Leuten hatte, die im Ladeneingang Wasser vergossen und seine Fenster mit rassistischen Sprüchen besprüht haben. Der Kioskbesitzer kommt aus dem Iran«, erklärte Sandberg.
    »Und wir sind ganz sicher, dass es Linda ist«, fragte Bäckström, der nicht vorhatte, dieses aufbauende kleine Detail in der großen Ermittlungsarbeit fallen zu lassen.
    »Ganz sicher«, sagte Sandberg. »Ich habe mir die Aufnahme zusammen mit den Technikern angesehen. Wir sind hier doch mehrere, die sie kennen… gekannt haben.«
     
    Danach war es im üblichen effektiven Rhythmus weitergegangen, wie immer, wenn er selbst am Ruder stand. Dem Teufel sei Dank, dachte Bäckström, wenn nicht die halbe Truppe Zeit damit vergeudete, sich der anderen Hälfte vorzustellen.
    »Die Befragung der Nachbarschaft und die Untersuchungen in der Gegend«, sagte er nun. »Haben wir seit gestern etwas Interessantes gefunden?«
    Leider nicht, konnte der für diesen Teil der Ermittlungen zuständige Kollege berichten. Das Letzte, was sie vom Täter gefunden hatten, waren sein Blut und ein paar Hautreste auf der Fensterbank vor dem Schlafzimmerfenster der Mordwohnung.
    »Dann erweitern wir das Suchgebiet«, erklärte Bäckström mit schroffer Stimme. »Alles Außergewöhnliche, was in den bewussten vierundzwanzig Stunden hier in der Stadt passiert ist. Das ganze Programm, von normalen Krachschlägern über Einbruch, Sachbeschädigung, Autodiebstahl und Falschparken bis zu geheimnisvollen Fahrzeugen, Ereignissen und Personen. Gebt mir vor dem Mittagessen die Listen.« Verdammte Faulpelze, und alles muss man selber machen, dachte er.
    »Hat sich irgendwer gemeldet und etwas

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