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Moerderische Idylle

Moerderische Idylle

Titel: Moerderische Idylle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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normale P-Sause, dachte Bäckström, aber wie zum Teufel arrangiere ich das am besten und diskretesten so, dass nichts davon auf meiner eigenen Zimmerrechnung landet, überlegte er.
    Er brauchte nur vier Sekunden, dann hatte er die Antwort. Muss am Kognak liegen, dachte Bäckström, ging nach unten zur Rezeption, lieh Rogerssons Zimmerschlüssel aus, ließ sich auf dessen frisch bezogenes Bett fallen und schaltete denjenigen der beiden Kanäle für Erwachsene ein, der das verheißungsvollere Angebot zu haben schien. Danach trank er das mitgebrachte Bier, den letzten Rest aus der baltischen Wodkaflasche, die er ebenfalls mitgebracht hatte, und dazu zwei halbe Flaschen Wein, die aus ganz und gar unerfindlichen Gründen noch in der Minibar von Rogerssons Zimmer herumgeklirrt hatten. Hier ist das Leben, hier steppt der Bär, dachte Bäckström, der jetzt so angetrunken war, dass er sich ein Auge zuhalten musste, um auf dem Fernsehschirm das eifrig arbeitende Hinterteil der Hauptdarstellerin sehen zu können. Und irgendwann um diese Zeit war er offenbar eingeschlafen, denn als er aufwachte, knallte die erbarmungslose Sonne voll auf seinen Bauch, er hatte vergessen, die Vorhänge zu schließen, es war fast zehn Uhr morgens, und der Fernseher zeigte dasselbe wogende Hinterteil wie am Vorabend, als er weggesackt war.
     
    Nach einer raschen Dusche und nachdem er saubere Kleidung angezogen hatte, ging er ins Hotelrestaurant, um zu frühstücken. Da war es mehr oder weniger leer. Die Einzigen, die ganz hinten in ihrer üblichen Ecke saßen, waren Kollege Lewin und die kleine Svanström. Wo zum Teufel sind die ganzen anderen Idioten, dachte Bäckström, während er sich eine gewaltige Portion Rührei und Würstchen auf den Teller lud und das Ganze beim Gedanken an den vergangenen Abend noch mit einigen Sardellenfilets und einer Handvoll Magenmittel anreicherte, das der zuvorkommende Restaurantbetreiber neben die Heringsstücke gestellt hatte.
    »Ist hier noch frei«, sagte Bäckström und nahm Platz. »Bin ich einfach nur Optimist, oder hat wirklich jemand hier in der Bude Rattengift ausgelegt«, fragte er und zeigte auf die vielen leeren Tische.
    »Wenn du die Pressefritzen meinst, dann vermute ich, dass du noch keine Nachrichten gesehen hast«, sagte Lewin.
     
    »Erzähl«, sagte Bäckström, spießte zwei Sardellenfilets auf seine Gabel und gab ihnen drei Magnecyl zur Gesellschaft bei. Spülte ausgiebig mit O-Saft nach und sagte laut und deutlich aaaah.
    »Gestern spätabends wurde offenbar unten in Dalby bei Lund eine Hochzeit gefeiert, und rechtzeitig zum Brautwalzer tauchte der Verflossene der frischgebackenen Gattin auf und wollte mitfeiern. Er hatte eine AK 4 mitgebracht und hat das ganze Magazin abgebrannt«, erklärte Lewin.
    »Und wie ging das dann weiter«, fragte Bäckström. Großartige Würstchen haben die hier, dachte er. Wenn man die Gabel hineinstach, sprangen einem die Fettperlen geradezu in den Mund.
    »Wie immer«, sagte Lewin. »Ich habe die Kollegen in Malmö angerufen, und die sagen, dass Braut, Bräutigam und Brautmutter tot sind, während an die zwanzig Gäste gerade im Krankenhaus zusammengeflickt werden. Irrläufer, Kugelfragmente, Querschläger und allerlei fliegende Einrichtungsgegenstände.«
    »Zigeuner«, fragte Bäckström, und das war eher eine Hoffnung denn eine Frage.
    »Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen«, sagte Lewin, der plötzlich ziemlich schroff klang. »So ungefähr alle Beteiligten kommen aus der Gegend. Auch der Schütze, er ist Patrouillenführer bei der Heimwehr und übrigens noch immer auf freiem Fuß.«
    Man kann nicht alles haben, und was zum Teufel ist aus dem alten schwedischen Volkshumor geworden, dachte Bäckström.
    »Hast du noch weitere Fragen«, fügte Lewin hinzu.
    »Wo stecken Max und Moritz?«, fragte Bäckström.
    »Vermutlich auf der Wache«, sagte Lewin, erhob sich und legte die Serviette weg. »Und da Eva und ich frei haben, wollten wir ans Meer fahren und baden.«
    »Viel Glück. Euch beiden«, sagte Bäckström. Und vergesst nicht, die Gattin und den Ehemann und die Kinder zu grüßen, dachte er.
     
    Weil er nichts Besseres zu tun hatte, schaute Bäckström nach dem Mittagessen auf der Wache vorbei. Die Stimmung war nicht gut, aber was wäre in seiner Abwesenheit auch anderes zu erwarten gewesen, und immerhin saßen Thoren und Knutsson hinter ihren Computern. Eifrig pickend wie zwei geile Spechte, dachte Bäckström.
    »Hier läuft alles, Jungs?«,

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