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Mörderische Kaiser Route

Mörderische Kaiser Route

Titel: Mörderische Kaiser Route Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Lehmkuhl
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bedenken.
    „Irgendwie bedeutet für uns bisher nach den Ermittlungen eher zufällig“, entgegnete der Kommissar. Selbstverständlich könne er nicht mit absoluter Sicherheit ausschließen, dass jemand beim Sturz von Thiele aus dem Fenster nachgeholfen hätte, aber es sei nicht zu beweisen und nur eine von vielen nicht zu beweisenden Varianten.
    Ich schwieg. Anscheinend spielte der Kommissar mein Kombinationsspiel nicht weniger schlecht als ich.
    Er beendete die Gesprächspause. Ob er mir helfen könne, fragte Dietrich höflich.
    „Oder wollten Sie mir etwa nur einen anstrengenden Arbeitstag wünschen?“
    Ich hätte in der Tat ein Anliegen, bekannte ich und berichtete von meinen Nachforschungen in Merzbrück.
    „Ich weiß, es ist nur eine vage Vermutung, aber es könnte ja sein, dass die Cessna von Dortmund aus zuerst nach Paderborn geflogen ist und dann von dort zurück nach Aachen.“ „Vermutungen sind dazu da, dass jemand sie äußert und jemand ihren Wahrheitsgehalt überprüft“, bemerkte der Kommissar bereitwillig und ließ sich von mir die Identifikationsnummer des kleinen Fliegers geben.
    „Wenn Sie wollen, können Sie meine Gerede mithören“, bot er mir an, „ich spreche auf der anderen Leitung mit der Flugkontrolle in Ahden. Die Kollegen dort sind sehr entgegenkommend.“
    Gerne begab ich mich in die Zuhörerrolle und bekam mit, wie Dietrich sich in einer sehr humorvollen Tonlage mit einem Mitarbeiter der Flugüberwachung des Paderborner Flughafens unterhielt. Anscheinend hielt das Gespräch für den Kommissar eine große Überraschung bereit.
    „Aha“, bemerkte er mehrmals erstaunt, „das ist ja sehr interessant.“ Schließlich bat er seinen Gesprächspartner noch einmal, die Fakten zu wiederholen. „Und daran gibt es keinen
    Zweifel?“, fragte er, um sich zu vergewissern, und offenbar wurde er beruhigt.
    „Was ist?“, fragte ich neugierig, als der Kommissar das Telefonat beendet hatte.
    „Ich glaube, es gibt Arbeit für uns, Herr Grundler“, antwortete Dietrich nachdenklich. „Ich will gar nicht wissen, warum Sie immer ins Schwarze treffen, aber Sie haben wieder mitten hineingeschossen.“
    „Wieso?“, fragte ich drängelnd. Ich konnte es absolut nicht leiden, wenn mich jemand mit Floskeln auf die Folter spannte. Endlich kam der Kommissar zur Sache.
    „Weil die Cessna aus Aachen tatsächlich vom Flughafen Dortmund zum Flughafen Paderborn-Lippstadt geflogen ist. Hier hat der Pilot eine Kaffeepause eingelegt und ist dann zu seinem Heimatplatz zurückgeflogen.“
    „War er alleine in der Maschine oder hatte er Begleiter?“ Langsam kam Bewegung in die Geschichte, so hoffte ich jedenfalls. „Das ist nicht bekannt“, antwortete Dietrich zu meiner Enttäuschung. „Der Pilot hat keinen Zielflug gemacht. Deshalb wurde auch die Zahl der Passagiere nicht vermerkt.“ Der Kommissar atmete tief durch.
    „Tatsache ist aber, dass hier in Paderborn das von Ihnen beschriebene Flugzeug aus Aachen gelandet ist, das bei seinem Abflug als Zielort Dortmund angegeben hatte und das in Dortmund den Weiterflug nach Paderborn verschwieg.“ Mit dieser Information ließe sich bestimmt etwas machen, meinte er. „Oder glauben Sie etwa nicht?“
    „Bestimmt“, pflichtete ich ihm bei. „Das ist frisches Wasser auf die Mühle meiner Vermutungen.“
Glücksritter
    Irgendetwas fehlte mir zu meinem Wohlbefinden. Unruhig lief ich am Sonntagmorgen durch Sabines Apartment. Wir hatten einen angenehmen Abend und eine schöne Nacht verbracht, doch jetzt, nach dem Duschen und dem Frühstück, war ich nervös und unstet.
    Ich würde nerven, hatte meine Liebste mir vorwurfsvoll ins Ohr geflüstert, ich solle mich besser wieder ins Bett legen und warten, bis mein Anfall vorüber sei. Doch dafür hatte ich überhaupt keinen Sinn, ich fühlte mich eingeengt, voller Energie, die ich nicht loswerden konnte. Ich rätselte noch an den Ursachen herum, als das Telefon klingelte. Sabine hob ab und erwiderte lachend den Gruß ihrer Zwillingsschwester.
    „Hast du auch eine nutzlose Nöhltüte in deiner Wohnung?“, fragte sie vergnügt und grinste mich dabei frech an. Mürrisch wandte ich mich ab und starrte durchs Fenster hinunter auf den Adalbertsteinweg, auf dem sonntagsgemäß wenig Verkehr herrschte. Ich wollte mir den Unfug nicht anhören.
    Unbemerkt hatte sich Sabine genähert und von hinten ihre Arme um mich geschlungen.
    „Dieter geht es genauso wie dir. Ihr seid einfach körperlich zu fit. Do und ich, wir haben

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