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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ihm erzählen, dass die Anlage von »Sicherheitsexperten« inspiziert wurde, und das würde unter Umständen seine Neugier wecken. Falls er tatsächlich erschien, würde ihn Swain abzufangen versuchen, während sich Lily irgendwo anders zu schaffen machte, und beide mussten darauf hoffen, dass er nicht darauf bestand, auch den anderen »Experten« kennen zu lernen.
    Dr. Giordano war genauso gefährlich, denn auch er konnte Lily wiedererkennen. Auch ihm würde sie so weit wie möglich aus dem Weg gehen müssen, was jedoch erheblich schwieriger war. Immerhin war es sein Labor, und dieses Projekt war sein ganzer Stolz. Er würde sich sehr für Swains Urteil über die installierten Sicherheitsmaßnahmen interessieren. Da Swain als Eigentümer von SSC auftrat, würde sich Dr. Giordano auf ihn konzentrieren, aber Lily konnte kaum darauf hoffen, dass er sie nicht bemerken würde.
    Keiner von beiden vergaß auch nur eine Sekunde lang, dass dies Dr. Giordanos letzter Tag auf Erden sein sollte. Lily musste daran denken, wie nett er zu ihr gewesen war, als sie sich von ihrer Vergiftung erholt hatte, aber sie wusste gleichzeitig, dass er die entscheidende Figur in einem mörderischen Spiel war, das Millionen Menschenleben fordern sollte. Solange Dr. Giordano am Leben war, konnte das Wissen, wie ein Virus manipuliert werden musste, damit es von Mensch zu Mensch weitergegeben wurde, dazu missbraucht werden, eine Epidemie auszulösen. Wenn es nicht die Vogelgrippe war, dann wäre es etwas anderes. Viren waren auch ohne sein Zutun gefährlich genug. Auch so konnte es jederzeit zu einer Epidemie kommen, aber sie würde lieber in der Hölle schmoren, als zuzulassen, dass jemand absichtlich eine Seuche auslöste, nur damit er sich eine goldene Nase verdienen konnte.
    Der Plan besagte, dass sie erst die Sprengsätze anbringen und dann einen Probebombenalarm inszenieren würden, vorgeblich, um abzustoppen, wie schnell die Gebäude evakuiert waren. Sobald alle Mitarbeiter draußen waren, würde Swain die Sprengsätze zünden und Lily gleichzeitig Dr.
    Giordano exekutieren. Die Detonation und der darauf folgende Brand würden garantiert eine Panik auslösen, möglicherweise würden auch Menschen verletzt. Sie selbst würden den Lärm mit Ohrstöpseln filtern und darauf achten, dass sie hinter einer schützenden Barrikade standen. In dem folgenden Chaos würden sie dann in ihren Lieferwagen steigen und abhauen können – hofften sie. Sicher war das alles nicht.
    Ein Luxushotel war nicht der ideale Ort, um mit Sprengstoff herumzubasteln. Jeden Tag mussten sie vor dem Eintreffen des Zimmermädchens alle Utensilien wegräumen, aber im Lieferwagen wollten sie die fertigen Sprengsätze ebenso wenig aufbewahren, denn es war nicht ausgeschlossen, dass das Auto aufgebrochen würde. Und wenn sie etwas absolut nicht brauchen konnten, dann einen Haufen Semtex in der Hand eines durchgeknallten Autoknackers.
    »Bist du so weit, Charles?«, fragte Swain. Charles Fournier war Lilys Deckname für diesen Einsatz. Swain fand das so scharf, dass er sie seither nur noch Charles nannte, selbst wenn sie allein waren.
    »Besser wird es wohl nicht mehr.« Sie stand auf und drehte sich, so gut sie konnte, in ihren schweren Arbeitsstiefeln hin und her. »Sieht es okay aus?«
    »Hängt davon ab, wie du ›okay‹ definierst«, urteilte er. »Zu einem Candlelightdinner würde ich dich jedenfalls nicht einladen, wenn du das meinst.«
    »Das muss genügen«, erwiderte sie zufrieden.
    Er grinste. »Ich würde dich nicht mal küssen wollen. Dieser Schnauzer ist mir unheimlich.« Er hatte die Sprengsätze teils in der Sporttasche, teils in einer Schachtel verstaut. Die Zünder befanden sich in einer eigenen Schachtel, und er hatte vorsichtshalber die Batterien aus der Fernbedienung genommen.
    Er selbst trug genau wie sie einen Overall mit dem eingestickten Logo SSC auf der linken Brusttasche, aber darunter hatte er ein weißes Hemd mit Krawatte an, um deutlich zu machen, dass er der Boss und wichtigste Ansprechpartner war. Den Reißverschluss hatte er so weit aufgezogen, dass man die Krawatte sehen konnte, und der Overall saß locker genug, um das Schulterholster erkennen zu lassen. Sie hatte sich für ihr vertrautes Knöchelholster entschieden, obwohl sie in diesen Stiefeln nur unter Schwierigkeiten an ihre Waffe kommen würde. Andererseits war es wenig wahrscheinlich, dass sie in eine echte Schießerei geraten würden; im entscheidenden Moment würde sie, wenn alles

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