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Mörderische Kaiser Route

Mörderische Kaiser Route

Titel: Mörderische Kaiser Route Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Lehmkuhl
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Kornelimünster brachte.
    Es sei noch Zeit für eine Kaffeepause, meinte ich und fand glücklicherweise vor der historischen Kulisse auf dem Korneliusmarkt noch zwei freiwerdende Plätze vor einem Straßencaf0, das mit dem Namen „Napoleon“ wohl Geschichte ausstrahlen sollte.
    Dieter willigte sofort ein, wir stellten die Räder an einem Blumenkübel ab, lehnten uns in den bequemen Sesseln zurück und ließen uns von den Sonnenstrahlen wärmen.
    „Hier in der Nähe muss doch Karl Schlingenhagen wohnen“, bemerkte ich beiläufig, während ich die vielen Fußgänger musterte, die sich im Gedränge schiebend an den alten Häusern begeisterten.
    „Wenn er im Lande ist, soll er tatsächlich hier wohnen“, entgegnete Dieter gelangweilt. „Aber er ist nicht im Lande, sonst hätte er längst auf meinen Brief geantwortet.“
    Ich grinste meinen Freund an.
    „Der Junior hat nicht darauf reagiert, wohl aber der Senior.“ Erneut ließ ich meinen Blick über den Platz schweifen und beobachtete die flanierenden Menschen. Plötzlich hatte ich eine Erscheinung, die ich eigentlich nicht haben durfte. Aber obwohl ich die Augen zusammenkniff und mich konzentrierte, die Erscheinung blieb bestehen.
    „Schau mal!“ Ich stieß Dieter an und deutete auf die gegenüberliegende Straßenseite. „Den Typen kennst du auch.“ Dieter blickte angestrengt in die von mir vorgegebene Richtung und nickte heftig. Auch er hatte eindeutig den Zuhältertypen wieder erkannt, der uns mit dem inzwischen verblichenen Zottelbär Münstermann in Fröndenberg begegnet war. „Den packen wir uns“, sagte er entschlossen. „Der hat uns bestimmt einiges zu erklären.“
    Wir sprangen auf und eilten über das Pflaster, stets den Zuhälter im Blick, der sich gestenreich mit einem anderen Kerl unterhielt. Anscheinend hatten wir uns doch nicht unauffällig genug genähert, jedenfalls erkannte er uns, zerrte seinen Begleiter am Ärmel mit und verschwand mit ihm fluchtartig ums Eck über den Benediktusplatz.
    „Mist!“, fluchte ich und rannte auf dem glatten Kopfsteinpflaster los.
    Dieter, der mir folgen wollte, wurde von einigen Fußgängern aufgehalten, während ich andere wie Slalomstangen umkurven konnte, so dass ich bald alleine auf der Verfolgung der beiden Typen war.
    Ich entdeckte sie am anderen Ende des Platzes, von dem sie nach rechts in die Korneliusstraße abbogen. Als ich an der Ecke ankam, musste ich zusehen, wie der Zuhälter gerade auf den Beifahrersitz eines Sportwagens kletterte, den sein Kamerad anscheinend schon gestartet hatte. Ich lief schneller, um wenigstens noch das Kennzeichen lesen zu können. Aber ich kam zu spät, ich war noch zu weit weg, als der dreckige Wagen mit quietschenden Reifen vom Straßenrand stob und davonbrauste. Ich stützte mich auf meinen Knien ab und atmete erschöpft. ,Das ist bestimmt die Kiste gewesen, die uns an der Hohensyburg und an der Rheinfähre entgegengekommen ist’, dachte ich mir ärgerlich.
    „Was ist?“ Keuchend stand Dieter neben mir. „Nichts“, antwortete ich ärgerlich. „Der Scheißkerl ist mit dem anderen entwischt.“
    „Du rufst sofort deinen Freund Böhnke an“, schlug Dieter hastig vor, „vielleicht kann er eine Fahndung organisieren. Die beiden müssen doch Dreck am Stecken haben. Warum sollten sie sonst vor uns abhauen?“ Er sah sich interessiert um und pfiff dann erstaunt durch die Zähne. „Weißt du eigentlich, wo wir sind?“
    „Sage jetzt bloß nicht, in Kornelimünster“, warnte ich meinen Freund gereizt. „Das weiß ich selbst.“
    Dieter blickte mich triumphierend an.
    „Du Blödmann hast noch nicht einmal bemerkt, dass der Sportwagen vor dem Haus stand, in dem Karl Schlingenhagen seine Wohnung hat.“
    Für einen Moment war ich verdutzt, dann arbeiteten wieder die Zahnrädchen in meinen Gehirnzellen. „Du meinst also, einer der beiden Typen könnte Karl Schlingenhagen gewesen sein?“
    „So kann es sein, mein Freund.“
    „Und wer war der andere?“
    „Das findet hoffentlich Böhnke heraus. Rufe ihn endlich an!“ Dieter hatte aus der kleinen Tasche die Telefonkarte gezogen. Er überlegte kurz, dann erinnerte er sich daran, dass an der Ecke am Abteigarten eine Telefonzelle sein musste.
    Im Dienst war der Kommissar nicht, wie mein erfolgloser Anruf im Polizeipräsidium ergab. Ich versuchte mein Glück mit seiner Privatnummer und bekam die gewünschte Verbindung. Viel könne er nicht für uns machen, enttäuschte mich Böhnke. Mein Bericht reiche nicht für

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