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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Hemd schälte und dann ihren Slip nach unten schob. Es hätte sie nicht gestört, beides anzubehalten, aber nackt in seinen Armen zu liegen war noch besser. Sie seufzte wohlig, als er neben ihr unter die Decke kroch und sie an seine Seite zog. Ihre Hand strich über seine Brust. »Liebe dich«, murmelte sie.
    Seine Arme drückten sie fester. »Ich liebe dich auch.« Sie spürte seine Lippen an ihrer Schläfe; danach versank sie in der Dunkelheit.
    Swain lag noch lange neben ihr wach, hielt sie eng umschlungen und starrte ins Dunkel.

    Am Samstag, dem Tag der Tage, ließ sich Lily vor dem Schminkspiegel alle Zeit der Welt. Die Verkleidung müsste so überzeugend sein wie nur möglich, sonst waren sie verraten und verkauft. Falls Dr. Giordano sie wiedererkannte, wäre die Aktion gestorben – und sie wahrscheinlich ebenfalls.
    Sie hatte vor der Wahl gestanden, entweder ihre Haare abzuschneiden und zu färben oder sich noch eine Perücke zuzulegen. Das Färben machte ihr nichts aus, doch nur im äußersten Notfall würde sie ihre Haare kurz schneiden wie die eines Mannes. Zum Glück gab es in Paris genügend täuschend echte Perücken zu kaufen. Sie entschied sich für eine Herrenperücke mit dezentem, nicht übertrieben wirkendem Langhaarschnitt. Außerdem wollte sie nicht noch einmal zu dem Nerzbraun greifen, das sie als Denise Morel getragen hatte, und auch ihr natürliches Blond kam nicht infrage. Damit blieben ihr Schwarz oder Rot. Sie entschied sich für Schwarz, das viel weiter verbreitet war als rotes Haar. Genau betrachtet hatte über die Hälfte der Weltbevölkerung schwarze Haare.
    Über der Perücke trug sie eine Baseballkappe mit den Initialen der Sicherheitsfirma, die Swain sich ausgedacht hatte, Swain Security Contractors SSC. Er hatte sich für einen amerikanischen Namen entschieden, weil er niemandem weismachen konnte, dass er kein Amerikaner war.
    In den vergangenen Tagen hatte sie ausgiebig mit dem Latex geübt. Sie war natürlich bei weitem nicht so gut wie ein professioneller Maskenbildner, aber sie hatte auch nicht jahrelang Zeit gehabt, ihre Technik zu perfektionieren. Sie konnte ihr Kinn etwas breiter machen, den Nasenrücken erhöhen, bis sie ein klassisch römisches Profil bekam statt ihrer Beinahhakennase – die einzige Methode, ihr Profil zu tarnen, das ansonsten so unverkennbar war wie ihre Augenfarbe –, die Brauen und Wimpern abdunkeln und einen Schnauzer aufkleben, um ihre volle Oberlippe zu überdecken. Die Stirn nachmodellieren zu wollen hatte sie aufgegeben, weil sie das nie richtig hinbekam und hinterher regelmäßig aussah wie ein Neandertaler. Dunkelbraune Kontaktlinsen – dunkler als jene, die sie als Denise Morel getragen hatte – und eine Hornbrille vervollständigten die Maskierung. Sie musste darauf achten, dass die Grundierung, die sie auf ihrem Gesicht auftrug, genau die gleiche Tönung hatte wie die Latexmasse, denn niemand sollte merken, dass sie geschminkt war.
    Selbst die winzigen Löcher in ihren Ohrläppchen hatte sie mit Latex abgedeckt. Ein Mann konnte ein gepierctes Ohr haben, aber Männer mit zwei durchbohrten Ohrläppchen waren äußerst selten. Bestimmt gab es ein paar, aber sie wollte schließlich so unauffällig wie möglich bleiben.
    Die Kältewelle, die den Dezember eingeläutet hatte, lag glücklicherweise immer noch über der Stadt. Um ihre weiblichen Rundungen zu verbergen, hatte sie ein breites, elastisches Band um ihre Brust gewickelt, und der dunkelblaue Overall war weit genug, um locker über ihre Hüften zu fallen.
    Weil es so kalt war, konnte sie, ohne aufzufallen, eine leichte Thermoweste über den Overall ziehen, wodurch ihre weibliche Gestalt komplett verhüllt wurde. Dick besohlte Arbeitsschuhe mit hohen Einlagen machten sie knapp zehn Zentimeter größer.
    Die Hände blieben trotz allem problematisch. Natürlich hatte sie ihre Nägel nicht poliert und kurz geschnitten, aber ihre Finger waren einfach zu schlank und feminin für einen Mann. Draußen in der Kälte konnte sie Handschuhe tragen, aber wenn sie im Haus waren? Sie konnte Swain unmöglich helfen, die Sprengsätze anzubringen, wenn sie ständig die Hände in die Hosentaschen stecken musste. Zumindest konnte sie die Venen auf dem Handrücken mit etwas blauem Lidschatten nachzeichnen, damit sie deutlicher sichtbar waren, und zwei Finger mit Pflaster umwickeln, um den Eindruck zu erwecken, dass sie mit Schnitten und Kratzern übersät war wie jemand, die – nein, der – mit den Händen

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