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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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fahren, ist es auf dem Boden eindeutig sicherer.«
    Trotzdem schob sie sich auf den Sitz hoch, schnallte sich aber nicht an, weil sie dazu die Pistole hätte aus der Hand legen müssen. Ihr fiel auf, dass er ebenfalls nicht angeschnallt war.
    »An meinem Fahrstil ist nichts auszusetzen. Immerhin sind wir noch am Leben, oder etwa nicht? Und wir haben uns auch keine neuen Löcher zugezogen – jedenfalls keine großen.«
    »Sie wurden getroffen?«, fragte sie scharf und sah ihn an.
    »Ach Quatsch, mir haben nur ein paar Scherben den Hals aufgeritzt. Nicht der Rede wert.« Er fasste nach hinten und wischte mit der rechten Hand über seinen Nacken. Als er seine Finger wieder nach vorn holte, waren sie blutverschmiert, aber nicht besonders stark. »Sehen Sie?«
    »Okay.« Mit einer seidig glatten Bewegung streckte sie die linke Hand aus, um die Waffe neben seinem Bein zu konfiszieren.
    Ohne dass er auch nur einmal nach unten schaute, schoss seine Rechte vor und schloss sich um ihr Handgelenk. »O
    nein.« Plötzlich klang seine Stimme ernst und kühl. »Die gehört mir.«
    Er war schnell, verblüffend schnell. Schlagartig war seine fröhliche Gutmütigkeit wie weggeblasen und einer kühlen, harten Miene gewichen, die keinen Zweifel daran ließ, dass es ihm ernst war.
    Eigenartigerweise fand sie diesen Blick beruhigend, so als hätte er endlich sein wahres Wesen gezeigt und sie wüsste jetzt, mit wem sie es zu tun hatte. Sie rutschte von ihm weg, so weit zur Tür wie nur möglich, nicht aus Angst, sondern weil sie es ihm möglichst schwer machen wollte, ihr mit einer blitzschnellen Handbewegung die Waffe zu entwenden. Und vielleicht hatte sie ja doch ein bisschen Angst vor ihm; er war ein Unbekannter, und in ihrer Branche konnte alles, was unbekannt war, tödlich sein. Angst war nichts Schlechtes; sie hielt einen am Leben.
    Er hatte sie beobachtet und verdrehte die Augen. »Sie brauchen echt nicht so zu tun, als wäre ich ein Psychopath oder so. Ich lasse Sie gesund und munter wieder aussteigen, Ehrenwort – es sei denn, Sie schießen auf mich und wir krachen irgendwo rein, wofür ich keinerlei Garantien übernehmen kann.«
    »Wer sind Sie?«, fragte sie tonlos.
    »Lucas Swain, stets zu Diensten. Die meisten Leute nennen mich nur Swain. Ich weiß nicht, warum, aber das Lucas hat sich nie durchsetzen können.«
    »Ihr Name interessiert mich nicht. Für wen arbeiten Sie?«
    »Für mich selbst. Ich bin im Büro nicht zu gebrauchen. Ich war an die zehn Jahre in Südamerika, aber in letzter Zeit wurde der Boden dort verdammt heiß, darum dachte ich, es wäre keine schlechte Idee, eine ausgedehnte Sightseeingtour durch Europa zu starten.«
    Er war wirklich braun, das war ihr schon aufgefallen. Wenn sie ihn richtig verstand, wollte er ihr weismachen, dass er entweder Abenteurer, Söldner oder Agent war. Sie tippte immer noch auf Letzteres. Aber warum hatte er sich dann eingemischt? Das war völlig unlogisch. Wenn er den Befehl hatte, sie umzubringen, und die Dreckarbeit nicht Rodrigos Laufburschen überlassen wollte, dann hätte er sie spätestens dann erledigen können, als sie in seinen Wagen gehechtet war.
    »Ich weiß nicht, was Sie da laufen haben«, sagte er, »aber so wie es aussieht, sind Ihnen die anderen zahlenmäßig weit überlegen, und Sie können ein bisschen Hilfe gebrauchen. Ich bin verfügbar, ich bin gut, und mir ist langweilig. Was also hat sich da gerade abgespielt?«
    Lily war kein impulsiver Mensch, zumindest nicht in ihrem Job. Sie war umsichtig, sie machte ihre Hausaufgaben, und sie plante jeden Schritt genau. Aber ihr war inzwischen klar, dass sie Hilfe brauchen würde, um in das Labor zu gelangen, und trotz seiner beunruhigend guten Laune hatte sich Lucas Swain in vielerlei Hinsicht als äußerst kompetent erwiesen. Sie war in den letzten Monaten so allein und verloren gewesen, dass die Einsamkeit wie ein Dorn in ihrem Herzen saß. Etwas an diesem Mann wirkte einfach vertrauenswürdig, etwas an ihm schien den Stachel in ihrem Herzen ein wenig zu lockern.
    Sie ließ seine Frage unbeantwortet. Stattdessen fragte sie:
    »Kennen Sie sich zufällig mit Sicherheitssystemen aus?«

    13
    Er kniff die Lippen zusammen und überdachte seine Antwort.
    »Ich weiß so viel, wie ich wissen muss, aber ich bin kein Experte. Es hängt von dem jeweiligen System ab. Ich kenne allerdings ein paar echte Experten, die mir alles beibringen können, was ich wissen muss.« Er schwieg ein paar Sekunden.
    »Haben Sie was Illegales

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