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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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verlegen. »Wann, weiß ich noch nicht, ich habe sie nämlich noch nicht gefragt. Aber ich glaube, dass sie Ja sagen wird. Wir kennen uns seit gut einem Jahr –«
    »Und du hast uns nie von ihr erzählt?« Uns schloss Salvatore mit ein, den es überglücklich gemacht hätte, wenn einer seiner Söhne endlich eine Familie gegründet und ihm Enkelkinder geschenkt hätte.
    »– aber erst seit ein paar Monaten näher. Ich wollte sicher sein, bevor ich etwas sage. Sie ist Schweizerin und kommt aus gutem Haus; ihr Vater ist Banker. Sie heißt Giselle.« Seine Stimme senkte sich, als er den Namen aussprach. »Ich wusste vom ersten Moment an, dass sie die Richtige ist.«
    »Aber sie wusste das nicht so schnell, wie?« Rodrigo lachte wieder. »Sie brauchte nicht nur einmal in dein hübsches Gesicht zu schauen, um zu erkennen, dass du ihr wunderschöne Kinder machen würdest?«
    »Das wusste sie sofort«, widersprach Damone kühl und selbstbewusst. »Dafür zweifelte sie an meiner Fähigkeit, ein guter Ehemann zu sein.«
    »Alle Nervis sind gute Ehemänner«, betonte Rodrigo, und damit hatte er Recht, vorausgesetzt, die Ehefrau störte sich nicht an einer gelegentlichen Geliebten. Obwohl Damone wahrscheinlich treu wäre; er war einfach der Typ dafür.
    Diese frohe Neuigkeit erklärte allerdings, warum Damone das Problem Liliane Mansfield bald erledigt haben wollte.
    Natürlich wollte er auch Vergeltung, aber wenn ihn seine persönlichen Pläne nicht zum Handeln gezwungen hätten, wäre er womöglich geduldig genug gewesen, um die Angelegenheit Rodrigo zu überlassen.
    Damones Blick fiel auf Rodrigos Schreibtisch und auf das Foto darauf. Er stand auf, drehte die Akte zu sich her und studierte das Porträt der jungen Frau. »Sie sieht gut aus«, stellte er fest. »Nicht wirklich hübsch, aber … gut.«
    Er blätterte kurz in dem Dossier und las dabei hier und da eine Zeile. Dann sah er verdutzt auf. »Das ist ein CIA‐Dossier.
    Woher hast du das?«
    »Wir haben auch bei denen jemanden sitzen. Genau wie bei Interpol und Scotland Yard. Gelegentlich ist es ganz praktisch, gewisse Dinge vorab zu erfahren.«
    »Die CIA ruft bei dir an? Oder du dort?«
    »Nein, natürlich nicht; dort wird jeder ein‐ und ausgehende Anruf gespeichert und womöglich aufgezeichnet. Ich habe die Privatnummer unseres Kontaktmannes bei Interpol, Georges Blanc, der sich über offizielle Kanäle mit der CIA oder dem FBI in Verbindung setzt.«
    »Hast du daran gedacht, Blanc nach der Handynummer des Agenten zu fragen, den die CIA auf Mansfield angesetzt hat?
    So was erledigt die CIA nie selbst; sie heuert einen Agenten an, um die Schmutzarbeit erledigen zu lassen, nicht wahr?
    Bestimmt hat er oder sie ein Handy, jeder hat eines. Vielleicht wäre dieser Agent ja daran interessiert, sich etwas dazuzuverdienen. Allerdings müssten gewisse Informationen zuerst an uns weitergeleitet werden.«
    Die Idee reizte Rodrigo, und es ärgerte ihn zugleich, dass er nicht selbst darauf gekommen war. Bewundernd sah er seinen Bruder an. »Ein frischer Blick«, murmelte er vor sich hin.
    Außerdem war Damone ein Nervi; gewisse Dinge waren einfach angeboren. »Du bist wirklich raffiniert«, sagte er lachend. »Gegen uns beide hat diese Frau nicht den Hauch einer Chance.«

    15
    Frank Vinay stand immer sehr früh auf, noch vor Sonnenaufgang. Seit seine Frau Dodie vor fünfzehn Jahren gestorben war, war es ihm zunehmend schwer gefallen, einen Grund zu finden, warum er nicht arbeiten sollte. Er vermisste sie immer noch, manchmal geradezu qualvoll; an anderen Tagen war es eher ein dumpfer, bohrender Schmerz, so als würde ihn sein Leben drücken wie ein schlecht sitzender Schuh. Er hatte nie daran gedacht, wieder zu heiraten, denn er hätte es höchst unfair gefunden, eine andere Frau zu heiraten, solange er seine erste noch mit Leib und Seele liebte.
    Außerdem war er nicht einsam; Kaiser leistete ihm Gesellschaft. Der große Deutsche Schäferhund hatte seinen festen Schlafplatz in der Küchenecke – vielleicht fühlte er sich in der Küche zu Hause, weil er dort als Welpe gehalten worden war, bis er sich an seine neue Umgebung gewöhnt hatte – und stand schwanzwedelnd aus seinem Korb auf, als er Frank mit schweren Schritten die Treppe herunterkommen hörte.
    Frank kam in die Küche, kraulte Kaiser hinter den Ohren und murmelte dabei alberne Kosenamen, die er hier guten Gewissens sagen konnte, weil Kaiser noch nie ein Geheimnis verraten hatte. Er gab dem Hund einen

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