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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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amerikanisch, er trug weder Leviʹs noch Nikes und auch
    kein
    Sweatshirt
    mit
    dem
    Namen
    seines
    Lieblingsfootballteams. Stattdessen hatte er eine blauviolette Leinenhose, ein blaues Hemd und einen fantastischen schwarzen, kurzen Ledermantel an. Um den Ledermantel beneidete sie ihn. Und seine italienischen Straßenschuhe waren sauber und glänzten frisch geputzt.
    Falls er wirklich gerade aus Südamerika kam, hatte er sich den hiesigen Gepflogenheiten verblüffend schnell angepasst.
    »Die Nächste links«, sagte sie, als sie sich der Abzweigung näherten.
    Außerdem fuhr er, als hätte er schon immer in Paris gelebt: skrupellos,
    hemmungslos
    und
    geradezu
    begeistert
    rücksichtslos. Als ihn ein anderes Auto zu schneiden versuchte, sah sie, dass er sich auch ein paar der hiesigen Gesten angeeignet hatte. Lächelnd drängelte er vor den anderen Wagen; das Glänzen in seinen Augen verriet ihr, dass er den mörderischen Pariser Verkehr genoss. Er war ganz eindeutig durchgeknallt.
    »Wie lange sind Sie schon in Paris?«, fragte sie.
    »Seit drei Tagen. Warum?«
    »Halten Sie da drüben an.« Sie dirigierte ihn vor dem Bahnhof an den Straßenrand. »Weil Sie fahren wie ein alter Pariser.«

    »›Wie ein alter Pariser‹? Ich habe schon schmeichelhaftere Komplimente gehört. Aber wer im Haifischbecken schwimmen will, sollte den Tieren die Zähne zeigen.« Er stoppte den Wagen. »Es war mir ein Vergnügen, Ms. …?«
    Lily ließ die unausgesprochene Frage unbeantwortet.
    Stattdessen schob sie die Pistole in das Holster zurück, drückte in derselben Bewegung die Tür auf und stand im nächsten Moment auf dem Bürgersteig. Dann beugte sie sich noch einmal in den Wagen und sah ihn an. »Ich melde mich bei Ihnen«, versprach sie, schlug die Tür zu und spazierte davon.

    Er hatte mitten auf der Straße angehalten und konnte darum nicht abwarten, in welchen Zug sie stieg; er musste weiterfahren, und als er kurz darauf einen Blick in den Rückspiegel warf, war ihr Blondschopf bereits untergetaucht.
    Er nahm nicht an, dass sie die nächste Perücke aus ihrer Handtasche gezaubert und übergestreift hatte, also hatte sie sich wohl zwischen einigen größeren Wartenden unsichtbar gemacht.
    Er hätte nachhaken, den Wagen einfach abstellen und ihr folgen können, aber sein Instinkt warnte ihn, dass es nicht besonders schlau war, jetzt allzu beharrlich zu bleiben. Wenn er ihr zu folgen versuchte, würde sie fliehen. Anlocken war da doch wesentlich besser.
    Sie wollte ihn überprüfen. Scheiße. Er zog sein Handy heraus und rief sofort in den Staaten an, damit dort irgendein Computerfreak was für sein Geld tat und dafür sorgte, dass bis auf ein paar sorgsam überarbeitete und größtenteils falsche Details nichts über Lucas Swain zu erfahren war.
    Nachdem das erledigt war, machte sich Swain daran, ein weiteres, nicht ganz so dringliches Problem zu lösen: das mit dem Jaguar. Das Fenster musste unbedingt ausgetauscht werden, ehe er den Wagen bei der Autovermietung abgab, denn dass die französische Polizei nichts von ihm erfuhr, lag ihm wirklich am Herzen. Das wäre politisch unklug gewesen, außerdem konnte er davon ausgehen, dass die Nervis bei ihrem Einfluss an allen wichtigen Stellen Informanten sitzen hatte, und eine der wichtigsten Stellen war eindeutig die Polizei.
    Er liebte den Jaguar, aber er musste weg. Er war einfach zu auffällig. Vielleicht ein schnittiger Mercedes – nein, immer noch zu auffällig. Also ein französischer Wagen, ein Renault vielleicht; obwohl, eigentlich hatte er schon immer einen italienischen Sportwagen fahren wollen. Verflixt noch mal, das Geschäft ging vor, und Lily würde ihn möglicherweise nicht mit ins Boot nehmen, wenn sein Boot ein rasanter italienischer Straßenfeger war.
    O Mann, er hätte sich fast an seinem Kaffee verschluckt, als er gesehen hatte, wie sie locker in den Park spaziert kam, so als würde sie nicht in ganz Europa gesucht. Er war schon immer ein verfluchter Glückspilz gewesen, und sein Glück blieb ihm offenbar
    auch
    jetzt
    treu.
    Scheiß
    doch
    auf
    alle
    Computerrecherchen,
    auf
    logische
    Schlussfolgerungen,
    Profiling und den ganzen Quatsch – er brauchte sich einfach nur in einen hübschen Park zu setzen, und nach nicht mal fünfzehn Minuten tauchte sie auf. Na schön, vielleicht hatte ihn eine logische Schlussfolgerung zu dem Labor geführt, weil sie dort am wahrscheinlichsten auftauchen würde; trotzdem hatte er einfach riesiges Glück gehabt.
    Außerdem war

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