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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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der linken Hand die Sporttasche. Swain ließ den Aktenkoffer los, und Bernard hielt für eine Sekunde Tasche und Koffer in Händen, aber dann schlossen sich Swains Finger über den Haltegriffen der Sporttasche, und er nahm den Sprengstoff an sich. Die rechte Hand blieb die ganze Zeit über in seinem Mantel.

    Bernard wich langsam zurück, den Aktenkoffer fest umklammernd. »Wir haben unsere Abmachung eingehalten«, plapperte er. »Kein Grund zur Panik.«
    »Ich gerate nicht in Panik«, versicherte ihm Swain ruhig.
    »Aber wenn euer Wagen nicht gleich zurücksetzt, könnte mein Partner eine Panikattacke bekommen.«
    »Idiot!«, fauchte Bernard laut, allerdings vermochte Swain nicht zu sagen, ob er damit ihn oder den Fahrer meinte. »Fahr langsam zurück zur Ecke. Nicht schießen!« Wahrscheinlich stellte er sich immer noch vor, wie sich eine Kugel in sein Geschlecht wühlte.
    »Lily!«, zischte Swain. »Komm unter dem Auto hervor, schnell!«
    »Bin ich schon.« Ihre Stimme kam von der Beifahrerseite; im nächsten Moment hatte sie die Tür aufgezogen und saß im Auto.
    Scheiße, sie hatte nicht mal abgewartet, ob Bernard wirklich tat, was sie ihm befohlen hatte, aber welcher Mann würde so eine Drohung schon ignorieren? Swain warf ihr die Sporttasche auf den Schoß, glitt auf den Fahrersitz und rammte den Rückwärtsgang ein. Im nächsten Moment riss er das Lenkrad herum, wendete den Wagen und gab Gas, dass die Reifen quietschten. Hinter ihnen wurde eine Autotür zugeschlagen; sie hörten ein hohes Jaulen, als der Fiat beschleunigte und die Verfolgung aufnahm. In Swains Ohren hörte sich das Geräusch verdächtig nach einer Nähmaschine an. Dann hörten sie einen scharfen Knall.
    »Dieser Arsch schießt auf uns«, stellte Swain grimmig fest.
    Er hatte wirklich keine Lust, schon wieder das Auto zu wechseln.

    »Kein Problem.« Lily ließ das Fenster hinunter und kniete sich auf das Polster. »Das kann ich auch.« Um aus einem fahrenden Auto ein fahrendes Ziel zu treffen, brauchte es eher ein Wunder als Können, aber sie streckte trotzdem den Kopf aus dem Fenster, stützte sich so gut wie möglich auf und gab dann einen sorgsam gezielten Schuss ab. Der Fiat hinter ihnen kam kurz, aber heftig ins Schleudern, ehe er sich wieder gefangen hatte. Demzufolge hatte sie zumindest die Windschutzscheibe getroffen.
    Swain drückte das Gaspedal durch und ließ den Pferden unter der Motorhaube die Zügel schießen. Der Fiat fiel von Sekunde zu Sekunde zurück, und Swain lachte leise in sich hinein, weil er sich vorstellte, wie ihre Verfolger hektisch mit den Beinen strampelten, um ihre Nähmaschine auf Hochtouren zu bringen.
    »Was ist so witzig?«, fragte Lily.
    »Wenn wir immer noch die Nähmaschine fahren würden, hätten wir sie nie im Leben abhängen können.«

    30
    »Du machst mir wirklich Angst.« Verdrossen zog Swain seinen kurzen Ledermantel aus, ließ ihn auf das Bett fallen und schüttelte dann das Schulterholster ab.
    »Warum denn?«, fragte Lily und gab dann endlich jenem Impuls nach, den sie jedes Mal hatte, wenn sie seinen Mantel sah. Sie hob ihn hoch, strich über das butterweiche Leder und schlüpfte schließlich hinein. Natürlich war er ihr viel zu groß, hing ihr von den Schultern und verschluckte mit seinen endlos langen Ärmeln ihre Hände, aber das Futter strahlte immer noch seine Körperwärme aus, und das Leder war so anschmiegsam, dass sie am liebsten geschnurrt hätte wie eine Katze.
    »Was machst du da?«, fragte er verwirrt.
    »Ich probiere deinen Mantel an«, antwortete sie und bedachte ihn dabei mit einem Blick, der Schlauberger bedeutete.
    Was glaubte er denn?
    »Als würde er dir passen?«
    »Nein, ich wollte ihn nur mal spüren.« Sie zog den Gürtel zu, trat vor den Spiegel und musste lachen, als sie ihr Spiegelbild erblickte. Sie trug immer noch einen Schnauzer und ihre schwarzen Sachen und hatte die Strickmütze tief in die Stirn gezogen. Alles in allem sah sie aus wie eine Kreuzung zwischen einem Punker und Charlie Chaplin.
    Behutsam schälte sie den Schnauzer und das Latexkinn von ihrer Haut, ehe sie die Strickmütze absetzte und mit den Fingern durch ihre Haare fuhr, um sie aufzulockern. Weil sie immer noch aussah wie ein Clown, legte sie auch den Mantel wieder ab, warf ihn aufs Bett und setzte sich dann hin, um ihre Stiefel abzustreifen.
    »Warum mache ich dir Angst?«, nahm sie den Faden von vorhin wieder auf.
    »Ich habe keine Angst vor dir; ich habe Angst um dich, obwohl meine Eier am

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