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Moerderische Idylle

Moerderische Idylle

Titel: Moerderische Idylle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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hatten.
    »Nur ein kleiner Tipp zum Wochenende«, erklärte die zuständige Sachbearbeiterin. »Dann riskiert ihr nicht, gratis zu arbeiten, falls die Hölle losbricht«, erklärte sie.
    »Wir nehmen Leute fest, egal ob Wochenende ist oder nicht«, sagte Bäckström. Anders als du und all die anderen faulen Büroschimmel, dachte er.
    »Am Wochenende passiert doch wohl nichts? Wochenend und Sonnenschein außerdem«, beharrte die Personaltusse. »Also nimm dir frei, Bäckström. Fahr doch einfach mal baden, oder was weiß ich.«
    »Danke für den Tipp«, sagte Bäckström und legte auf. Baden, dachte Bäckström. Ich weiß ja verdammt noch mal nicht einmal mehr, wie man einen Schwimmzug macht.
     
    Rogersson dagegen hatte keine Einwände gehabt.
    »Ich wollte mir ohnehin freinehmen«, erklärte er. »Ich wollte mit dem Dienstwagen nach Stockholm fahren. Komm doch einfach mit, dann können wir einen Zug durch die Gemeinde machen. Ich finde, das Bier schmeckt zu Hause in Stockholm viel besser als hier in diesem verdammten Bauernkaff.«
    Liegt sicher daran, dass du es nicht mehr gratis kriegst, dachte Bäckström.
    »Ich glaube, ich bleibe hier«, sagte Bäckström. »Aber du könntest mir einen Gefallen tun.«
    »Was denn für einen Gefallen«, fragte Rogersson und sah ihn misstrauisch an.
    »Hier hast du meine Wohnungsschlüssel«, sagte Bäckström und hielt sie ihm hin, ehe Rogersson wirklich ernsthaft widersprechen konnte. »Wenn du einfach mal kurz nach Egon schauen könntest«, erklärte Bäckström. »Ihm was zu futtern geben und so. Alles steht auf der Dose, aber du musst dich wirklich an die Anweisungen halten«, fügte er hinzu.
    »Sonst noch was«, fragte Rogersson. »Soll ich von Herrchen grüßen, eine Runde mit ihm plaudern, ihn mit in die Kneipe nehmen, oder was?«
    »Was zu Futtern reicht schon«, sagte Bäckström.
     
    Als Bäckström in sein Hotelzimmer zurückgekehrt und seinen Flüssigkeitspegel wiederhergestellt hatte, rief er Carin an. Seltsamerweise meldete sie sich nicht, obwohl sie ihn an diesem Tag mehrmals angerufen hatte, und er war nicht der Typ, der auf einem Anrufbeantworter Mitteilungen hinterließ. Stattdessen trank er noch zwei Pils, angereichert mit ab und zu einem Schluck Schnaps, um seine Lage zu durchdenken. Da er nichts Besseres zu tun hatte, schleppte er sich schließlich hinunter ins Restaurant. Sogar seine Kollegen glänzten durch Abwesenheit. Max und Moritz saßen vermutlich bei einem von ihnen auf dem Zimmer und diskutierten über den Fall, während die kleine Svanströmsche sicher ihre Beine um Kollegen Lewins Taille geschlungen hatte und an ganz andere Dinge dachte. Was die so alles in ihren Köpfchen haben, dachte Bäckström und bestellte sich zum Kaffee einen großen Kognak, um noch besser denken zu können.
     
    Ungefähr zu dem Zeitpunkt, da Bäckström versuchte, sein Denken durch Hefe und gegorenen Traubensaft zu untermauern, fand eine Trauerfeier für Linda Wallin statt. Eine Woche nach dem Mord, an dem Tag, an dem sie ihren einundzwanzigsten Geburtstag hätte feiern können, wenn sie noch am Leben gewesen wäre. Etwa zweihundert Einwohner von Växjö waren vom Stadshotell zu dem Haus gegangen, in dem der Mord geschehen war. Den Weg, der Lindas Erdenwanderung beendet hatte. Es war kein Wetter für Fackeln, aber sie hatten vor der Haustür mit hohen brennenden Kerzen einen Lichthof angelegt und darin Blumen und ein großes Bild des Opfers aufgestellt. Der Landeshauptmann hatte eine kurze Rede gehalten. Lindas Eltern waren von ihrer Trauer zu sehr mitgenommen, um an der Trauerfeier teilnehmen zu können, aber etliche Mitglieder der Ermittlertruppe waren in der Trauerprozession mitgegangen, und noch mehr hatten dafür gesorgt, dass die Trauergäste nicht gestört wurden. Bäckström und seine Kollegen hatten die Teilnahme abgelehnt, unter Hinweis auf einen prinzipiellen Beschluss, der einige Jahre zuvor erlassen worden war. Das Personal der Zentralen Mordkommission sollte sich auschließlich seinen dienstlichen Pflichten widmen und seinem Auftrag nachkommen. Und ungefähr in dem Moment, in dem die kurze Zeremonie zu Ende ging, verließ Bäckström die Hotelbar.
     
    Da er sonst nichts zu tun hatte, kehrte er auf sein Hotelzimmer zurück, rief abermals bei der kleinen Carin an - noch immer meldete sich nur ihr Anrufbeantworter -, doch in dem Moment, in dem er den Hörer auflegte, kam ihm immerhin die erste konstruktive Idee dieses Abends. Das hier wird also eine ganz

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